Reiseführer
Dieser umfassende Reiseführer erklärt Ihnen, wie Sie die Bay of Islands besuchen, eine Etappe in Northland, die in unseren anpassbaren NZreisen-Rundreisen enthalten ist.
- Ein tropisches Paradies in Neuseeland
- Die bewegte Geschichte der Bay of Islands
- Besuch von Paihia, der Hauptort der Bucht
- Excursion zu den Haruru Falls
- Russell, das schönste Dorf der Nordinsel
- Waitangi Treaty Grounds und die Identität des Landes
- Entdeckung der Inseln der Bucht
- Wie erkundet man die vorgelagerten Inseln?
- Ausflüge zum Cape Brett
- Tauchen zu Schiffswracks
- Kerikeri, zwischen Geschichte und Wasserfällen
- Unsere Eindrücke und Tipps zur Bay of Islands
Ein tropisches Paradies in Neuseeland
Northland ist die nördlichste Region der Nordinsel Neuseelands und bietet nicht weniger als 800 km traumhafte Küstenlandschaften. Hier befindet sich die Bay of Islands, das bekannteste Seebad des Landes, das aufgrund seiner Vielfalt an Aktivitäten einen eigenen Reiseführer verdient.
Die Beliebtheit von Northland hängt mit dem Klima zusammen, das zu den sonnigsten Neuseelands zählt. Das Wetter ist das ganze Jahr über angenehm, weshalb die Einheimischen die Region als das «land ohne Winter» bezeichnen – ein Synonym für Ferien in der Sonne.
Während man auf der Südinsel friert, reicht es in Paihia oder Russell oft, im T-Shirt oder mit einem leichten Pullover die Umgebung zu erkunden, bevor man zum Cape Reinga hinauffährt und anschließend über Whangārei bis in den Waipoua Forest mit seinen uralten Kauribäumen hinunterzieht.
Ein Blick auf die Landkarte zeigt die besondere Geographie der Bay of Islands: Vor Millionen von Jahren überflutete das Meer ehemalige Flusstäler, sodass heute nur noch die Kämme und Gipfel der versunkenen Berge aus dem Wasser ragen.
Offiziell gibt es 144 Inseln vor der Küste, die meisten davon sind jedoch unbewohnte Eilande. Für Besucher interessant sind vor allem acht größere Inseln, während andere in Privatbesitz oder als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind.
Doch die Bay of Islands hält, was die Reiseführer versprechen: ein wahres Paradies mit türkisfarbenem, kristallklarem Wasser und Traumstränden. Im Landesinneren verbergen üppige Wälder Flüsse, die Wasserfälle unter einem der blauesten Himmel der Welt speisen.
Segeln und Angeln gehören hier zum Lebensstil. In einem Land, in dem jeder Zweite segeln kann, ist es selbstverständlich, mit dem eigenen Boot hinauszufahren oder für die Ferien ein Schiff zu mieten.
Touristen bewegen sich dagegen meist an Land und hoffen, Delfine in Strandnähe zu sehen. Da sie jedoch selten selbst segeln können und aus unzähligen Bootsausflügen ab Paihia und Russell (den Hauptstützpunkten) wählen müssen, verpassen sie oft das Wesentliche.
Ein Aufenthalt in der Bay of Islands ohne einen Ausflug aufs Meer ist kaum vorstellbar. Das bedeutet allerdings, ein gewisses Budget einzuplanen, auch wenn es natürlich kostenlose Aktivitäten gibt.
Dieser praktische Reiseführer soll helfen, den Aufenthalt optimal zu gestalten. Ich gebe Tipps für Unterkünfte in der Stadt oder auf dem Campingplatz, bleibe dabei aber auf die Bay of Islands konzentriert, ohne weiter bis nach Kerikeri auszuholen.
Für Ausflüge zum Cape Reinga oder zu den Dünen von Te Paki verweise ich auf unseren ausführlichen Guide zu diesem Thema.
Die bewegte Geschichte der Bay of Islands
Die Bay of Islands spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte Neuseelands. Hier wurde das Land offiziell durch den Vertrag von Waitangi gegründet – nach langen Auseinandersetzungen.
Als Reiseführer halte ich es für notwendig, wenigstens einige historische Anhaltspunkte zu geben. Das ist eine Form von Respekt gegenüber der Bevölkerung, aber auch ein Vorteil, denn wer die Geschichte Neuseelands kennt, versteht diese Region umso besser.
Vertrauen Sie mir, ich fasse das Wichtigste kurz zusammen, bevor wir uns den Ausflügen widmen.
Ferne Ursprünge
Der Legende nach war es der polynesische Seefahrer Kupe, der die Bay of Islands entdeckte. Historiker gehen jedoch davon aus, dass die ersten Polynesier – die Vorfahren der Maori – sich hier bereits vor rund 1000 Jahren niederließen und die Region «Pewhairangi» nannten.
Ein Name voller Bedeutung, denn «Pewhai» bedeutet «treiben» und «Rangi» steht für «Himmel» oder sogar «Paradies».
Ein Paradies zwar für die Landschaft, aber vor allem ein Gebiet reich an natürlichen Ressourcen, deren Nutzung immer wieder Konflikte auslöste. Noch heute zeugen Überreste befestigter Dörfer (pā) auf den Gipfeln vieler Inseln davon.
Die restliche Welt musste bis 1769 warten, bis der berühmte Kapitän Cook während seiner ersten Pazifikexpedition hier landete. Seine Aufgabe war es, Karten zu zeichnen, denn das Interesse der Europäer an diesen fernen Gegenden wuchs erst in den folgenden Jahrzehnten.
Eine anarchische vorkoloniale Zeit
Zwar hatten Niederländer und Engländer Neuseeland in den Seekarten vermerkt, doch die Franzosen kamen drei Jahre zu spät. Ein Nachteil, der ihnen in Akaroa teuer zu stehen kam – eine andere Geschichte, die Sie bei NZreisen nachlesen können.
Marc-Joseph Marion du Fresne landete 1772, um sein Schiff zu reparieren, und freundete sich mit den Maori an, indem er einige Brocken Polynesisch sprach, die er auf den Inseln gelernt hatte.
Alles verlief zunächst bestens, doch die Verletzung eines heiligen Bodens (tapū) führte dazu, dass die Maori den Kapitän und 24 seiner Männer töteten – angeblich, um zu prüfen, ob sie wie Hühnchen schmeckten.
Die überlebenden Franzosen massakrierten daraufhin 250 Einheimische, trafen dabei aber die falsche Stammesgruppe.
In den folgenden Jahren nutzten die Engländer ein «Remember Marion», um die Feindschaft gegenüber ihren französischen Rivalen zu schüren – ein fragwürdiges Vorgehen angesichts eines Imperiums, das selbst mit fast jedem Land der Welt schon militärische Konflikte ausgetragen hatte.
Die Überlebenden hinterließen schließlich eine Flasche mit einer Besitzurkunde im Namen von Ludwig XV. Die französischen Missionare, die im 19. Jahrhundert nachfolgten, passten sich besser an – auch wenn sie zwischen zwei religiösen Bekehrungen durchaus mit Waffen handelten.
Von Konflikten zur Moderne
Neuseeland hatte zu dieser Zeit noch keinen Gouverneur, und die Beziehungen mit den oft empfindlichen Stämmen wurden von Tag zu Tag ausgehandelt. Der Handel mit den Engländern nahm dennoch zu, vor allem durch den Export von Kauriholz, das für den Schiffbau unentbehrlich war.
Doch die Bay of Islands zog auch Abenteurer und Sträflinge auf der Flucht an, die am Strand von Kororāreka (dem späteren Russell) Zuflucht suchten.
Ein halbes Jahrhundert später brachten Walfänger und Robbenjäger zusätzlich eine schrittweise Erkundung des Landes in Gang. Neuseeland wurde immer begehrter, und die Beziehungen zu den Stämmen waren von Konflikten geprägt.
Gleichzeitig fürchteten die Briten die Rückkehr französischer Ambitionen und beschlossen, ihre Autorität durchzusetzen und der Anarchie ein Ende zu bereiten.
In der Bay of Islands wurde in Waitangi der gleichnamige Vertrag unterzeichnet, der die britische Souveränität über Neuseeland festschrieb. Am 6. Februar 1840 unterzeichnet, gilt er als Gründungsdokument des Landes und wird bis heute als Nationalfeiertag begangen.
Ein Vertrag mit zweideutigen Klauseln, der bis heute umstritten ist. Seine Auslegung führte zu Missbräuchen und löste den Nordkrieg zwischen britischen Kolonisten und den von Hone Heke angeführten Maori aus.
Später fand Neuseeland ein zunächst fragiles, dann solides Gleichgewicht, und die Gemeinschaften lebten trotz gelegentlicher Spannungen weitgehend friedlich zusammen.
Mit dem Aufstieg Aucklands verlor die Bay of Islands rasch an strategischer Bedeutung. Heute wirkt ihre bewegte Vergangenheit weit entfernt, auch wenn Maori-Forderungen weiterhin aktuell sind.
Ich habe das Thema nur kurz angerissen, doch es war wichtig, zumindest einige historische Eckpunkte zu erwähnen, um über das Postkartenbild hinauszugehen. Dieses Wissen wird Ihnen bei den kommenden Besichtigungen helfen – angefangen mit Paihia!
Besuch von Paihia, der Hauptort der Bucht
Die überwältigende Mehrheit der Reisenden wählt die Küstenstadt Paihia als Ausgangspunkt zur Erkundung der Bay of Islands – und nicht Russell, das zwar authentischer und weniger überlaufen ist.
Eine Entscheidung, die auf den ersten Blick logisch erscheint: Zum einen starten die meisten Bootsausflüge von Paihia, zum anderen lässt sich die verfügbare Zeit in der Region besser nutzen.
Ganz so einfach ist es jedoch nicht, und die Debatte «Paihia oder Russell» sorgt für hitzige Diskussionen. Meine Meinung dazu ist differenzierter – ich werde sie am Ende dieses Guides offenlegen, also lesen Sie aufmerksam bis zum Schluss!
Konzentrieren wir uns auf Paihia, das 1823 gegründet wurde und vor der Kolonialisierung den Namen «Te Tii» trug. Später wurde die Stadt nach dem Missionar Marsden benannt, dessen Name auch heute noch die Uferstraße ziert, die Sie entlanggehen werden.
Te Tii verweist auf den tī kōuka, einen bemerkenswert vielseitigen Baum: seine süßen Wurzeln dienten als Nahrungsmittel, seine Blätter wurden zu Seilen, Körben und Kleidung geflochten, während sein Stamm zu Werkzeugen und Waffen verarbeitet wurde.
Ein zu touristischer Badeort?
Wie so oft bei beliebten neuseeländischen Kleinstädten fällt auf, dass die Zahl der Touristen die der Einheimischen übersteigt. Die 1500 Einwohner Paihias leben fast ausschließlich vom Tourismus.
Hotels und Motels schossen vor allem Anfang der 2000er Jahre wie Pilze aus dem Boden. Mit dem Aufstieg von Airbnb verstärkte sich der Trend, sodass manche Kiwis behaupten, die Stadt habe ihre Seele verkauft.
Dieser Meinung schließe ich mich kaum an – und damit bin ich nicht allein. Paihia hinterlässt bei Besuchern einen ausgezeichneten Eindruck. Man sollte relativieren: Touristenandrang in Neuseeland ist nicht mit der Côte d’Azur vergleichbar.
Außerdem liegt Northland so abgelegen, dass es nicht in allen Reiserouten vorkommt. Außerhalb der Hochsaison (Dezember bis Februar) ist die Stadt bis auf die Einheimischen fast menschenleer.
Entdeckung der Stadt
Die Ankunft in Paihia nach der Fahrt über die Hügel vor dem Zentrum ist ein wahres Vergnügen – vor allem bei schönem Wetter.
Die Küstenlandschaft, gesäumt von Häusern mit weißen Zäunen, Palmen und Pohutukawas, vermittelt sofort die richtige Stimmung.
Versäumen Sie nicht, die charmante anglikanische St. Paul’s Kirche zu besuchen, die dem Ganzen eine pittoreske Note verleiht.
Auch wenn Paihia eindeutig touristisch ist, bleibt es ein überschaubarer Badeort. Die Vorstellung einer Betonstadt mag in den 1990er Jahren zutreffend gewesen sein – doch das ist lange her!
Die Stadt hat sich positiv entwickelt und bietet heute rund ein Dutzend Restaurants und Bars, zahlreiche Unterkünfte zwar, aber keine riesigen Hochhauskomplexe, sondern vorwiegend Häuser oder einfache Bungalows.
Die Marsden Road führt ins «Zentrum», wo sich das Tourismusbüro direkt an der Uferpromenade als Orientierungspunkt anbietet.
Die Williams Road ist die Haupteinkaufsstraße mit der charmanten Paihia Library, die von einem historischen Garten umgeben ist, den man frei besichtigen kann.
Gleich dahinter befindet sich das große Williams Road Public Car Park (gebührenpflichtig), das für Urlauber interessant ist, die keine Unterkunft mit eigenem Parkplatz gebucht haben.
Mit 10 $ für 4 Stunden ist es auf halbtägige Bootsausflüge ausgelegt. Darüber hinaus wird es unerschwinglich – mit satten 60 $ für 24 Stunden.
Die Strände
So sehr Paihia im Zentrum überzeugt, so oft zeigen sich Reisende von den Stadtstränden etwas enttäuscht. Besonders bedauerlich, da Northland mehr Traumstrände zu bieten hat als der Rest Neuseelands zusammen.
Wer aus dem Süden über die SH1 anreist, fährt nacheinander an Paihia Beach (auch Main Beach genannt), Horotutu Beach und schließlich Te Ti Bay vorbei, das sich bis zur Brücke nach Waitangi erstreckt.
Horotutu kann man getrost auslassen. Paihia Beach und Te Ti dagegen sind schmale Sandstreifen, gesäumt von Bäumen.
Bei Sonnenschein, wenn das Meer glitzert, sind sie ideal für einen Morgenlauf oder einen Spaziergang am Wasser. Doch ihnen fehlt es an Charme, wohl weil sie zu nah an der Straße liegen und nicht tief genug sind.
Wären wir nicht in Neuseeland, würden solche Strände sicher höher bewertet. Verglichen mit den Standards des Landes – etwa nach einem Besuch der Strände auf der Coromandel-Halbinsel oder an der Tutukaka Coast – wirken sie jedoch fast banal.
Trotz dieses kleinen Makels entfaltet Paihia seine Wirkung. Man fühlt sich wohl, das Meer liegt direkt vor der Tür und die Stadt bietet genau die richtige Portion Leben. Paihia ist ideal, um Abenteuer zu starten – etwa zu den Haruru Falls, über die ich nach einigen Restauranttipps berichten werde.
Wo essen in Paihia?
Kulinarisch kennt Paihia keine halben Sachen. Es gibt einfache Lokale mit typischen fish’n chips, Burgern oder Buffets, die nach einem langen Tag satt machen, auch wenn es an Finesse mangelt. Auf der anderen Seite finden sich gehobene Adressen, die unvergesslich bleiben.
Meine beiden Favoriten liegen direkt am Meer, nur hundert Meter voneinander entfernt.
Diese hochwertigen Restaurants bieten traumhafte Ausblicke auf die Segelboote vor der Küste und liegen in unmittelbarer Nähe der Anlegestellen, von wo aus die Kreuzfahrten nach Cape Brett oder Russell starten. Schließlich ist man nicht jeden Tag in Neuseeland – also sollte man es genießen.
Denken Sie daran, dass Kiwis Frühschläfer sind! Restaurants schließen gegen 20:30 Uhr. Selbst die Supermärkte Foursquare in der Williams Road oder Countdown in Waitangi schließen bereits um 21 Uhr.
Charlotte's Kitchen
Am Ende des Piers von Paihia, direkt hinter dem Tourismusbüro, bietet Charlotte's Kitchen einen atemberaubenden Blick auf den Bootsverkehr in der Bucht.
Die große Terrasse eignet sich perfekt für ein Abendessen mit Blick auf den Sonnenuntergang nach einem erlebnisreichen Tag. Das Innere ist modern dekoriert mit Werken, die von Charlotte Badger inspiriert sind – der ersten australischen Piratin, die an der Kolonisierung Neuseelands beteiligt war.
Die Küche setzt auf frische, saisonale Produkte mit internationalen Einflüssen. Die Gerichte sind großzügig, schmackhaft und ansprechend angerichtet. Besonders empfehle ich den Fisch des Tages (meist perfekt gegrillt), serviert mit knackigem Gemüse und einer leichten Sauce, die die Aromen wunderbar unterstreicht.
Für Fleischliebhaber ist das Bauernschweinshaxe eine köstliche Wahl: zartes, saftiges Fleisch unter einer knusprigen Haut, begleitet von cremigem Kartoffelpüree und leicht süßlichem bayrischem Sauerkraut.
Vegetarier mit großem Hunger greifen zu einer Pizza mit Waldpilzen und Käse, im Holzofen gebacken und reichlich belegt (die Pizzen in NZ sind eher amerikanisch geprägt).
Das Restaurant bietet eine erlesene Auswahl an Weinen aus dem ganzen Land, auch aus der Bay of Islands, obwohl der Weinanbau im Northland noch selten ist. Fragen Sie ruhig das Servicepersonal nach einer passenden Empfehlung.
Zum Dessert gibt es klassische Optionen wie hausgemachtes Sorbet, aber auch eine echte Panna Cotta mit cremiger, leichter Textur und frischen Früchten. Sie harmoniert perfekt mit «Charlotte’s Espresso Martini», einem raffinierten Cocktail aus Kaffee und Likör.
Restaurant | Charlotte's Kitchen |
Adresse | 69 Marsden Rd, Paihia |
Website | Ansehen |
Öffnungstage | Täglich |
Öffnungszeiten | 11:30 - 21:00 |
Zane Grey's Restaurant and Bar
Nur wenige Schritte entfernt, ebenfalls an den Docks, befindet sich das Zane Grey's Aquarium mit herrlichem Meerblick. Abends finden hier gelegentlich Live-Konzerte statt.
Die großzügige Holzterrasse ist im maritimen Stil gehalten, während die restliche Dekoration von den Abenteuerromanen des amerikanischen Autors Zane Grey inspiriert ist. Berühmt für seine Western-Geschichten, widmete er nach seiner Entdeckung der Bay of Islands auch Neuseeland ein Buch.
Die Bar des Zane Grey's (The Dock) ist perfekt, um den Sonnenuntergang in guter Gesellschaft zu genießen. Bei einem Drink lässt man die Erlebnisse des Tages in einem eleganten Ambiente Revue passieren, das Lust auf einen langen Abend macht.
Mehr als eine Bar ist es vor allem mein Lieblingsrestaurant in Paihia – mit moderner Küche, die den Schwerpunkt auf Meeresprodukte legt. Die Teller sind ansprechend angerichtet und lassen die lokalen Fische und Meeresfrüchte glänzen.
Als Vorspeise gibt es regionale Austern mit einem Spritzer Zitrone und klassischer Mignonette-Sauce. Zum Hauptgericht bietet die Meeresfrüchteplatte eine Auswahl an Fisch, Garnelen, Muscheln und Calamari, serviert mit knackigem Salat und hausgemachter Sauce. Ein Sauvignon Blanc aus Marlborough ist der ideale Begleiter.
Aber auch Fleischliebhaber kommen auf ihre Kosten mit dem unvermeidlichen Lammbraten. Das Fleisch ist zart und saftig, serviert mit einem Süßkartoffelgratin und Rosmarinsauce. Die Weinkarte hebt neuseeländische Tropfen hervor, wobei ein Pinot Noir perfekt zu diesem Gericht passt.
Lamm, direkt vor Ort genossen, hat selbstverständlich nichts mit jenem zu tun, das nach einem langen Transport in Kühlcontainern Europa erreicht.
Wer danach noch Appetit hat, sollte sich die Pavlova nicht entgehen lassen. Diese neuseeländische Spezialität besteht aus einer leichten Baiserbasis, serviert mit frischen Früchten.
Restaurant | Zane Grey's Restaurant and Bar |
Adresse | 69 Marsden Road, Paihia |
Website | Ansehen |
Öffnungstage | Täglich |
Öffnungszeiten | 08:30 - 20:30 |
Unterkunft in Paihia
Da Paihia das wichtigste Basislager in der Bay of Islands ist, gibt es eine große und vielfältige Auswahl an Unterkünften. Von luxuriösen Villen über Hotels und Motels bis hin zu zahlreichen Bed & Breakfasts – für jedes Budget ist etwas dabei.
Angesichts dieser Vielfalt empfiehlt es sich, auf die Erfahrung der lokalen Agentur zurückzugreifen, die ich über NZreisen empfehle. Das Team arbeitet mit sorgfältig ausgewählten Partnern, die ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Wer jedoch mit dem Wohnmobil oder Zelt unterwegs ist, findet zwei Campingplätze, die interessant sein könnten. Beide gehören zu großen neuseeländischen Franchise-Ketten und liegen nur wenige Fahrminuten vom Zentrum entfernt.
Waitangi Holiday Park
Der Waitangi Holiday Park ist vermutlich die interessanteste Wahl, da man zu Fuß die Waitangi Treaty Grounds sowie den nahegelegenen Countdown-Supermarkt erreichen kann, ohne das Auto bewegen zu müssen.
Die Atmosphäre ist entspannt, mit Stammgästen, die direkt im Fluss Waitangi angeln, der an die Stellplätze grenzt.
Praktisch bietet die Anlage alles Nötige: saubere Sanitäranlagen, eine große Gemeinschaftsküche und einen schattigen Picknickbereich für Mahlzeiten im Freien mit der Familie. Ein gravierender Nachteil: Es gibt bislang keine Duschen...
Je nach gewählter Option gibt es Stromanschlüsse. Reisende, die mehr Komfort wünschen, können auch eine Hütte mit echtem Bett mieten.
Camping | Waitangi Holiday Park |
Adresse | 21 Tahuna Road, Paihia |
Website | Ansehen |
Paihia TOP 10 Holiday Park
Am anderen Ende der Stadt liegt der Paihia TOP 10 Holiday Park, etwas schöner gelegen und ebenfalls mit privilegiertem Standort direkt am Meer. Hier gibt es sogar einen kleinen Privatstrand – ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Die Atmosphäre ist ruhig und ideal, um nach einem Tag voller Entdeckungen zu entspannen. Anders als der Waitangi Holiday Park verfügt dieser Platz über einen Pool und heiße Duschen, die für zusätzlichen Komfort sorgen.
Da er 4 km vom Stadtzentrum entfernt liegt, ist er allerdings weniger praktisch, wenn man gerne alles zu Fuß erreichen möchte.
Camping | Paihia TOP 10 Holiday Park |
Adresse | 1290 Paihia Road, Paihia |
Website | Ansehen |
Excursion zu den Haruru Falls
Die Haruru Falls liegen nur wenige Kilometer von Paihia entfernt, entlang der ersten von Europäern in Neuseeland gebauten Straße. Dank dieser Nähe eignet sich ein Abstecher zu den Wasserfällen perfekt zwischen zwei anderen Ausflügen.
Es gibt zwei Aussichtspunkte, um die Haruru Falls zu sehen. Der erste liegt beim Haruru Falls Resort (einem Hotelkomplex) und erlaubt den Blick auf den Wasserfall von oben über den Fluss.
Der zweite Aussichtspunkt, deutlich eindrucksvoller, befindet sich direkt hinter der Brücke der Haruru Falls Rd. Der Parkplatz ist voller Schlaglöcher und bei Regen extrem matschig – passen Sie also auf Ihr Schuhwerk auf!
Folgen Sie dann einfach dem Haruru Falls Walk, der nach etwa hundert Metern durch Buschland direkt zur Fallkante führt.
Der hufeisenförmige Wasserfall wird vom Waitangi River gespeist und ist fünf Meter hoch. Mit den mächtigen Huka Falls kann er nicht mithalten: das Wasser ist leicht gelblich gefärbt und die Strömung deutlich schwächer.
Doch die Umgebung ist charmant, und der Lärm ist nicht zu überhören – «Haruru» bedeutet auf Māori «lautes Geräusch». Für Kinder bietet sich die Legende an, nach der ein «Taniwha» (Wasserungeheuer) unter den Fällen leben soll.
Ob es den Taniwha gibt oder nicht, man kann vorsichtig auf den Felsen ganz nah an die Fälle herantreten – Kinder dabei unbedingt im Auge behalten!
Wasserfall | Haruru Falls |
Parkplatz | 80 Haruru Falls Road, Waitangi |
Eintritt | Kostenlos |
Im Sommer schwingen sich Einheimische an einem Seil von einem Baum ins Wasser. Aber Vorsicht: nach starken Regenfällen steigt die Strömung, und das Schwimmen wird gefährlich.
Statt zu baden empfiehlt sich ein Ausflug mit Bay of Islands Cruise and Kayak, die geführte Touren und Kajakverleih anbieten.
Mit etwas Erfahrung ist das Hinaufpaddeln auf dem Fluss zu den Haruru Falls keine große Herausforderung – und vom Wasser aus wirkt das Naturschauspiel noch eindrucksvoller.
Zurück am Parkplatz bemerkt man vielleicht den Startpunkt des «Waitangi Track». Dieser Pfad folgt dem Fluss durch Mangroven bis zu den Waitangi Treaty Grounds. Die Wanderung über 5 km (10 km hin und zurück) führt über eine hübsche Holzbrücke, ist aber nicht unbedingt ein Muss.
Wanderung | Waitangi Track |
Schwierigkeitsgrad | Leicht |
Distanz | 10 km A/R |
Dauer | 4-5 Std. A/R |
Parkplatz | Bei den Haruru Falls |
Eintritt | Kostenlos |
Russell, das schönste Dorf der Nordinsel
Malerisch und äußerst fotogen empfängt das Dorf Russell seine Besucher mit einer Uferpromenade voller Pohutukawa-Bäume, weiß gekalkten Kolonialhäusern und charmanten Gärten mit weißen Zäunen.
Eingerahmt von Hügeln oberhalb der Bay of Islands, war dieses Dorf kurzzeitig die erste Hauptstadt Neuseelands. Heute besticht es durch seine authentische und zugleich elegante Erscheinung. Russell konkurriert sogar mit Arrowtown um den Titel des schönsten Dorfes des Landes.
Nur 3,3 km Luftlinie von Paihia entfernt, auf der anderen Seite der Bucht, eignet sich Russell ebenfalls als Basislager für die Region. Praktische Fragen zur Erreichbarkeit gehe ich gleich ein.
Was Russell besonders macht, ist die spürbar ruhigere Atmosphäre im Vergleich zu Paihia. Schwer vorstellbar, dass es irgendwo auf der Welt einen friedlicheren Ort gibt – umso ironischer, wenn man die turbulente Geschichte kennt.
Denn wie in Waitangi kann man Russell nicht besuchen, ohne seine Vergangenheit zu kennen. Eine bewegte Vergangenheit, die ich kurz skizziere, bevor wir ins Dorf selbst eintauchen.
Russell zwischen Himmel und Hölle
Im 18. Jahrhundert war Kororāreka ein blühendes Māori-Dorf, kontrolliert vom Stamm der Ngāre Raumati. Bald wurde es jedoch zum Zufluchtsort einer bunt gemischten Bevölkerung aus Seeleuten, Abenteurern, Deserteuren und Sträflingsflüchtigen aus Australien.
An der Küste reihten sich damals rund dreißig Spelunken aneinander. Charles Darwin, der die Bucht besuchte, berichtete von völliger Gesetzlosigkeit und bezeichnete den Ort als «Hell Hole of the Pacific».
Entsetzt finanzierte Darwin sogar den Bau einer Kirche!
Mit dem Aufschwung des Handels in den 1830er-Jahren wurde Kororāreka zum größten Walfanghafen der Südhalbkugel und wuchs rasch auf rund tausend Einwohner.
Konflikte mit den Māori waren häufig, da kulturelle Unterschiede aufeinanderprallten. Der «Girls’ War» etwa begann als Rivalität zwischen zwei Māori-Frauen um die Gunst eines englischen Kapitäns – ein leichter Anlass, der jedoch in einem Stammeskrieg eskalierte, den Missionare nur mühsam eindämmten.
Die Anarchie endete schließlich. Offiziell, um Ordnung herzustellen, tatsächlich aber, um die Ambitionen des französischen Barons de Thierry (der das Land annektieren wollte) zu verhindern, unterzeichneten die Engländer am 6. Februar 1840 den Vertrag von Waitangi.
Kororāreka wurde daraufhin in Russell umbenannt und kurzzeitig Hauptstadt Neuseelands. Ein Titel von kurzer Dauer, denn Auckland übernahm bald, gefolgt von Wellington, das die Hauptstadt bis heute ist.
So viel zur Geschichte – aber keine Sorge, Russell ist heute alles andere als ein Höllenloch, sondern ein wahres Paradies.
Rundgang durch Russell
Wer mit der Fähre von Paihia ankommt, durchquert das «Kororāreka Russell Waharoa», ein 2020 eingeweihtes Tor mit Skulpturen, die Māori- und Pākehā-Einflüsse vereinen und Persönlichkeiten der Vergangenheit ehren.
Hinter dem Anleger beginnt «The Strand», die Uferpromenade. Baden ist am Strand erlaubt, aber der Mix aus Sand und Kies zieht nur wenige an. Die meisten flanieren lieber im Schatten der Pohutukawas.
Diese Bäume, deren rote Blüten im Sommer erstrahlen, verleihen der Promenade romantisches Flair – besonders bei Sonnenuntergang, wenn die Bucht und die ankernden Boote im Licht erglühen.
Nur eine alte Kanone, die seewärts gerichtet ist, erinnert an Russells konfliktreiche Vergangenheit mit den Engländern und dem Stamm der Ngāpuhi unter Hone Heke.
The Strand ist gesäumt von Cafés, Lodges und kleinen Souvenirläden. Die einheitlich weißen Fassaden verstärken die Eleganz des Dorfes, zumal die Parkplätze in die Nebenstraßen verlegt wurden.
Das Gesamtbild gleicht einer Postkarte. Besucher, die frisch von Bord gehen, wissen allerdings oft nicht, in welche Richtung sie sich wenden sollen. Planloses Schlendern ist angenehm, doch empfehle ich, einfach den Routen des «Russell Heritage Trails» zu folgen.
Von den vier angebotenen Rundwegen sind für Tagesgäste vor allem die ersten beiden interessant. Der erste führt durch das historische Zentrum mit den bekannten Gebäuden wie dem «Duke of Marlborough», der katholischen Kirche und dem Russell Museum.
Der zweite Rundweg verlässt das Dorf, bleibt aber zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar, und hebt geschichtsträchtige Naturorte wie den «Flagstaff Hill» hervor.
Detaillierte Broschüren zu den Routen gibt es im Russell Museum. Anstatt alles aufzuzählen, konzentriere ich mich auf das Wesentliche, damit Sie das Beste aus Ihrem Besuch herausholen.
Duke of Marlborough
Wir beginnen mit dem Besten in Russell. Gleich links nach dem «Waharoa» steht das Duke of Marlborough, ein imposantes 4-Sterne-Hotel mit Restaurant und eine wahre Institution in Neuseeland.
Mit seiner prachtvoll restaurierten Architektur weckt das «Duke» Auswanderungsträume. Das geschmackvoll gestaltete Innere vereint Māori- und westliche Kunstwerke sowie historische Fotografien – ohne ins Kitschige abzurutschen.
Auf die Speisekarte des Restaurants gehe ich später ein, wenn es um die besten Adressen in Russell geht. Hotelmäßig ist das Erlebnis einzigartig, besonders wenn man ein Zimmer mit Balkon ergattert.
Die Atmosphäre erinnert an das Martinborough Hotel (falls Sie dieses legendäre Haus auf dem Weg nach Wellington besucht haben), doch das Duke hat noch mehr Charme und begeistert privilegierte Reisende, die Russell als Basis wählen.
Auch ohne Mahlzeit empfehle ich, hier ein Glas zu trinken. Das Hotel erhielt 1840 die erste offizielle Lizenz zum Alkoholausschank – das Originaldokument hängt noch immer über der Bar.
Eine reine Formalie, denn wie vor Ort zu lesen ist: «Wir erfrischen die Halunken seit 1827». Mit rund hundert Weinen und dreißig Biersorten auf der Karte sind das keine leeren Worte!
Bequem auf der überdachten Doppeltterrasse sitzend, unter der im Wind flatternden neuseeländischen Flagge, hält man Ausschau nach dem Boot zurück nach Paihia – mit einem Hauch Abschiedsblues.
Hotel Restaurant | Duke of Marlborough |
Adresse | 35 The Strand, Russell |
Website | Besuchen |
Geöffnet | Täglich |
Öffnungszeiten | 08:00 - 21:30 |
Christ Church, die älteste Kirche des Landes
Die Christ Church (Te Whare Karakia o Kororāreka) ist das älteste religiöse Gebäude Neuseelands. Sie wurde 1835 mit finanzieller Unterstützung von Charles Darwin errichtet. Ursprünglich anglikanisch, bietet sie auch Gottesdienste in Māori an und hat ihre Türen nie geschlossen.
Sie trägt jedoch die Spuren ihrer Geschichte: Einschusslöcher aus den Kämpfen von 1845, auf die ich später zurückkomme. Der kleine Friedhof nebenan beherbergt zudem das Grab eines bedeutenden Ngāpuhi-Häuptlings, der an den Musketenkriegen beteiligt war.
Tamati Waka Nene, Vermittler zwischen Māori und Briten, war einer der Architekten des Vertrags von Waitangi und setzte sich aktiv für den Frieden ein. Seine Präsenz in Russell ist symbolträchtig und macht neugierig – zum Glück gibt es ein Museum!
Kirche | Christ Church |
Adresse | 1 Church Street, Russell |
Geöffnet | Täglich |
Öffnungszeiten | 09:00 - 17:00 |
Besuch des Russell Museum
Weitere Entdeckungen erwarten Besucher, die in die Seitenstraßen abbiegen und den kleinen Wegen folgen, die für Autos unzugänglich sind.
Direkt hinter dem Town Hall verbirgt sich das Russell Museum – ein kleines Juwel, das viele Touristen gar nicht kennen. Der Eintritt ist kostenpflichtig, aber sehr günstig und absolut lohnenswert.
Eine seiner Hauptattraktionen ist «Īpipiri», ein interaktiver Tisch, der die Geschichte der Bay of Islands und die ersten Kontakte zwischen Māori und der Besatzung der Endeavour erzählt.
Das Schiff von Kapitän Cook ist zudem detailgetreu mit einem imposanten Modell im Maßstab 1:5 nachgebildet.
Das Museum beherbergt außerdem eine schöne Sammlung von Māori-Artefakten, historische Fotografien und maritime Objekte der Region – ein faszinierender Einblick in die Entwicklung von Russell und seine Rolle in der Geschichte Neuseelands.
Museum | Russell Museum |
Adresse | 2 York Street, Russell |
Website | Besuchen |
Geöffnet | Täglich |
Öffnungszeiten | 10:00 - 16:00 |
Letzter Einlass | 15:45 |
Eintritt Normal | 12 $ |
Eintritt -15 Jahre | Kostenlos |
Pompallier Mission and Printery
Geht man weiter bis zum südlichen Ende der Uferpromenade, wird der Besucher von einem Mast mit französischer Flagge überrascht. Sind wir etwa in Akaroa?
Diese Flagge markiert den Standort des Pompallier-Hauses, das 1839 von französischen katholischen Missionaren unter Leitung von Bischof Pompallier errichtet wurde.
Dieses historische Gebäude beherbergte einst die erste katholische Druckerei Neuseelands, in der die ersten Bibeln auf Māori sowie mehr als 40.000 religiöse und pädagogische Bücher gedruckt wurden.
Heute ist das Haus ein historischer Ort mit Zugang zu den Gärten und einstündigen, kostenpflichtigen Führungen, die ich unbedingt empfehle!
Bei diesen Führungen entdeckt man die Druckerpresse jener Zeit, die Gerberei und zahlreiche Anekdoten aus dem Leben der Missionare – eine der lehrreichsten Erfahrungen in Neuseeland.
Nach der Besichtigung lohnt sich ein kurzer Rundgang durch den reizenden Garten, der zu einem herrlichen Aussichtspunkt über die Bucht führt. Und bevor man aufbricht, empfiehlt sich eine Pause im Café, das köstliche Quiches und französisches Gebäck serviert.
Museum | Pompallier Mission and Printery |
Adresse | 5 The Strand, Russell |
Website | Besuchen |
Geöffnet | Täglich |
Öffnungszeiten | 10:00 - 17:00 |
Eintritt Normal | 10 $ |
Eintritt -18 Jahre | Kostenlos |
Geführte Tour | 20 $ |
Die Führungen finden statt um 10:30 | 11:30 | 13:30 | 14:30 | 15:30.
Die Wanderung auf den Flagstaff Hill
Wenn Sie etwa 45 Minuten Zeit haben, empfehle ich die bekannteste Wanderung in Russell hinauf zum Flagstaff Hill (Te Maiki), wo ein großartiges Panorama über die Bucht wartet.
Vom Ufer aus führt ein 2,5 km langer Pfad sanft in die Höhe und bildet eine Rundstrecke. Es ist auch möglich, ein Fahrrad zu mieten, doch Offroad-Fahren ist verboten und die Schuhe müssen gereinigt werden, um die Kauri-Bäume nicht zu gefährden.
Auf dem Weg trifft man oft auf die vom Department of Conservation wiederangesiedelten Wekas. Diese flugunfähigen Vögel, die oft mit Kiwis verwechselt werden, haben ihren eigenen Charakter und ignorieren Spaziergänger völlig.
Der Gipfel des Flagstaff Hill bietet nicht nur eine 360°-Aussicht, sondern auch eine monumentale Sonnenuhr, eine Gedenkplatte und einen Mast, dessen Geschichte auf Infotafeln erzählt wird.
Dieser Ort ist mit dem «Flagstaff War» verbunden, das nach der Unterzeichnung des Vertrags von Waitangi begann, als die Briten den Union Jack weithin sichtbar hissten.
Ein Zeichen, das die Māori als Symbol ihres Souveränitätsverlustes deuteten – im Widerspruch zum Geist des Vertrags. Aus Protest ließ Hōne Heke den Mast mehrfach 1844 fällen, doch die Briten stellten ihn immer wieder auf.
Schließlich griffen 600 Ngāpuhi-Krieger Russell im März 1845 an und zerstörten den Großteil des Dorfes. Damit begann der Nordkrieg (1845–1846), ein Konflikt ohne klaren Sieger, der jedoch eine dauerhafte Kluft zwischen beiden Seiten hinterließ.
Wanderung | Flagstaff Hill Track |
Schwierigkeitsgrad | Leicht (aber es geht bergauf) |
Distanz | 2,5 km (Rundweg) |
Dauer | 30 Min hin und zurück |
Startpunkt | Nördlich von The Strand |
Eintritt | Kostenlos |
Wo essen in Russell?
Nach all diesen Ausflügen kommt der Hunger! Doch Sie könnten in Russell kaum meine Tipps brauchen, da es nur eine Handvoll Restaurants gibt. Drei Adressen stechen jedoch heraus und verdienen eine Erwähnung.
Zunächst das Duke of Marlborough – eine sichere Wahl, ob für ein Essen oder einfach ein Getränk in historischem Rahmen.
Gleich daneben liegt das Hell Hole, dessen Name wenig einladend klingt, das aber perfekt für Besucher ist, die einen Tagesausflug von Paihia machen und nur eine schnelle Mahlzeit suchen.
Im Gegensatz dazu zieht es den Feinschmecker, der länger bleibt und eine gehobenere Küche erwartet, ins Sage, um ein elegantes Ambiente zu genießen. Das ist schon eine gute Basis zur Auswahl, aber ich stelle Ihnen nun die Menüs jeder Adresse vor, sodass Sie sich leichter entscheiden können.
Duke of Marlborough, der große Klassiker
Ich habe den Duke bereits bei der Dorfbesichtigung erwähnt. Er ist ohne Zweifel das beste Restaurant in Russell, besonders wenn Sie im Sommer einen Platz auf der Terrasse ergattern.
Lassen Sie sich nicht von der gepflegten Optik einschüchtern: Das Lokal ist weder snobistisch noch überteuert. Das Ambiente und der Service sind zwar elegant, doch die Stimmung bleibt warm und einladend – ideal für ein entspanntes Mittagessen oder eine Hochzeitsreise.
Die Speisekarte hebt lokale, saisonale Produkte hervor und legt besonderen Wert auf Meeresfrüchte. Ich empfehle die Tempura-Austern, außen knusprig und innen zart.
Der in der Bucht gefangene Tagesfisch ist stets köstlich, doch Fleischliebhaber werden auch das Rinderfilet schätzen, serviert mit cremigem Püree und einer Rotweinsauce. Ebenfalls empfehlenswert ist das Pilzrisotto, cremig und großzügig mit Parmesan bestreut.
Zum Dessert ist der Zitronen-Cheesecake eine ausgezeichnete Wahl. Nicht zu sauer, harmoniert er perfekt mit dem «Duke's Delight» – ja, ein Cocktail zum Dessert – einer erfrischenden Mischung aus lokalem Gin, frischer Gurke und einem Hauch Limette.
Die Weinkarte ist riesig, vielleicht zu sehr. Zögern Sie nicht, den Kellner um Empfehlungen zu bitten.
Restaurant | Duke of Marlborough |
Adresse | 35 The Strand, Russell |
Website | Besuchen |
Geöffnet | Täglich |
Öffnungszeiten | 07:30 - 21:30 |
Hell Hole, für den kleinen Hunger
Nur wenige Schritte von der Uferpromenade entfernt in der York Street liegt das Hell Hole. Ein kleines Café, perfekt für eine schnelle Pause zwischen zwei Besichtigungen. Der Name ist eine Anspielung auf den Spitznamen, den Charles Darwin dem Dorf gab, als er dessen sittenloses Treiben erlebte.
Hier gibt es frische Bagels und hausgemachte Donuts für den kleinen Hunger. Der BLAT (Bacon, Lettuce, Avocado, Tomato) ist der Klassiker des Hauses, doch es gibt auch vegetarische Optionen mit Hummus und gegrilltem Gemüse.
Wenn Sie schon einmal in Wellington waren, wissen Sie, dass die Kiwis kaffeeverrückt sind. Geröstet wird hier lokal von der Tohora Coffee Compagnie, und das Getränk wird in allen Variationen angeboten. Besonders empfehlenswert ist der ausgezeichnete Latte.
Restaurant | Hell Hole |
Adresse | 17 York Street, Russell |
Geöffnet | Täglich |
Öffnungszeiten | 07:00 bis 14:00 |
Für einen Energieschub vor dem Aufstieg zum Flagstaff Hill gibt es auch frisch gepresste Säfte sowie Muffins oder typisch englische Scones. Achtung: Das Café schließt bereits um 14 Uhr.
Sage Restaurant, im Herzen eines Weinguts
Das Sage Restaurant gehört zum Paroa Bay Winery, einem Pionierweingut, das 2006 gegründet wurde. Obwohl neuseeländische Weine international renommiert sind, ist das Northland noch nicht von Weinbergen geprägt.
Bevor wir über das Restaurant sprechen: Paroa Bay Winery bietet Weinverkostungen in traumhafter Lage zwischen Reben und Meer sowie luxuriöse Unterkünfte in privaten Villen. Perfekt für Epikureer, die das Erlebnis verlängern möchten.
Das Sage ist das exklusive Restaurant des Weinguts, und alle Gerichte sind auf die hauseigenen Weine abgestimmt. Mit Terrasse und einem Gastraum mit Panoramafenstern hoch über der Paroa Bay ist dies ein Ort der Spitzengastronomie. Man kleidet sich entsprechend.
Die Küche steht für zeitgenössische neuseeländische Gastronomie. Lamm mit aromatischen Kräutern und gegrillter Fisch sind die Höhepunkte einer schlichten, aber hervorragenden Speisekarte.
Auch die Desserts sind klassisch wie Cheesecake oder Schokoladenfondant, jedoch perfekt ausgeführt. Mit tadellosem Service und traumhafter Kulisse ist alles für ein unvergessliches Erlebnis gegeben.
Wenig überraschend spielt der Wein hier die Hauptrolle. Höflichkeit und gesunder Menschenverstand gebieten, eine Flasche aus eigenem Anbau zu bestellen, die das Menü perfekt ergänzt.
Für Reisende, die ihr Auto in Paihia gelassen haben, bietet das Restaurant übrigens einen Shuttle Service an. Damit sind wir bei den logistischen Fragen, die ich bereits angedeutet habe.
Restaurant | Sage |
Adresse | 46 Otamarua Road, Russell |
Website | Besuchen |
Geöffnet | Mittwoch bis Sonntag |
Öffnungszeiten | 12:00 bis 21:00 |
Wie kommt man nach Russell?
Russell liegt der Stadt Paihia in der Bay of Islands direkt gegenüber und ist sowohl auf dem Seeweg als auch über Land erreichbar. Ein Blick auf die Karte genügt, um zu erkennen, dass die 3,3 km Luftlinie einem Umweg von 50 km über Land entsprechen.
Die Fähre zwischen Opua und Okiato bietet einen Kompromiss. Diese Überfahrt verkürzt die Strecke etwa um die Hälfte und kostet nicht viel.
Die Fahrt dauert 10 Minuten, der Service läuft ununterbrochen von 6 Uhr morgens bis 22 Uhr. Rechnen Sie mit 2 $ pro Fahrgast und 18 $ pro Auto, für große Wohnmobile bis zu 75 $.
Doch wenn man Wartezeiten und Fährkosten berücksichtigt, ist der Zeit und Geldgewinn im Vergleich zur Straße fraglich.
Außerdem steht der Reisende, der Russell als Basis wählt, vor einem weiteren Dilemma. Motorisiert ist man klar im Vorteil, um Waitangi, die Haruru Falls oder Exkursionen zu erreichen, die ausschließlich von Paihia starten. Teure Bootsüberfahrten wären sonst nötig.
Darum entscheiden sich die meisten Besucher für einen Aufenthalt in Paihia und machen nur einen Tagesausflug nach Russell. Leider geschieht dieser dann im Eiltempo, wodurch man das Privileg verpasst, die Nacht im schönsten Dorf des Landes zu verbringen.
Andere Urlauber lassen ihr Auto in Paihia und fahren mit dem Boot nach Russell, um dort zu übernachten. Doch die hohen Parkgebühren schrecken viele ab. Wie also wählen. In Wahrheit entscheidet die Aufenthaltsdauer für Sie.
Wenn Sie schon per Straße nach Russell fahren, lohnt sich ein Abstecher ins Dorf Kawakawa. Dort findet man Werke des Künstlers Hundertwasser, der lange in der Bay of Islands lebte.
Bei nur einer Übernachtung in der Bay of Islands ergibt sich ein logischer Ablauf. Morgens Waitangi und die Haruru Falls besuchen, nachmittags per Boot nach Russell übersetzen.
Ab zwei Übernachtungen hingegen wird es interessant, die erste in Russell und die zweite in Paihia zu verbringen, um die Besichtigungen besser zu verteilen.
Ich empfehle, die Fahrt nach Russell über die Küstenstraße zu unternehmen und die Rückfahrt mit der Fähre von Opua nach Paihia zu kombinieren. So verkürzt sich nicht nur die Strecke, sondern es gibt auch noch ein originelles Erlebnis obendrauf.
Und für alle, die weder fahren noch das Boot nehmen wollen. Jedes Jahr im Dezember findet der «Russell to Paihia Swim» statt. Ein Schwimmwettbewerb über die Bucht. Also, Badehose nicht vergessen.
Unterkunft in Russell
Russell verfügt über mehr Unterkünfte, als man zunächst annehmen könnte, da sich das Dorf weit über die Uferpromenade hinaus in Richtung Long Beach erstreckt.
Allerdings gibt es hier weniger günstige Übernachtungsmöglichkeiten als in Paihia, da der Ort ein wohlhabenderes Publikum anzieht. Dennoch lassen sich einige erschwingliche Bed and Breakfasts finden.
Die beste Adresse für frisch verheiratete Paare ist zweifellos das Duke of Marlborough. Mit Preisen zwischen 150 und 300 $ pro Nacht bleibt das Angebot angemessen, wenn man den ausgezeichneten Service bedenkt.
Trotz seines Namens ist das benachbarte Commodore Lodge Motel in Wirklichkeit teurer.
Für Reisende mit Wohnmobil ist der Russell TOP 10 Holiday Park die erste Wahl. Auf einem Hügel gelegen, nur wenige Schritte von der Uferpromenade entfernt, bietet er einen spektakulären Panoramablick und schattige Stellplätze, die im Hochsommer besonders angenehm sind.
Die Sonnenuntergänge sind großartig, die Atmosphäre ist friedlich und lädt zur Erholung ein. Wie in allen Campingplätzen dieser Kette sind die Einrichtungen hochwertig, mit modernem Komfort und einem tollen Spielplatz für Kinder.
Campingplatz | Russell TOP 10 Holiday Park |
Adresse | 1 James Street, Russell 0202 |
Website | Besuchen |
Einmal eingerichtet, geht man bequem zu Fuß zum Foursquare für die Einkäufe. Die Lage ist ebenso ideal, um Flagstaff Hill zu erreichen oder sogar bis nach Long Beach zum Baden zu spazieren.
Waitangi Treaty Grounds und die Identität des Landes
Waitangi Treaty Grounds gilt als nationales Kulturerbe und ist die Wiege Neuseelands. Hier wurde der Vertrag von Waitangi unterzeichnet, das Gründungsdokument, das die Beziehungen zwischen den Māori und der britischen Krone festlegte.
Der historische Ort liegt nur wenige Minuten von Paihia entfernt, hinter einer schmalen einspurigen Brücke, die man vorsichtig überquert, bevor man einen großen Parkplatz erreicht. Wer mag, kann auch zu Fuß gehen, muss dafür aber rund eine halbe Stunde einplanen.
Die herrliche Lage bietet einen unvergleichlichen Blick über die Bay of Islands. Jedes Jahr zieht das Gelände Tausende Besucher an, vor allem am Nationalfeiertag am 6. Februar.
Die offiziellen Zeremonien mit traditionellen Gesängen und Tänzen finden in Anwesenheit des Premierministers und zahlreicher Stammesvertreter statt. Doch hinter der demonstrierten Einheit bestehen weiterhin politische Spannungen, die auf unterschiedliche Interpretationen des Vertrags zurückgehen.
Nach der Ratifizierung am 6. Februar 1840 stellten die Māori schnell fest, dass ihnen systematisch Land enteignet wurde. Die britische Staatsbürgerschaft schützte sie kaum vor den Übergriffen der Kolonisten, die sich im Recht wähnten.
Tatsächlich existieren zwei Versionen des Vertrags. Die englische Fassung sichert der britischen Krone die volle Souveränität, während die Māori Übersetzung eine gemeinsame Verwaltung der Ressourcen und die Anerkennung der Stammesautorität verspricht.
Diese ungenaue Übersetzung führte zu endlosen Landstreitigkeiten und schließlich zu den Neuseelandkriegen. Eine Serie von Guerillakonflikten, die mit der Erschöpfung der Stämme endeten und den Weg für eine schnelle Kolonisierung ebneten.
Erst 1975, mit der Einrichtung des Waitangi Tribunals, begann man, Vertragsverletzungen aufzuarbeiten. Rückgaben und Entschädigungen erfolgen seither, bleiben aber bis heute unvollständig.
Warum sollte man Waitangi besuchen?
Ein Besuch in Waitangi vermittelt das Wesen des Vertrags von 1840, indem er die Sichtweisen beider Seiten darstellt und so ein nuancierteres Verständnis ermöglicht. Gleichzeitig eröffnet er den Zugang zur Kunst und Kultur der Māori.
Die Erfahrung ist alles andere als langweilig, jedoch nicht zwingend notwendig, wenn man kein Interesse am Thema hat. Damit Sie selbst entscheiden können, gebe ich Ihnen einen Überblick.
Der Eintritt ist kostenpflichtig und nicht billig. Aber es handelt sich keineswegs um eine Touristenfalle. Das Gelände umfasst originale historische Gebäude und zugleich moderne Museen von hoher Qualität.
Ein einziger Tag reicht nicht aus, um das Areal in Ruhe zu erkunden. Deshalb sind die Tickets zwei Tage gültig und schließen alle Ausstellungen sowie eine Māori Vorführung ein.
Es gibt auch Angebote, die eine Aufführung mit einem traditionellen Essen kombinieren, darunter die Verkostung eines Hāngis wie in Rotorua. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website.
Kulturelle Besichtigung | Waitangi Treaty Grounds |
Adresse | Tau Henare Drive, Waitangi |
Website | Besuchen |
Geöffnet | Täglich |
Geschlossen | Am 6. Februar jeden Jahres |
Öffnungszeiten | 09:00 bis 17:00 |
Ablauf der Besichtigung
Eine geführte Tour vermittelt in kurzer Zeit viele Informationen.
In eineinhalb Stunden erhält man einen Überblick über die wichtigsten Bereiche und sieht zudem eine kulturelle Māori Aufführung. Danach kann man sich frei bewegen, Ausstellungen vertiefen, Souvenirs kaufen oder im Café mit Blick aufs Meer einkehren.
Wer nur zwei Stunden für Waitangi hat, liegt mit dieser Führung genau richtig und geht mit einem klareren Verständnis der Geschichte Neuseelands nach Hause.
Wer hingegen einen halben Tag Zeit hat, sollte das Gelände langsam erkunden und sich von einer Ausstellung zur nächsten treiben lassen. Dennoch ist es ratsam, sich am Zeitplan zu orientieren, um die Aufführung nicht zu verpassen.
Das ist leichter gesagt als getan, denn das Areal ist weitläufig. Um die Orientierung zu erleichtern, habe ich die wichtigsten Stationen zusammengestellt, die man in beliebiger Reihenfolge besichtigen kann, auch wenn es sinnvoll ist, größere Besuchergruppen unterwegs zu überholen.
Treaty House, die Unterzeichnung des Vertrags
Das Wohnhaus, in dem der Vertrag von Waitangi ausgearbeitet und ratifiziert wurde, ist ein Pflichtstopp bei der Besichtigung.
Es beherbergt eine Ausstellung über die ersten Kontakte zwischen Europäern und Māori, in der Austausch, Allianzen und Spannungen dargestellt werden, die der Unterzeichnung des Gründungsdokuments Neuseelands vorausgingen. Das elegante Gebäude hat sein Mobiliar aus den 1840er Jahren bewahrt und vermittelt die Atmosphäre jener Epoche.
Es fehlen nur die Unterzeichner: James Busby, der die Unterzeichnung organisierte, Kapitän William Hobson, der mit mehreren Hundert Māori Häuptlingen verhandelte (er wurde später der erste Gouverneur des Landes), sowie bedeutende Persönlichkeiten wie Hōne Heke, Tamati Waka Nene, Rewa und Kawiti, die mehr oder weniger skeptisch gegenüber den Absichten der Engländer waren.
Te Whare Rūnanga, das Symbol der Einheit
Te Whare Rūnanga ist ein prächtig geschnitztes Wharenui (Versammlungshaus), das die Einheit symbolisiert. Jedes Holzornament erzählt eine Stammesgeschichte und ehrt die Vorfahren, die Aotearoa (der Māori Name für Neuseeland) geprägt haben.
Hier finden kulturelle Aufführungen mit Gesängen, Tänzen und Haka Vorführungen statt.
Besucher müssen ihre Schuhe ausziehen und eine respektvolle Haltung einnehmen (Eltern sollten ihre Kinder beaufsichtigen).
Te Kōngahu Museum, dem Vertrag von Waitangi gewidmet
Das 2016 eröffnete moderne Museum bietet interaktive Ausstellungen über den Vertrag von Waitangi und seine Auswirkungen auf Neuseeland.
Gezeigt werden historische Dokumente und Artefakte sowie eine Kopie des Originals, das die Beziehungen zwischen Māori und Briten prägte. Besonders lehrreich ist die Kunstgalerie, die die Wahrnehmung des Vertrags im Lauf der Zeit darstellt.
Te Rau Aroha Museum, Ehrung der Helden
Vielleicht haben Sie in Rotorua, Picton oder Queenstown die Denkmäler für die Gefallenen der Weltkriege gesehen?
Te Rau Aroha ist ein Denkmal, das ausschließlich den Māori Bataillonen gewidmet ist, die heldenhaft in 18.500 km Entfernung von ihrer Heimat kämpften. Das Museum ehrt diese oft vergessenen Helden mit bewegenden Zeitzeugenberichten, Uniformen und historischen Fotos.
Es ist kaum möglich, nicht ergriffen zu sein, wenn man diese Männer in den Schützengräben von Verdun oder auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs sieht, die in Konflikten kämpften, die sie eigentlich nicht betrafen.
Die große Halle, in der die Namen der Soldaten eingraviert sind, ist besonders bewegend und zeigt, dass Neuseeland trotz der durch den Vertrag geerbten Kontroversen zu einer eigenständigen Nation geworden ist.
Das Zeremonial Waka
Das « Waka taua Ngātokimatawhaorua » ist das größte Kriegskanu der Welt. Mit 35 Metern Länge zeugt es vom meisterhaften Können der Māori Handwerker.
Aus einem massiven Baumstamm gefertigt, nach Techniken, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, ist dieses Waka mehr als nur ein Boot. Es ist ein Symbol des kulturellen Erbes der Iwi und der tiefen Identität des Māori Volkes.
Jedes Detail seiner Struktur offenbart sorgfältige Handarbeit, die die Traditionen und die spirituelle Verbundenheit der Māori mit dem Ozean respektiert.
Während der Feierlichkeiten zum Waitangi Day trägt dieses majestätische Boot Krieger in traditioneller Kleidung. Im Gleichklang ihrer Paddel und begleitet von alten Gesängen entsteht eine ergreifende und feierliche Atmosphäre.
Waitangi Flagstaff, Symbol der Einheit
Zum Abschluss dieses Rundgangs führt der Weg zum Waitangi Flagstaff (Te Whare Rūnanga), wo ein Mast auf einer Anhöhe über der Bay of Islands steht.
Neben dem Union Jack und der neuseeländischen Flagge (mit den roten Sternen des Kreuzes des Südens) weht die Māori Flagge « Tino Rangatiratanga », ein Symbol für Selbstbestimmung und Identität der indigenen Völker.
Mehr als ein Denkmal ist der Waitangi Flagstaff ein lebendiges Symbol für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Neuseelands und spiegelt sowohl die Einheit als auch die Spannungen wider, die die Geschichte geprägt haben.
Damit endet die Besichtigung der Waitangi Treaty Grounds. Nun ist es Zeit, die Segel zu setzen und die Inseln zu erkunden.
Entdeckung der Inseln der Bucht
Die Bay of Islands ist vor allem wegen ihrer paradiesischen Inseln so beliebt. Auf Fahrten durch das kristallklare Wasser trifft man nicht selten verspielte Delfine oder Pelzrobben, die sich in der Sonne aalen.
Doch Reisende, die unzählige Inseln erwarten, sind oft überrascht, dass man sie von Paihia aus nicht sehen kann. Und trotz der Bemühungen des Fremdenverkehrsbüros ist es schwer, sich zurechtzufinden, wenn die Reiseveranstalter die englischen und Māori Namen der Inseln mischen.
Wie soll ein einfacher Tourist zwischen Moturua, Moturoa und Motuarohia unterscheiden?
Ich kenne das Problem und stelle Ihnen nun die drei wichtigsten Inseln vor, die Sie nicht verpassen sollten, bevor ich Ihnen die Gesellschaften nenne, mit denen Sie diese bequem erreichen können.
Urupukapuka, das Juwel der Bay of Islands
7,3 km vor Paihia liegt Urupukapuka. Mit 2 km² ist sie die größte Insel der Bucht. Seit 1979 für Besucher geöffnet, bietet sie mehrere Sandstrände und ist daher das bevorzugte Ziel der Ausflugsboote.
Die Schiffe legen am Steg von Otehei Bay, dem größten und ruhigsten Strand der Insel, an. Besucher können schwimmen, Kajak fahren oder in den Riffen schnorcheln. Camping ist hier (als Ausnahme in der Bucht) erlaubt, und ein Café sorgt inzwischen für Verpflegung.
Nach einer 40-minütigen Überfahrt von Paihia erreichen die Besucher ein idyllisches Umfeld und starten die « Urupukapuka Island Walk », einen archäologischen Rundweg zwischen Stränden und Hügeln mit herrlichen Aussichten.
Der Weg führt über viele Abzweigungen, um die Insel zu erkunden, und auch wenn er markiert ist, sollte man die Route im Auge behalten, um das Rückboot nicht zu verpassen.
Unterwegs erkennt man noch landwirtschaftliche Terrassen, Verteidigungsgräben und « Kumara Pits », Gruben zur Vorratshaltung im Falle einer Belagerung.
Erklärungstafeln säumen den gesamten Rundweg, der zwar einfach ist, aber fünf Stunden Gehzeit umfasst. Urupukapuka ist unbestreitbar touristisch, vielleicht zu stark besucht, aber dennoch ein echtes Highlight der Bay of Islands.
Wegen eines Erdrutsches ist die Wanderung derzeit gesperrt. Das Department of Conservation plant keine baldige Wiedereröffnung.
Moturua Island (zweite Insel)
Wie Urupukapuka beherbergt auch Moturua Island die Überreste mehrerer Pā und zählt nicht weniger als 27 archäologische Stätten auf ihren 136 Hektar.
Ein 4,6 km langer Rundweg, der « Moturua Island Track », führt zu diesen Relikten und durchquert einsame Strände mit atemberaubenden Panoramen. Informationstafeln säumen den Weg und geben interessante Einblicke in die Vergangenheit der Insel und den Alltag der Māori.
Hier landete Kapitän Cook 1769, um den ersten Kontakt mit den Māori herzustellen. Der Legende nach vergrub der Franzose Marion du Fresne später eine Flasche am Strand, die einen Anspruch auf Souveränität enthielt. Vielleicht sind Sie derjenige, der sie findet.
Anders als das benachbarte Urupukapuka wird Moturua Island vom Department of Conservation (DOC) verwaltet und unterliegt strengeren Zugangsbedingungen.
Beim Boarding werden die Taschen kontrolliert, denn die Insel ist heute ein Naturschutzgebiet, in dem seit über zwanzig Jahren intensiv gegen Schädlinge gekämpft wird. Dadurch konnten bedrohte endemische Arten wieder angesiedelt werden.
Moturua Island ist zu einem Paradies für Vögel geworden. Hobby Ornithologen erfreuen sich an Tui, Piwakawaka, Kereru, Toutouwai und Popokotea. Die Klippen der Insel beherbergen Kolonien von Sturmvögeln und Sturmtauchern.
Die größte Überraschung ist jedoch die Anwesenheit von Kiwis, die in den Wäldern aus Podocarpus und Kanuka leben. Während die Art in vielen Regionen Neuseelands bedroht ist, bildet die Bay of Islands eine Ausnahme.
Die Kiwis haben sich so stark vermehrt, dass sie auf manchen Inseln zur Belastung wurden. Das DOC musste etwa zwanzig dieser flugunfähigen Vögel in den Wald von Ōpua umsiedeln, um das Ökosystem zu schützen.
Für alle, die davon träumen, einen Kiwi in freier Wildbahn zu sehen, ist Moturua Island einer der besten Orte Neuseelands neben Stewart Island.
Um die Chancen zu erhöhen, sollte man jedoch das Bach (eine Ferienhütte) des Department of Conservation mieten und ein Wassertaxi buchen, da diese Kiwi Art nur nachts aktiv ist.
Motuarohia (Robertson Island)
Von großer natürlicher Schönheit ist Motuarohia (die begehrte Insel), die vier Kilometer nordöstlich von Russell liegt. Mit ihren 0,6 km², die sich über zwei Kilometer Länge erstrecken, ist die Insel bekannt für ihre beiden Lagunen, die sie bei Ebbe in zwei Teile teilen.
Die Nordostküste der Insel ist von steilen Klippen geprägt, während die Südseite zwei herrliche Sandstrände bietet, an denen Kapitän Cook 1769 ebenfalls anlandete.
Zu dieser Zeit lebten etwa 300 Māori des Ngāpuhi Stammes auf der Insel, verteilt auf mehrere befestigte Dörfer.
Siebzig Jahre später kaufte John Robertson diese paradiesische Insel. Doch sein Glück währte kurz, da er bereits im folgenden Jahr auf See ertrank und seine Familie von einem Diener getötet wurde, dem Sohn des ehemaligen Stammeshäuptlings, der einst über die Insel herrschte.
Heute ist Motuarohia öffentlich zugänglich. Ein markierter 350 m langer Weg führt vom Hauptstrand zu einem ehemaligen Pā, von dem man die gesamte Lagune überblicken kann.
Motuarohia vereint die Vorzüge der beiden anderen vorgestellten Inseln. Leicht zugänglich, reich an Geschichte und mit beeindruckenden Landschaften ist sie ideal für Besucher, die Abenteuer, Entspannung und Entdeckung in einer einzigen Tour kombinieren möchten.
Wie erkundet man die vorgelagerten Inseln?
Sie kennen nun die drei interessantesten Inseln: Urupukapuka, Moturua Island und Motuarohia (Robertson Island). Doch wie gelangt man dorthin und zu welchem Preis?
Ein Boot zu mieten ist eine Möglichkeit, doch der Tagespreis übersteigt leicht tausend Euro (ohne Kaution) und die meisten Besucher können ohnehin nicht segeln.
Eine Alternative ist eine organisierte Kreuzfahrt mit einem Reiseveranstalter. Diese Lösung ist unkompliziert und erschwinglich, bietet aber wenig Autonomie.
Es gibt natürlich zahlreiche Anbieter. Ein Besuch beim i-SITE in Paihia lohnt sich, um die Angebote zu vergleichen. Ich habe mich für Fullers entschieden, das ich nun vorstellen werde.
Eine weitere Möglichkeit ist, ein Wassertaxi zu nehmen, um den Tag auf der Insel seiner Wahl zu verbringen. Diese Option bietet mehr Freiheit und erlaubt sogar den Besuch mehrerer Inseln, sofern Zeit und Budget vorhanden sind.
Kreuzfahrten mit Zwischenstopp
Fullers ist der wichtigste Kreuzfahrtanbieter in der Bay of Islands. Dieses neuseeländische Traditionsunternehmen, gegründet 1887, hat sich auf maritime und historische Ausflüge spezialisiert.
Neben Segeltörns bietet es zwei Kreuzfahrten an, die es ermöglichen, Delfine zu beobachten und gleichzeitig das « Hole in the Rock » auf der Insel Motukōkako vor dem Cape Brett zu erreichen.
Auf dem Rückweg ist ein Stopp an Otehei Bay, dem schönsten Strand von Urupukapuka, vorgesehen. Je nach gewählter Tour dauert die Pause 1,5 bis 3 Stunden.
Es handelt sich um einen gut organisierten Gruppenausflug, der dennoch eine gewisse Freiheit lässt. Auf der Insel kann jeder wandern, schwimmen, Kajaks mieten oder sich im Beachfront Café | Bar entspannen oder am Strand picknicken.
Kreuzfahrtanbieter | Fullers Bay of Island |
Adresse | Maritime Building 69 Marsden Road, Paihia |
Website | Ansehen |
Öffnung | Täglich |
Zeiten | 07:00 - 17:30 |
Das Wassertaxi für den Inselbesuch
Das vor rund dreißig Jahren gegründete Unternehmen Bay of Islands Water Taxis bietet direkte Fahrten von Paihia und Russell nach Urupukapuka, Moturua und Motuarohia.
Das Wassertaxi ist die ideale Lösung für Reisende, die unabhängig bleiben wollen und ihre Aufenthaltsdauer auf den Inseln selbst bestimmen möchten, solange sie die Rückfahrzeiten beachten.
Es gibt jedoch eine Einschränkung. Der Tarif wird zwar pro Person berechnet, es gilt jedoch ein Mindestbetrag. Das bedeutet, dass mindestens vier Personen zusammenkommen sollten, um die Kosten zu senken.
Das kann abschreckend wirken, aber der Gesamtpreis ist nicht so hoch. Eine Hin- und Rückfahrt zwischen Paihia und Moturua kostet 55 $ pro Person, mit einem Mindestpreis von 250 $. Für ein Paar bedeutet das im schlechtesten Fall 125 $ pro Person – ein fairer Preis für einen solchen Ausflug.
Wer direkt Kontakt mit der Gesellschaft aufnimmt, kann sich manchmal einer anderen Gruppe anschließen und so die Kosten senken.
Anstatt mehrere Inseln hintereinander zu besuchen, was sowohl teuer als auch unrealistisch wäre, empfehle ich, sich auf eine einzige Insel zu konzentrieren und diese gründlich zu erkunden.
Allein auf einer Insel kann man picknicken, schwimmen und wandern, sofern das Wetter mitspielt. Wenn dann die Sehnsucht nach dem Meer wieder ruft, warten neue Abenteuer an der Küste.
Wassertaxi | Bay of Islands Water Taxis |
Adresse | 199 Rawhiti Road, Rawhiti |
Website | Ansehen |
Ausflüge zum Cape Brett
Dass in allen Reiseführern vom Cape Brett die Rede ist, ist kein Zufall. Diese außergewöhnliche Stätte bietet einen der schönsten Ausblicke im Northland, mit steilen Klippen und einem Leuchtturm aus dem Jahr 1910.
Kreuzfahrt und Wanderung sind die empfohlenen Wege, um das Kap zu erreichen. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile.
Die Wanderung führt durch einen herrlichen Waldweg bis zum Kap, richtet sich jedoch an motivierte Wanderer mit mittlerem Niveau.
Sehr viel einfacher ist die Kreuzfahrt, die durch den natürlichen Bogen der Insel Motukōkako führt, der als « Hole in the Rock » bekannt ist. Der Ausflug mit Fullers beinhaltet zudem einen Stopp auf der Insel Urupukapuka.
Da sowohl die Wanderung als auch die Kreuzfahrt kostenpflichtig sind, ist die Wahl nicht leicht. Deshalb stelle ich beide Möglichkeiten im Detail vor, beginnend mit der Kreuzfahrt, die sich an die Mehrheit der Besucher richtet, da die Wanderung für Familien meist zu anstrengend ist.
Auch ein Helikopterflug ist möglich, mit atemberaubenden Ausblicken, die allerdings ihren Preis haben. Rechnen Sie mit 295 $ pro Person für 20 Minuten Flug oder 445 $ für die exklusive Landung auf dem Gipfel von Motukōkako mit der Gesellschaft Salt Air.
Die Kreuzfahrt zum Cape Brett
Östlich der Bay of Islands gelegen, ist das Cape Brett mit einer Kreuzfahrt der Gesellschaft Fullers erreichbar, die eine alte Postseestraße entlang der Hauptinseln der Bucht befährt.
Während des Ausflugs gehört die Delfinbeobachtung zu den großen Attraktionen, sofern sie sich zeigen – die Chancen stehen acht zu zehn.
Die Kapitäne von Fullers dürfen in Gegenwart der Delfine manövrieren, unter Einhaltung von Sicherheitsabständen und strengen Vorschriften, um die Auswirkungen auf die Meeressäuger zu minimieren.
Das Schwimmen mit Delfinen, früher sehr beliebt in der Bay, wurde 2019 endgültig verboten, da es sich negativ auf die Fortpflanzung auswirkte. In anderen Regionen Neuseelands ist diese Aktivität jedoch weiterhin erlaubt, etwa in Tauranga, Kaikoura oder Akaroa.
Neben den Delfinschulen, die aus dem Wasser springen, sieht man häufig Seevögel und mit etwas Glück sogar Albatrosse.
Mit etwas Glück lassen sich auch Orcas in den Gewässern der Bucht beobachten.
Der Höhepunkt der Kreuzfahrt ist zweifellos die Ankunft am Cape Brett. Doch die Hauptattraktion bleibt « Piercy Island » (Motukōkako) mit ihrem « Hole in the Rock ». Bei ruhiger See kann das Boot durch den natürlichen Bogen der Insel fahren und hinterlässt bei den Passagieren einen unvergesslichen Eindruck.
Das ist ein hervorragender Ausflug, mit einem vernünftigen Preis für eine Halb- oder Ganztagestour, je nach Länge des Aufenthalts in Otehei Bay auf Urupukapuka bei der Rückfahrt vom Kap.
Kreuzfahrt | Hole in the Rock |
Website | Ansehen |
Preis Erwachsener | Ab 160 $ |
Preis 5-15 Jahre | Ab 80 $ |
Preis unter 5 Jahren | Kostenlos |
Die Wanderung auf dem Cape Brett Track
Die Wanderung ist intensiver als die Kreuzfahrt, aber nicht für jeden geeignet. Der « Cape Brett Track » umfasst 16 km, also 8 Stunden Gehzeit für eine einfache Strecke mit 1100 Höhenmetern.
Eine Hin- und Rücktour an einem Tag ist praktisch unmöglich. Da der Weg keine Rundstrecke ist, nutzen die meisten Wanderer ein Wassertaxi.
Der Ausgangspunkt der Wanderung liegt zudem 1,5 Stunden von Paihia entfernt.
Sie können bis zum Kap wandern und im Cape Brett Hut übernachten, bevor Sie am nächsten Tag mit dem Boot zurückfahren. Alternativ kann man sich mit dem Boot in der Nähe des Endes des Weges absetzen lassen und zu Fuß zurückkehren. Letzteres ist weniger lohnend, da man den spektakulären Sonnenuntergang am Kap verpasst.
Da der Weg über Privatland führt, ist er nicht kostenlos. Rechnen Sie mit 40 $ pro Erwachsenem und 20 $ pro Kind, online zu zahlen auf der DOC Website.
Außerdem muss man eine Nacht im Refuge am Kap reservieren (15 $ pro Erwachsenem und 7,50 $ für unter 16-Jährige). Es verfügt über 23 Betten und eine Kochgelegenheit. Die Hütte ist nicht primitiv, dennoch muss Wasser abgekocht und mit Kerzen beleuchtet werden.
Motiviert? Perfekt. Der Startpunkt der Wanderung liegt in Rawhiti, einer wunderschönen Bucht, wo Boote ankern und ein Strand weit schöner als in Paihia lockt. Ein Māori Torbogen markiert den Einstieg zum leicht zu folgenden Weg, dessen Beschilderung jedoch spärlich ist (Offroad ist ausgeschlossen).
Man durchquert einen Wald aus Mānuka und muss die Schuhe reinigen, um keine Kauri Krankheit einzuschleppen. Ab hier geht es stetig bergauf bis zum höchsten Punkt, wo ein Picknicktisch und ein herrlicher Blick auf die vorgelagerten Inseln warten.
Der Weg wechselt dann zwischen flachen Passagen und Anstiegen, meist im Schatten, manchmal in voller Sonne mit offenem Blick auf den Ozean. Fünf Kilometer vor dem Kap zeigt ein Schild den Abzweig nach Deep Water Cove, das von Wassertaxis angefahren wird.
Ab hier sind es noch 2,5 Stunden Gehzeit und man erreicht den Abschnitt, der für Menschen mit Höhenangst schwierig sein kann.
Der Weg verläuft entlang steiler Klippen und hat schmale Passagen. Trotz Geländern ist es für Menschen mit Höhenangst keine angenehme Erfahrung.
Und schließlich erreichen Sie den Leuchtturm, mit einem atemberaubenden Blick auf die Insel Motukōkako und ihr « Hole in the Rock ». Vor Ihnen breitet sich eine grüne Wiese aus, auf der einst eine kleine Gemeinschaft mit eigener Schule lebte. Heute steht nur noch die DOC Hütte, das ehemalige Wohnhaus des Leuchtturmwärters, die über einen Zickzackpfad erreichbar ist.
Nach einer Nacht in der Hütte und unvergesslichen Momenten beim Beobachten der Landschaft und beim Kennenlernen anderer Wanderer geht es zurück, etwa 3 Stunden Fußmarsch bis Deep Water Cove, wo die Rückfahrt beginnt.
Die Wanderung zum Cape Brett ist zweifellos eine der schönsten im Northland, doch es gibt noch weitere verborgene Wunder – unter Wasser.
Wanderung | Cape Brett Track |
Schwierigkeitsgrad | Anspruchsvoll |
Distanz | 16 km (einfache Strecke) |
Dauer | 8 Stunden |
Startpunkt | Rawhiti |
Preis Erwachsener | 40 $ |
Preis Kind | 20 $ |
Tauchen zu Schiffswracks
Mit seinen Riffen und Meeresschutzgebieten ist die Bay of Islands ein außergewöhnlicher Ort für Unterwassererkundungen. Es gibt herrliche Plätze für Schnorcheln, Tauchanfänger und sogar Wracktauchgänge für die Erfahreneren.
Das Wasser der Bucht erreicht im Sommer bis zu 24 °C und bietet eine Sichtweite von 25 Metern, ausreichend, um eine faszinierende Artenvielfalt zu erleben, darunter tropische Fische, Rochen und kleine harmlose Haie.
Empfehlenswert ist Paihia Dive, die älteste Gesellschaft der Region. Sie bietet verschiedene Ausflüge an, darunter auch Tauchgänge an Korallenriffen, wo Nacktkiemer, Oktopusse und bunte Fische in einer märchenhaften Kulisse leben.
Auf technische Details oder Sicherheitsaspekte gehe ich hier nicht ein, da diese bereits im Tauchführer von NZreisen behandelt werden.
Auch die Website von Paihia Dive liefert ausführliche Informationen zu Ausrüstung und Ablauf. Für meinen Teil möchte ich lieber die spannendste Erfahrung hervorheben: das Wracktauchen.
Sehr zu empfehlen ist die Entdeckung der HMNZS Canterbury, einer 113 Meter langen Fregatte, die 2007 bei Deep Water Cove versenkt wurde, um ein künstliches Riff zu schaffen. Das Wrack liegt in 22 bis 36 Metern Tiefe und ist für Taucher mit mittlerem oder fortgeschrittenem Niveau zugänglich.
Unter professioneller Leitung lassen sich das Kommandodeck und der Maschinenraum erkunden, wo heute Rochen, Muränen und andere Rifffische leben.
Mit dem Lichtspiel und der surrealen Atmosphäre zählt dieser Tauchgang zweifellos zu den eindrucksvollsten Momenten einer Reise. Damit sind wir fast am Ende dieses Bay of Islands Guides, doch ein letztes Thema bleibt noch.
Tauchen | Paihia Dive |
Adresse | 35 Williams Road, Paihia |
Website | Ansehen |
Kerikeri, zwischen Geschichte und Wasserfällen
Obwohl Kerikeri in Reiseführern mit der Bay of Islands verbunden wird, liegt die Stadt etwa zwanzig Kilometer im Landesinneren. Berühmt ist sie für ihre Obstgärten und die « honesty boxes », kleine Verkaufsstände, an denen man Waren entnimmt und das Geld unbeaufsichtigt in eine Kasse legt.
Mit ihren spektakulären Wasserfällen und kulturellen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung ist Kerikeri ein lohnender Zwischenstopp für Reisende, die einen halben Tag mehr im Northland verbringen. Ein « Bonus » sozusagen, den ich mir bis zum Schluss aufgehoben habe.
Wir bewegen uns hier am Rande des Themas. Deshalb habe ich bewusst darauf verzichtet, einen vollständigen Führer für Kerikeri zu erstellen, und nur die besten Ausflüge ausgewählt.
Ich habe weder den Manginangina Forest (weniger beeindruckend als Waipoua), noch die Te Waimate Mission (Verhandlungsort des Waitangi Vertrags), noch « The Parrot Place » (ein kleiner Zoo mit Papageien) berücksichtigt.
Wanderung zu den Rainbow Falls (Waianiwaniwa)
Kerikeri ist eine kleine Stadt, umgeben von sanften, grünen Hügeln, typisch für das Northland. Zahlreiche Flüsse durchziehen diese Landschaft und bilden an verschiedenen Stellen malerische Wasserfälle.
Die Rainbow Falls stürzen 27 m in den Kerikeri River und gelten als die schönsten Wasserfälle im Northland, auch wenn sie nicht so bekannt sind wie die von Whangarei.
Um sie zu erreichen, genügt es, am Parkplatz von Rainbow Falls Rd zu parken und anschließend einem Waldweg von einem halben Kilometer zu folgen.
Wer mehr Zeit hat und eine längere Tour sucht, kann den « Kerikeri River Track » wählen, der weiter flussaufwärts beginnt und nach 7 km (Hin- und Rückweg) ebenfalls zu den Fällen führt.
Die Rainbow Falls beeindrucken durch ihre Schönheit und die einfache Zugänglichkeit, die sie sehr beliebt (manchmal zu beliebt) macht. Ihr Name bezieht sich auf die Regenbogen, die durch den Sprühnebel entstehen und Fotografen begeistern.
Es gibt mehrere Aussichtspunkte: eine Plattform mit Blick von oben und ein tiefer gelegener, besonders spektakulärer Punkt.
Es ist auch möglich, das Becken der Wasserfälle zu erreichen, doch vom Baden wird abgeraten, da die Strömung gefährlich sein kann, besonders nach Regenfällen, wenn Treibgut mitgeführt wird.
Wanderung | Rainbow Falls Walk |
Niveau | Leicht |
Distanz | 1 km (Hin- und Rückweg) |
Dauer | 1h |
Parkplatz | 74 Rainbow Falls Road, Kerikeri |
Preis | Kostenlos |
Te Wairere Wasserfall
Weniger bekannt, aber fast genauso schön ist der nächste Wasserfall, nur einen Kilometer vom Stadtzentrum Kerikeris entfernt. Te Wairere, rund 20 Meter hoch, ist über einen einfachen Weg entlang des Wairoa River vom Parkplatz aus erreichbar.
Der etwa 1,3 km lange Weg durch den Busch wurde früher für den Transport von Waffen während der Kolonialkriege genutzt.
Der leichte Weg kann sich nach Regen in eine Schlammpiste verwandeln. Um nicht die Turnschuhe zu ruinieren, empfiehlt es sich, Wanderschuhe mitzunehmen.
Te Wairere stürzt an einer Felswand herab, umgeben von üppiger Vegetation, typisch für die Region.
Wanderung | Te Wairere Waterfall walkway |
Niveau | Leicht |
Distanz | 2,6 km (Hin- und Rückweg) |
Dauer | 40 min |
Parkplatz | 69 Cobham Rd, Kerikeri |
Preis | Kostenlos |
Kerikeri Mission Station
Nach den Wasserfällen geht es weiter zu zwei prächtigen Kolonialgebäuden, die hervorragend erhalten sind und von üppigen Gärten umgeben werden. Die Kerikeri Mission Station gehört zu den bedeutendsten historischen Stätten Neuseelands.
Das zwischen 1832 von der « Church Missionary Society » errichtete Stone Store ist das älteste Steingebäude des Landes. Ursprünglich als Lagerhaus genutzt, beherbergt es heute ein Museum mit Objekten aus jener Zeit sowie einen Souvenirladen.
Direkt daneben steht das Mission House von 1822, das älteste Holzhaus Neuseelands. Es war Wohnort der ersten Missionare und der Familie Kemp. Das Innere ist bemerkenswert gut erhalten, mit Originalmöbeln und Alltagsgegenständen der frühen Siedler.
Nach dem Besuch lohnt sich der Aufstieg zum östlich gelegenen Hügel, auf dem einst das « Kororipo Pā », ein befestigtes Māori Dorf, stand. Zwar sind nur noch wenige Spuren erkennbar, doch der Ort bietet eine herrliche Aussicht auf das Kerikeri Basin mit erklärenden Tafeln zur bewegten Geschichte der Region.
Vor der Weiterreise empfiehlt sich ein Abstecher über die Kerikeri Rd, um die St James Anglican Church zu fotografieren. Ihre pittoreske Architektur aus dem Jahr 1878 mit bunten Glasfenstern und einer Schiffsglocke ist sehenswert.
Kultureller Besuch | Kerikeri Mission Station |
Adresse | 218 Kerikeri Road, Kerikeri |
Website | Ansehen |
Öffnung | Täglich |
Zeiten | 10:00 - 17:00 |
Unsere Eindrücke und Tipps zur Bay of Islands
Die Bay of Islands ist eine wunderbare Überraschung für Reisende, die Neuseeland nur mit den epischen Landschaften aus « Der Herr der Ringe » verbinden. Hier entdeckt man paradiesische Strände, die man eher mit den Inseln des Pazifiks assoziiert.
Genau diese unglaubliche Vielfalt an Landschaften auf engem Raum macht die Stärke Neuseelands aus. Die Bay of Islands illustriert diese Vielfalt perfekt, indem sie unberührte Natur und historisches Erbe verbindet.
Denn das Erlebnis beschränkt sich nicht auf Traumstrände. Es beinhaltet auch eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des Landes. Besonders deutlich wird das in den Waitangi Treaty Grounds, wo der Besucher die kulturelle Verschmelzung erlebt, die Neuseeland geprägt hat. Eine harmonische Mischung, manchmal konfliktbeladen, aber insgesamt auf einem guten Weg.
Und dennoch ist die Bay of Islands nur eine von vielen Stationen im Northland. Die meisten Reisenden integrieren sie in eine größere Route, nutzen sie als Ausgangspunkt für den Weg zum Cape Reinga und fahren anschließend nach Whangarei zurück.
Wann ist die beste Reisezeit?
Die Frage wird so oft gestellt, dass sie eine ausführliche Antwort verdient. Ich mache es kurz: Der Sommer ist die interessanteste Saison. Nicht nur wegen der wärmeren Temperaturen, sondern vor allem wegen der besonderen Atmosphäre.
Es gilt zwar als schick, den Tourismus zu kritisieren (als wäre man selbst kein Tourist), und die Vorstellung, das Land ganz für sich allein zu haben, ist verlockend. Das ist in der Bay of Islands tatsächlich möglich, wenn man in der Nebensaison zwischen Mai und November reist.
Doch wie so oft in Badeorten herrscht dann eine gewisse Melancholie: leere Straßen, verlassene Restaurants, als wäre man kurz nach dem Fest eingetroffen.
Wenn Sie Einsamkeit schätzen, können Sie die Landschaft genießen, ohne sie mit Fremden zu teilen. Wenn Sie jedoch gern andere Reisende treffen und in Campingplätzen Grillabende mit Besuchern aus aller Welt improvisieren, empfehle ich die Hochsaison. Unabhängig davon bleibt die Frage: Wo sollte man sein Quartier aufschlagen?
Paihia oder Russell?
Das ist die entscheidende Frage, die viele Reisende beschäftigt. Doch es lässt sich anhand objektiver Kriterien beantworten.
Wenn Sie nur eine Nacht in der Bay of Islands haben, ist Paihia die naheliegende Wahl. Sie befinden sich in unmittelbarer Nähe von Waitangi und den Haruru Falls und können problemlos einen Ausflug nach Russell mit der Fähre unternehmen oder bis nach Kerikeri fahren.
Ab zwei Nächten lohnt es sich jedoch, die erste in Russell zu verbringen, indem Sie über die Straße anreisen, und am nächsten Tag nach einer schönen Erkundungstour mit der Fähre nach Paihia zurückzukehren.
Egal wie Sie sich entscheiden: Zwei volle Tage sind das Minimum, um die Bay of Islands zu genießen. Ideal sind drei ganze Tage, um eine Kreuzfahrt einzubauen, eine Insel zu erkunden, die Wanderung zum Cape Brett zu unternehmen und die besondere Atmosphäre von Paihia, Russell und vor allem Waitangi voll auszukosten.
Für die Organisation können Sie sich an die von NZreisen empfohlene lokale Agentur wenden, die Ihren Aufenthalt je nach Zeit und Vorlieben optimiert. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall eine wunderbare Reise in diese fantastische Region Neuseelands!