Detaillierter Guide
Dieser Reiseführer stellt Ihnen die schönsten Strände Neuseelands auf der Nord- und Südinsel sowie die möglichen Aktivitäten vor.
Die Strände Neuseelands.
Bekannt aus „Das Piano“ und „Die Chroniken von Narnia“, sind die Strände Neuseelands ebenso riesig wie menschenleer. Die Neuseeländer haben der Versuchung von protzigen Hotelanlagen widerstanden, und Bauten sind in den Nationalparks schlicht verboten.
Am besten genießt man den Strand, indem man ein Kajak mietet und sich ins Abenteuer stürzt. So können Sie am Strand picknicken, zwischen zwei Ausflügen baden und oft sogar Delfine in türkisfarbenem Wasser begleiten.
NZreisen präsentiert das Ranking der zehn schönsten Strände Neuseelands.
Doch zunächst wollen wir über die Wassertemperatur, die empfohlenen Jahreszeiten und die Sicherheitsregeln sprechen. Dieser Artikel gibt klare Antworten auf die Tabu-Fragen, die Reiseführer gerne umgehen, um glauben zu machen, dass das Wasser das ganze Jahr über 30 °C hat!
In Wirklichkeit müssen Sie Ihren Aufenthalt auf den Sommer (Dezember bis Februar) legen, um in Neuseeland im einfachen Badeanzug schwimmen zu können. Strandaktivitäten wie Kajakfahren sind jedoch auch im Winter möglich.
Surf- und Tauchbegeisterte werden sich freuen zu erfahren, dass Neuseeland als eines der besten Länder der Welt für diese beiden Sportarten gilt. Ich werde diese Aktivitäten jedoch in separaten Artikeln ausführlich behandeln.
Bunte Strände!
Reisende, die die Küsten mit dem Auto entlangfahren, sehen endlose Strände vorbeiziehen. Wenn der Wind auffrischt und die See sich hebt, fühlt man sich klein angesichts eines solchen Spektakels: willkommen am Ende der Welt!
Neuseeland verfügt über 15.000 km Strände. Zwar gibt es einige Badeorte, doch je weiter man in den Süden kommt, desto mehr erobert die wilde Natur ihr Recht zurück. Das Gefühl des Tapetenwechsels ist total, und meist ist man ganz allein, um es zu genießen!
Die Strände an der Ostküste sind mit feinem weißen Sand bedeckt, und das ruhige Meer schimmert türkis. Es ist die Traum-Postkartenlandschaft mit blühenden Pohutukawas und Delfinen, die in der Ferne schwimmen.
Ganz anders, aber nicht weniger spektakulär, sind die Strände an der Westküste mit ihrem schwarzen, vulkanischen Sand. Die wilde Brandung begeistert die Surfer. Ein Besuch der Strände von Piha oder Karekare aus „Das Piano“, unweit von Auckland, vermittelt die Atmosphäre des Films.
Auch die Strände von Waiheke Island im Hauraki-Golf bei Auckland sind einen Abstecher wert.
Der Gegensatz zwischen Ost- und Westküste setzt sich auf der Südinsel fort. Urlauber verlieben sich in die Lagunen, die man im Abel-Tasman-Nationalpark mit dem Kajak erkunden kann. Der sandige Boden, reich an Eisenoxid, schimmert orange, und kein Hotel stört die Landschaft!
Weiter südlich offenbart die West Coast ihre Kiesstrände, auf denen Baumstämme nach wochenlanger Seereise angeschwemmt werden. Der alte Māori-Name ist längst verloren, und nichts hindert Sie daran, Ihren eigenen im Sand zu hinterlassen! Der Strand gehört Ihnen, bis die Flut Ihre Spuren auslöscht.
Soll man Badebekleidung mitnehmen?
Nur die Monate Dezember bis Februar auf der Nordinsel sind für das Schwimmen im Badeanzug geeignet. Doch die heißesten Sommertage erlauben auch ein Bad in einigen Seen der Südinsel (insbesondere in Queenstown).
Man sagt, die Mindesttemperatur zum Baden sei 23 °C, doch 27 °C sind für die meisten Schwimmer angenehm. Diese Bedingungen gibt es in Neuseeland, jedoch mit Einschränkungen!
Auf der Nordinsel liegt die Temperatur im Sommer durchschnittlich bei 24 °C mit Spitzenwerten von 27 °C an sehr sonnigen Tagen. Baden im Rest des Jahres ist nur mit Neoprenanzug denkbar.
Auf der Südinsel sinkt die Wassertemperatur jedoch um einige Grad. Die Lagunen im Abel-Tasman-Nationalpark sind relativ verschont, aber Baden im Badeanzug ist dort eher etwas für Bretonen. Wagemutige wagen vielleicht ein Mitternachtsbad im Milford Sound unter Schnee im Winter, doch ich rate davon ab!
Neuseeland liegt auf dem Pazifischen Feuerring: heiße Thermalquellen sind zahlreich!
Es gibt jedoch Ausnahmen aufgrund geothermischer Aktivität. Der Strand von Hot Water Beach erlaubt es, natürliche Spas in den Sand zu graben, und die Hanmer Springs oder Rotorua ermöglichen Baden sogar im Schneefall.
Auch wenn Sie nicht im Sommer reisen, empfehle ich, einen Badeanzug mitzunehmen, um die beheizten Hotelpools zu nutzen. Und selbst wenn Sie nicht ins Wasser gehen, werden Sie den Strand im Badeanzug mehr genießen als in einer Jeans voller Sand...
Sicherheitsregeln
Die Ozonschicht ist in Neuseeland dünner als in Europa. Verwenden Sie Sonnencreme mit einem höheren Schutzfaktor als gewohnt. Ein 50er-Faktor verhindert das Bräunen nicht, sondern sorgt im Gegenteil für eine länger anhaltende Bräune nach dem Urlaub.
Gefährlicher als Sonnenbrände sind die Strömungen, die Schwimmer ins offene Meer treiben. Wenn Sie hinausgezogen werden, lassen Sie sich lieber treiben und machen Sie auf sich aufmerksam, anstatt sich bis zur Erschöpfung dagegenzustemmen.
Beachten Sie unbedingt die Hinweisschilder in Strandnähe.
Baden Sie nur in Anwesenheit von Rettungsschwimmern und bei grüner Flagge. Denn ein und derselbe Strand kann sowohl sichere als auch gefährliche Zonen haben. Das gilt insbesondere für Hot Water Beach und Piha, zwei sehr beliebte Strände.
Unter diesen Bedingungen sollten auch Surfer besonders vorsichtig sein. Sich in Verleihshops oder bei Lehrern zu erkundigen, ist die einzig verantwortungsvolle Haltung.
Wenn Sie diese Regeln einhalten, ist das Baden in Neuseeland nicht gefährlich. Auf grundlegende Vorsichtsmaßnahmen (z. B. nicht direkt nach dem Essen ins Wasser zu springen) gehe ich nicht weiter ein.
Haie gibt es vor der Küste Neuseelands, aber sie sind zu gut genährt, um Sie ins Menü aufzunehmen. Anders als an australischen Stränden, wo man nach Flossen Ausschau hält, müssen Sie sich in Neuseeland nicht fürchten.
Die besten Strandaktivitäten
Strandaktivitäten in Neuseeland beschränken sich nicht auf Baden und Sonnenbaden. Hier ist unsere Auswahl von vier Wassersportarten, die Sie während Ihres Urlaubs ausprobieren oder erlernen können.
Kajak
Der Abel-Tasman-Nationalpark bietet eine Vielzahl von Stränden und Buchten, in denen man in türkisfarbenem Wasser baden kann. Es ist das Paradies für Kajakfahrer, die einsame Strände erkunden und Seelöwen in ihrer natürlichen Umgebung beobachten möchten.
Kajakfahren ist neben Wandern und Radfahren (Mountainbike) eine der drei unverzichtbaren Sportarten in Neuseeland. Lesen Sie unser Spezialdossier Kajak, um Ihren Aufenthalt vorzubereiten.
Stand Up Paddle
Stand Up Paddle wird im Stehen auf einem großen Surfbrett praktiziert. Mit einem Paddel bewegt man sich über die Wasseroberfläche. Die Empfindungen unterscheiden sich deutlich von denen beim Kajakfahren!
Einige Stürze sind am Anfang unvermeidlich, aber man lernt schnell. Dann können Sie Nationalparks wie Abel Tasman erkunden, wo das Meer ruhig genug ist, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Kitesurfen
Kitesurfen vereint Gleitschirmfliegen, Windsurfen und Wellenreiten in einer einzigen Sportart. Mit einer kleinen, im Wind schwebenden Lenkdrachen verbunden, stehen die Kitesurfer auf einem Surfbrett, das an den Füßen befestigt ist.
Vom Wind erfasst, gleitet das Segel mit hoher Geschwindigkeit über die Wasseroberfläche und ermöglicht spektakuläre Sprünge über die Wellen.
Kitesurfen lernt man nicht an einem Tag, aber der Nervenkitzel ist ungleich größer als bei einem einfachen Windsurfbrett! Das Wetter in Neuseeland ist ideal für einen Einstieg, ob im Meer oder auf einem See.
Surfen
Neuseeland verfügt über Surfspots, die sich nicht hinter denen Australiens verstecken müssen. An den meisten Stränden gibt es Surfschulen, einige garantieren sogar, dass man in 3 Stunden auf dem Brett steht!
Sie würden einen Fehler machen, diese Erfahrung nicht auszuprobieren, die Ihr Leben verändern könnte. Wenn Sie mehr wissen möchten, empfehle ich Ihnen unser Spezialdossier Surfen bei NZreisen.
Die schönsten Strände der Nordinsel
Der Süden mag landschaftlich schöner sein, doch bei den Stränden hat eindeutig der Norden die Nase vorn. Schon allein wegen der angenehmeren Wassertemperatur im Sommer.
Schwer, zwischen so vielen Wundern zu wählen! Unsere Rangliste nach Insel ist zwangsläufig subjektiv, doch alle aufgeführten Strände sind sichere Werte und leicht zugänglich.
Piha (Auckland)
Leicht erreichbar, liegt der schwarze Sandstrand aus „Das Piano“ nur 45 Autominuten von Auckland entfernt. Sehr fotogen, wirkt der vom Meer geformte Lion Rock, der seit 16 Millionen Jahren erodiert, wie von Riesen gemeißelt.
Der berühmteste Strand Neuseelands bekam sogar seine eigene „Baywatch“-Parodie im neuseeländischen Fernsehen.
Seien Sie vorsichtig: Dieser riesige Strand, ein Paradies für Surfer, birgt starke Strömungen. Schwimmen Sie nur an überwachten Stellen.
Viel weiter südlich empfiehlt NZreisen Waikawau Tunnel Beach, einen weiteren schwarzen Sandstrand, der vom Massentourismus unentdeckt geblieben ist.
Mount Maunganui's Ocean Beach
Der Badeort Tauranga liegt nur eine Autostunde von Rotorua entfernt. Der Strand von Maunganui verdankt seinen Namen dem erloschenen Vulkan, dessen leichter Aufstieg zum Gipfel in nur 30 Minuten möglich ist.
Feiner weißer Sand, türkisfarbenes Wasser an klaren Tagen und Wellen, die von Surfern geschätzt werden. Die blühenden Pohutukawas verleihen diesem Strand einen besonderen Charme, an dem man im Sommer gerne badet. Für mich der Favorit der Nordinsel.
Cathedral Cove
Der Strand von Cathedral Cove ist ein wahres Juwel, das im zweiten Teil von „Die Chroniken von Narnia“ zu sehen ist.
Ein Kalksteinbogen und faszinierende Felsen ragen aus dem kristallklaren Wasser, das in der Sonne glitzert.
Man erreicht den Strand nach einer schönen Wanderung durch den Wald oder entlang der Kalksteinfelsen mit dem Kajak, die im Morgenlicht rot leuchten. Baden ist im Sommer möglich, aber seien Sie früh, wenn Sie Pinguine sehen und den Touristenmassen entgehen wollen.
Die benachbarten Strände sind bei Tauchern sehr beliebt.
Hot Water Beach
Auf den ersten Blick unscheinbar, birgt Hot Water Beach ein Geheimnis, das ihn weltweit einzigartig macht. Magma, das nur wenige hundert Meter unter dem Strand fließt, erwärmt eine Thermalquelle, deren 65 °C heißes Wasser an die Oberfläche gelangt.
Unabhängig von der Jahreszeit genügen ein paar Schaufelstiche, um ein natürliches Spa im Sand zu schaffen. Planen Sie Ihren Besuch jedoch nach den Gezeiten und kommen Sie so früh wie möglich, um den Besuchern aus Auckland zuvorzukommen.
Schwimmen ist an Hot Water Beach möglich, sofern man die Badezonen respektiert.
Ninety Mile Beach
Die königliche Route zum Cape Reinga führt über diesen endlosen Strand, den man sogar mit dem Auto befahren kann. Menschenleer bis zum Horizont, führt der Ninety Mile Beach zu den riesigen Dünen von Te Paki, die man mit einem Surfbrett hinunterrutschen kann!
Die Wracks von Fahrzeugen, die von den Gezeiten überrascht und zerstört wurden, sind eine Warnung, die Sie nicht ignorieren sollten. Wenn Sie mit Ihrem Fahrzeug am Strand fahren möchten, brauchen Sie am besten einen 4x4 und eine passende Versicherung.
Schwimmen ist an diesem Strand an der Westküste nicht möglich, da die Strömung zu gefährlich ist.
Die schönsten Strände der Südinsel
Das kühlere Wasser der Südinsel erlaubt Baden ohne Neoprenanzug nur an den heißesten Tagen des Jahres. Doch die Schönheit der Landschaft ist außergewöhnlich, und einige Besonderheiten rechtfertigen die Reise allein schon.
Kaiteriteri Beach
Ein wahres Paradies auf Erden, Abel Tasman ist der sonnigste Nationalpark Neuseelands. Die orangefarbene Tönung des Sandes stammt vom im Sand enthaltenen Eisenoxid. Bei schönem Wetter konkurrieren die türkisfarbenen Lagunen mit den Top-Destinationen des Pazifiks.
Auch wenn Baden im Sommer möglich ist, erlebt man den Park vor allem vom Kajak aus. Zahlreiche Wassertaxi-Unternehmen verbinden die schönsten Strände des Parks, und der Transport der Kajaks ist im Service inbegriffen.
Ich habe Kaiteriteri gewählt, hätte aber ebenso gut aus den unzähligen Stränden des Parks einen anderen ziehen können.
Wharariki Beach
An der Nordspitze der Südinsel gelegen, ist dieser Strand nicht der zugänglichste, aber einer der bemerkenswertesten. Er belohnt Reisende, die nach einer langen Schotterstraße noch eine vierstündige Wanderung auf sich nehmen.
Die riesigen Felsen, die gewaltigen Wellen und der starke Wind machen ihn zwar nicht zum idealen Ort für Müßiggang, doch Fotografen werden begeistert sein. Wer Zeit und Mittel hat, sollte den 26 km langen Strand hoch zu Ross entlangreiten.
Moeraki Beach
Der Strand selbst hat wenig Reiz und lädt nicht zum Baden ein. Man kommt hierher, um die Moeraki Boulders zu bestaunen. Die Herkunft dieser kugelförmigen Felsen mit etwa einem Meter Durchmesser ist bis heute unklar.
Manche halten sie für versteinerte Dinosauriereier, doch Wissenschaftler sehen in ihnen mehrere Millionen Jahre alte geologische Formationen. Der Strand liegt nur 45 Autominuten von Dunedin entfernt.
Besuchen Sie Moeraki Beach bei Ebbe, wenn die Boulders noch nicht vom Ozean bedeckt sind.
Tunnel Beach
Dieser kleine Strand, den man oft mit Seelöwen teilen muss, liegt nur eine Viertelstunde von Dunedin entfernt. Der Weg dorthin führt durch Felder und stets bergab (bedenken Sie, dass der Rückweg zwangsläufig anstrengender ist).
Bevor Sie den Sand betreten, müssen Sie durch einen langen Tunnel, der mit Dynamit in den Fels gesprengt wurde! Die von der Erosion geformten Kalksteinfelsen sind besonders im Morgenrot spektakulär, wenn die Sonne den Stein rot färbt.
Der Strand von Tunnel Beach ist nur bei Ebbe zugänglich.
Allans Beach
22 Kilometer von Dunedin entfernt, liegt dieser weiße Sandstrand eingebettet in grüne Hügel. Der Ozean erscheint je nach Wetterlage dunkelgrün oder türkis.
Allans Beach ist vor allem ein Surferstrand, doch Beobachtungsplätze ermöglichen es, Pelzrobben und Gelbaugenpinguine beim Baden zu beobachten.
Unverzichtbare Strände?
Manche entscheiden sich für Flitterwochen in Australien, im Glauben, Neuseeland habe keine Strände. Schuld daran sind wohl Werbekampagnen, die sich auf die Berglandschaften aus „Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ konzentrieren.
Mit seiner geothermischen Aktivität und seinen Traumstränden in allen Farben muss sich Neuseeland nicht hinter Australien verstecken.
Ich hoffe, ich habe Ihnen Lust gemacht, während Ihrer Reise auch eine Strandaktivität auszuprobieren. Beschränken Sie sich nicht auf Müßiggang, sondern unternehmen Sie eine Kajaktour im Abel-Tasman-Nationalpark!
Noch ein Wort zum Surfen zum Schluss! Das Thema ist so umfassend, dass ich es hier nur anreiße und in einem eigenen Dossier zum Surfen ausführlich behandeln werde. Gleiches gilt für das Angeln, das in Neuseeland sehr beliebt ist, aber nur eine Minderheit der Reisenden betrifft.
Kenner werden das Fehlen mancher Strände in unserer Rangliste bemängeln. Doch bei 15.000 km Küste musste ich eine Auswahl treffen und habe Strände gewählt, die zu den Reiserouten von NZreisen passen und ohne Umwege erreichbar sind.
Unser Freund Ben wird Ihnen jedoch gerne eine Liste von zehn Stränden geben, die trotz ihrer außergewöhnlichen Schönheit nicht berücksichtigt wurden. Vergessen Sie nicht Sonnencreme und Kamera – zwei unverzichtbare Accessoires, um die Strände Neuseelands zu genießen.