Reiseführer
Dieser umfassende Reiseführer erklärt Ihnen, wie Sie das Beste aus den Etappen des Haast Pass machen, die in unseren anpassbaren NZreisen-Routen enthalten sind.
Auf der Haast Highway
Die meisten Reisenden, die den Haast Pass überqueren, folgen dem State Highway 6, einer der längsten Straßen Neuseelands, die die gesamte Südinsel durchzieht.
Ein Teil dieser Straße verbindet die regenreiche Westküste mit den großen Seen von Otago (darunter der Lake Hawea), indem sie über den Haast Pass führt.
Eine 140 km lange Strecke mit Ebenen, Wäldern und Seen – ein perfektes Beispiel für das, was die Engländer eine „scenic road“ nennen.
Die Straße verläuft am Mount Aspiring National Park entlang, der 1964 gegründet wurde und dessen gleichnamiger Gipfel mit 3033 Metern pyramidenförmig in den Himmel ragt.
Der Park gehört zum „Te Wāhipounamu South West New Zealand World Heritage Area“, zu dem auch der Fiordland und die berühmten Fjorde Milford Sound und Doubtful Sound zählen.
Wer die „Haast Highway“ befährt, sieht Parkplätze, die zunächst nur wie Rastplätze wirken, doch tatsächlich zu verborgenen Naturwundern direkt an der Straße führen!
Das Department of Conservation hat etwa 15 Wanderwege angelegt – einige sind längere Touren, andere dagegen nur ein paar hundert Meter bis zu spektakulären Aussichtspunkten.
Da Sie nicht die Zeit haben werden, alles zu erkunden, habe ich eine Auswahl der besten Stopps zusammengestellt, damit Sie die schönsten Landschaften bewundern können, ohne Ihr Reiseprogramm zu gefährden.
Zuerst geht es zu den Blue Pools mit ihrem türkisfarbenen Wasser – ein Highlight besonders für jene, die Hokitika Gorge verpasst haben.
Danach erwartet Sie ein großartiger Blick auf den Makarora River, ein Halt an den Gates of Haast und schließlich drei Wasserfälle, die alle ihren eigenen Charakter haben.
Meine Route folgt der SH6 von Wanaka Richtung Fox Glacier, Sie können die Tour aber auch in umgekehrter Richtung fahren.
Vergessen Sie nicht das unverzichtbare Sandfliegen-Spray – der kleine Preis, um die Region in vollen Zügen zu genießen.
Da man die Abzweigungen leicht verpasst, gebe ich Ihnen jeweils die GPS-Koordinaten, damit Sie die Stopps sicher finden. Am Ende folgen noch praktische Tipps, wie Sie das Beste aus dieser fantastischen, oft unterschätzten Strecke herausholen.
Von den Seen zum Makarora River
Die SH6 führt in Richtung Haast Pass – hinter Ihnen liegen Otago mit den majestätischen Seen Hawea und Wanaka.
Im 19. Jahrhundert kamen die Goldsucher, und der Pass erhielt seinen Namen zu Ehren von Julius von Haast. Der Geologe entdeckte dabei eine alte Route neu, die die Māori bereits für den Handel mit Pounamu (dem wertvollen grünen Jade aus den Bergen) nutzten.
Die Māori nannten den Haast Pass „Tiori-patea“, was „der Weg ist sicher“ bedeutet – ein bedeutungsvoller Name in einer Region, in der die Südalpen fast unüberwindbar sind.
Heute ist die Straße asphaltiert und perfekt, doch Ihre Erinnerung wird je nach Wetter auf der unberechenbaren Westküste sehr unterschiedlich ausfallen.
Wie die meisten Reisenden habe ich die Strecke sowohl bei strahlender Sonne als auch im strömenden Regen erlebt, den die Scheibenwischer kaum bewältigten.
Das Klima ist unberechenbar, ebenso wie die Temperaturen – schließlich fährt man hier auf 600 Metern Höhe.
Wenn es eine Region gibt, in der man unbedingt vorbereitet sein sollte und eine Regenjacke im Rucksack dabeihaben muss, dann ist es die Westküste!
Mit Sonne oder zumindest ohne Nebel zeigt sich die atemberaubende Schönheit der Ebenen entlang des Makarora River.
Bergwälder, grüne Wiesen voller Frühlingsblumen, Schafe, Kühe und Pferde an den Bächen – ein Paradies für Fotografen.
Makarora selbst ist ein kleines Dorf, das zu einer Kaffeepause am Straßenrand einlädt.
Überraschenderweise gibt es nur wenige Möglichkeiten zum Anhalten, da Gräben das Parken erschweren. Nutzen Sie jede Gelegenheit für Fotos – aber verweilen Sie nicht zu lange, denn die Blue Pools sind noch eindrucksvoller!
Wanderung zu den Blue Pools
Der Weg zu den Blue Pools führt durch einen Wald und über Hängebrücken, die 2024 und 2025 renoviert wurden. Ein verstecktes Juwel Neuseelands, das viele Besucher erst zu spät entdecken – und es dann bitter bereuen.
Direkt an der Straße gelegen, ist der große Parkplatz vor dem Start des Trails kaum zu übersehen. Vorsicht ist aber beim Überqueren der Schnellstraße geboten, da der Einstieg auf der anderen Seite liegt.
Der Weg durch den Wald
Es ist keine große Expedition – für die 3 km (Hin- und Rückweg) benötigen Sie maximal 1,5 Stunden, die meisten Wanderer schaffen es in etwa 50 Minuten. Der Höhenunterschied beträgt nur 73 m.
Rechnen Sie in der Praxis mit einer guten Stunde.
Der Weg führt durch einen Wald aus mit Moos bedeckten Podocarpus-Bäumen und endemischen Silberbuchen Neuseelands, begleitet von Farnen, die überall wachsen.
Der sanft ansteigende Pfad ist hervorragend gepflegt. Auf halber Strecke gibt es sogar eine Bank zum Ausruhen – eher für den Rückweg gedacht.
Lauschen Sie dem Gesang des mōhua, des kleinen gelben Singvogels Neuseelands, der im Blätterdach klingt und auch auf Ulva Island zu finden ist.
Es ist ein typischer Westküstenwald – wunderschön bei Sonnenschein, herausfordernd im Regen. Deshalb sind Schotter und Gitterplatten auf dem Weg angebracht, um Schlamm zu vermeiden.
Die Hängebrücken
Sie überqueren zwei Hängebrücken im Abstand von nur wenigen Minuten. Die erste führt über den Makarora River, dessen türkisfarbenes Wasser bereits auf das folgende Naturwunder hinweist.
Die zweite Brücke, 14 Meter hoch über dem Blue River, dient als Aussichtsplattform für die Blue Pools.
Ein zauberhafter Anblick: türkisfarbene Wasserbecken und ein freier Blick auf den Wald, dahinter schneebedeckte Gipfel.
Folgen Sie nicht den Touristen, die mit ihren Kameras losstürmen, ohne das Schild zu beachten, das daran erinnert, dass höchstens zehn Personen gleichzeitig auf die Brücke dürfen, damit ihre Struktur nicht gefährdet wird!
Eine Sicherheitsregel, die die meisten Wanderer respektieren, auch wenn manche Gruppen jede Vorsicht ignorieren.
Ich bin überzeugt, dass manche Unvernünftige eines Tages unfreiwillig einen Tauchgang erleben und die Blue Pools von unten betrachten werden.
Die türkisfarbenen Becken
Das Wasser der tiefen Becken wird von Gletschern gespeist. Breite Kieselstrände zeigen, dass der Fluss bei Schneeschmelze oder starken Gewittern deutlich anschwellen kann.
Das Wasser ist so klar, dass man Forellen beobachten kann, die in der Region ausgesetzt wurden und nun Angler anziehen, die mit kompletter Ausrüstung am Ufer sitzen.
Wie ich bereits in den Guides über Lake Tekapo und den Mount Cook erklärt habe: Die türkise Färbung des Wassers entsteht durch feinstes Gesteinsmehl.
Von den Gletschern zermahlene Steine verwandeln sich in mikroskopisch kleine Sedimente, die das Sonnenlicht im Wasser reflektieren.
Wie bei den berühmten Hokitika Gorges weiter nördlich an der Westküste hängt auch bei den Blue Pools das Erlebnis stark vom launischen Wetter ab.
Die Wolkendecke beeinflusst die Farbe direkt: von strahlendem Türkis bis zu smaragdgrün – je nach Lichtintensität.
Heftige Gewitter können Geröll in den Fluss spülen, der sich dann grau färbt – sehr zum Bedauern der Besucher.
Wanderung | Blue Pools Track |
Dauer Hin/Zurück | 60 Min |
Distanz Hin/Zurück | 3 km |
Empfohlene Dauer | 1 h 30 |
Schwierigkeit | Leicht |
GPS-Koordinaten | Auf Google Maps ansehen |
Kieselsteine und Baden
Im Hochsommer wagen sich manche Unerschrockene in die Blue Pools, trotz des eiskalten Wassers, das direkt aus den Gletschern stammt.
Ein Bad, das nicht ungefährlich ist: Schockreaktionen durch Kälte sind real, und Hilfe ist viele Kilometer entfernt …
Wenn Sie es dennoch probieren wollen, machen Sie es wie die Einheimischen und ziehen Sie gleich einen Neoprenanzug an.
Umziehen muss man sich hinter einem Handtuch auf den Kieseln – leider dort, wo die Sandfliegen besonders zahlreich sind. Ohne Mückenschutzmittel werden Sie kaum verschont bleiben.
Die weniger Abgehärteten machen lieber Steinehüpfen auf dem Wasser oder stapeln die Kiesel zu kleinen Pyramiden, sogenannten „Cairns“.
So fotogen es wirkt – diese weitverbreitete Praxis wird stark kritisiert und sollte vermieden werden. Ich werde später noch darauf eingehen, denn das Problem hat an der Westküste ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht.
Wer Zeit hat, kann noch 1,5 Stunden weitergehen bis zur Mündung des Young River, 7 km entfernt. Mir scheint es aber sinnvoller, umzudrehen und das weitere Programm fortzusetzen.
Gates of Haast und die drei Wasserfälle
Zurück auf der Straße nach dem Besuch der Blue Pools fahren Sie nur etwa einen Kilometer weiter bis Cameron Flat, einem Campingplatz mit herrlichem Blick auf den Makarora River und das Cameron Valley.
Charles Cameron war ein Goldsucher und Abenteurer, der 1863 als erster Europäer die Westküste überquerte.
Damals war die Vegetation noch dichter und viele undurchdringliche Wälder waren nicht abgeholzt, um Weideland zu schaffen.
Um diesem Labyrinth aus Moos, Schlamm und Farnen zu entkommen, musste man sich vorsichtig einen Weg bahnen – sonst verschwand man spurlos.
Genießen Sie die kurze Pause am Rastplatz mit Picknicktischen und Toiletten, bevor es Zeit wird, den ersten der drei Wasserfälle des Tages zu entdecken.
Haast Pass, die Catlins und der Fiordland Nationalpark beherbergen die meisten Wasserfälle der Südinsel.
Camping | Cameron Flat |
Dauer Hin/Zurück | 1 Min |
Distanz Hin/Zurück | 100 m |
Empfohlene Dauer | 10 Min |
Schwierigkeit | Leicht |
GPS-Koordinaten | Auf Google Maps ansehen |
Fantail Falls
Nur etwa zehn Minuten mit dem Auto trennen Sie vom Parkplatz, von dem der kurze Spaziergang zu den Fantail Falls beginnt.
Nach zweihundert Metern stehen Sie bereits vor einem Wasserfall, der nach einem der liebenswertesten Vögel Neuseelands benannt ist.
Der Fantail ist bekannt dafür, Wanderer zu begleiten, indem er von Ast zu Ast hüpft und singt – manchmal wirkt es, als sei er einer Disney-Zeichentrickwelt entsprungen.
Der Wasserfall selbst bleibt etwas entfernt, da der Haast River ein Näherkommen nicht zulässt. Auch hier türmen sich die Steinmännchen in großer Zahl (und im Übermaß).
Mehr als die Fantail Falls selbst ist es das gesamte Panorama, das gefällt. Auch wenn es nicht das Highlight des Tages ist, lohnt sich der Abstecher.
Besuch | Fantail Falls |
Dauer Hin/Zurück | 5 Min |
Distanz Hin/Zurück | 200 m |
Empfohlene Dauer | 20 Min |
Schwierigkeit | Leicht |
GPS-Koordinaten | Auf Google Maps ansehen |
Gates of Haast
Fünf Kilometer weiter nördlich überspannt eine Brücke, die wie aus einer anderen Zeit wirkt, eine Schlucht, in der ein reißender Wildbach tobt. Die Gates of Haast lohnen einen kurzen Halt, doch zunächst müssen Sie die Brücke überqueren und links parken.
Bleiben Sie nicht auf der Brücke stehen und überqueren Sie sie nicht zu Fuß.
Vor der Brücke, die Sie gerade passiert haben, führt links ein Pfad ab. Folgen Sie ihm trotz der Blätter und Äste, die den Durchgang versperren, bis zu einem wunderschönen Aussichtspunkt über das türkisfarbene, schäumende Wasser des Wildbachs.
Ein gefährlicher Strom, besonders bei Hochwasser – wagen Sie sich niemals auf die Felsen.
Ein leichterer Weg beginnt etwas weiter nach dem Parkplatz, war jedoch bei meinem letzten Besuch mit einem Zaun abgesperrt. Ob er wieder geöffnet ist, lässt sich nicht sagen.
Das Panorama auf den Wildbach ist dasselbe. Verlängern Sie den Halt nicht unnötig, denn dies ist nur eine Zwischenetappe auf dem Weg zu den Thunder Creek Falls.
Besuch | Gates of Haast |
Dauer Hin/Zurück | 1 Min |
Distanz Hin/Zurück | 100 m |
Empfohlene Dauer | 10 Min |
Schwierigkeit | Leicht |
GPS-Koordinaten | Auf Google Maps ansehen |
Thunder Creek Falls
Das nächste Highlight ist kaum verborgen! Nur 200 Meter durch einen Wald aus Südbuchen und Kāmahi trennen Sie von den Thunder Creek Falls, einem 28 Meter hohen Wasserfall.
Normalerweise belohnt ein solches Schauspiel erst Schweiß und Anstrengung nach einer langen Wanderung – hier jedoch ist der Weg sogar asphaltiert!
Ein großes Lob an die Freiwilligen des Department of Conservation, die die Wege so hervorragend pflegen, dass man fast den wilden Charakter der Landschaft vermisst.
Dies macht die Thunder Creek Falls nicht nur zum schönsten Wasserfall an der Westküste, sondern auch zum am leichtesten zugänglichen!
Im Laufe der Jahrhunderte hat das Wasser ein kleines Becken geformt, das man von einer hölzernen Aussichtsplattform bewundern kann.
Man möchte näher heran, aber die Strömung ist so stark und das Wasser so kalt, dass ein Durchqueren unmöglich ist.
Sie können anschließend das Ufer des Haast River erreichen, der sich zwischen Ihnen und den Thunder Creek Falls erstreckt, um einen zweiten Blickwinkel zu genießen.
In der Hochsaison müssen Sie möglicherweise mit vielen Besuchern rechnen, doch lassen Sie sich nicht entmutigen. Der Besuch lohnt sich auch bei Regen, da die Sandfliegen vertrieben werden und die Landschaft im Unwetter noch beeindruckender wirkt.
Wanderung | Thunder Creek Falls |
Dauer Hin/Zurück | 5 Min |
Distanz Hin/Zurück | 200 m |
Empfohlene Dauer | 15 Min |
Schwierigkeit | Leicht |
GPS-Koordinaten | Auf Google Maps ansehen |
Roaring Billy Falls
Nach einer Viertelstunde Fahrt erreichen Sie einen neuen Parkplatz und starten zu einer weiteren kurzen Wanderung – diesmal etwas länger – durch einen Farnwald bis zu den Roaring Billy Falls.
Die eigentliche Überraschung liegt weniger im 30 Meter hohen Wasserfall, der über mehrere kleine Stufen den Hang hinabstürzt, sondern vielmehr im weiten, fast ausgetrockneten Flussbett des Haast River, das einst deutlich gewaltiger war.
Eine unerwartete Landschaft, die man vorsichtig über Kieselsteine erkundet, um so nah wie möglich an den Wasserfall heranzukommen, dessen Zugang jedoch vom Fluss versperrt wird.
Das untenstehende Drohnenvideo lässt die Frustration erahnen, nicht näher herankommen zu können – Sicherheit geht hier klar vor.
Fahren Sie anschließend noch ein paar Minuten weiter, um den Haast River in seiner ganzen Pracht inmitten eines weiten Panoramas zwischen den Bergen zu bewundern.
Ein letzter Halt, der unser Tagesprogramm beschließt, bevor Sie frei sind, Ihre Reise entlang der Westküste in Richtung Fox Glacier fortzusetzen.
Wanderung | Roaring Billy Falls |
Dauer Hin/Zurück | 25 Min |
Distanz Hin/Zurück | 1 km |
Empfohlene Dauer | 40 Min |
Schwierigkeit | Leicht |
GPS-Koordinaten | Auf Google Maps ansehen |
Die Steinmännchen am Haast Pass
Weniger schmerzhaft als Sandfliegenstiche, aber umso ärgerlicher für die Mitarbeiter des Department of Conservation (DOC): die Stapel aus Flusssteinen, die sogenannten „Cairns“.
Bei den Roaring Billy Falls bot sich mir ein trauriger Anblick – mehrere hundert Steinmännchen (ich übertreibe nicht), gebaut aus den Kieseln des Flusses, dort, wo Vögel normalerweise Insekten zur Nahrung suchen.
Fotogen sind Cairns zweifellos, doch sie wurden nicht erfunden, um die Landschaft zu verschönern.
Ursprünglich – und bis heute – dienen sie als Orientierungspunkte, damit sich Wanderer in unwegsamem Gelände zurechtfinden.
Abseits dieses praktischen Zwecks sind Steinmännchen schlecht für die Umwelt, zerstören Mikroorganismen und beschleunigen die Erosion. Obwohl regelmäßig entfernt, entstehen sie zur Hochsaison wie durch Zauberhand aufs Neue.
Die wichtigste Regel verantwortungsbewusster Wanderer lautet: keine Spuren hinterlassen und nur Fotos als Erinnerung mitnehmen.
Wir alle schätzen unberührte Natur und laufen lieber über sandige Wege ohne Spuren, in dem Gefühl (auch wenn es nicht stimmt), die ersten Entdecker zu sein.
Auch wenn Cairns nicht so störend sind wie Liebesschlösser, die historische Monumente verunstalten, haben sie in der Natur nichts verloren.
Es geht nicht darum, Reisende zu verurteilen, die dies aus Unwissenheit tun und glauben, die Landschaft damit schöner zu machen.
Teilen Sie lieber diesen Verhaltenskodex – sonst könnte Neuseeland eines Tages Bußgelder wie am Cap Fréhel einführen, wo der Bau von Steinmännchen bereits 1500 € kostet.
Praktische Tipps
Die Haast Highway bietet eine Abfolge von Wäldern und weiten Ebenen, die Reisende staunen lässt, aber auch ratlos zurücklässt, wie man all die Naturwunder erkunden soll – zumal es in der Region kaum Übernachtungsmöglichkeiten gibt.
Es gibt fünfzehn Wanderungen mit Längen von fünf Minuten bis zu mehreren Stunden! Eine bloße Auflistung ohne Detail hilft da wenig.
NZreisen ist kein Wanderlexikon, sondern ein Reiseführer, der auswählt – auch wenn dadurch manche schönen Ziele außen vor bleiben.
Weil es so viel zu sehen gibt, darf man keine Zeit mit Straßenkarten verschwenden! Ich betone nochmals, wie wichtig es ist, das GPS zu nutzen, um die Startpunkte der Wanderungen zu finden.
Wegbeschreibungen wie „nach der Scheune abbiegen“ helfen hier gar nichts.
Unsere Meinung zu den Blue Pools
Die Blue Pools sind zweifellos die Hauptattraktion des Haast Pass. Wenn Sie nur eine einzige Wanderung machen, dann diese.
Die relative Nähe zu Wanaka macht sogar einen Halbtagesausflug möglich – schon die Strecke entlang der Seen Wanaka und Hawea ist traumhaft.
Wenn das Wetter Ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und Sie die Hokitika Gorge (sehr ähnlich) nicht besuchen konnten, werden die Blue Pools umso unverzichtbarer – auch wenn sie inzwischen an Popularität leiden.
Was einst ein Geheimtipp war, für den man Flüsse überqueren musste, ist durch den Bau der Hängebrücken für jedermann erreichbar geworden.
Während die anderen Stopps relativ ruhig bleiben, herrscht bei den Blue Pools inzwischen ein Andrang, der Probleme bereitet.
Unpopulär, aber ehrlich: ich gehöre zu denen, die das Baden hier lieber einschränken würden – um Schäden wie an den Mermaid Pools von Whangarei zu verhindern.
Trotz der vielen Besucher bleiben die Blue Pools ein Highlight. Planen Sie den Besuch jedoch früh am Morgen oder spät am Nachmittag.
Vermeiden Sie unbedingt die Mittagszeit, denn viele Reisende picknicken hier – was wegen der Sandfliegen ohnehin keine gute Idee ist!
Achtung Sandfliegen!
Leichte Schuhe reichen zwar für die kurzen Spaziergänge, doch wegen der allgegenwärtigen Sandfliegen sollte man nicht zu leicht bekleidet unterwegs sein.
Zur Erinnerung: James Cook war der erste Europäer, der sich 1774 im Doubtful Sound mit diesen winzigen Plagegeistern auseinandersetzen musste.
Im Bordtagebuch notierte Cook, dass seine Mannschaft unter unerträglichem Juckreiz litt.
Heute surren die Sandfliegen zwar immer noch in der West Coast umher, doch inzwischen gibt es wirksame Abwehrmittel.
Unterschätzen Sie die Sandfliegen nie: Ohne Repellent kann das Paradies schnell zur Hölle werden.
Außer bei starkem Regen (der die Sandfliegen vertreibt) sollten Sie sich bereits am Morgen im Quartier einsprühen, nicht erst vor Ort – sonst ist es meist zu spät.
Die Stiche jucken tagelang und hinterlassen bis zu zwei Wochen unschöne Spuren.
Das im Supermarkt erhältliche Spray schützt zuverlässig, dennoch ist es besser, so wenig Haut wie möglich frei zu lassen – eine lange Wanderhose ist ideal, damit Sie sich nicht von Kopf bis Fuß einsprühen müssen.
Wie organisiert man die Besichtigungen?
Damit Sie sich nicht selbst alles ausrechnen müssen, hier eine Übersicht der Fahrstrecken auf der Route zwischen Wanaka und Fox Glacier (auch umgekehrt machbar).
Die Angaben berücksichtigen keine spontanen Stopps und gelten nur für die Etappen zwischen den Hauptzielen.
START | ZIEL | FAHRTZEIT | DISTANZ |
---|---|---|---|
Wanaka | Blue Pools | 1 h | 75 km |
Blue Pools | Cameron Flat | 1 min | 1 km |
Cameron Flat | Fantail Falls | 10 min | 13 km |
Fantail Falls | Gates of Haast | 5 min | 5 km |
Gates of Haast | Thunder Creek Falls | 1 min | 1 km |
Thunder Creek Falls | Roaring Billy Falls | 18 min | 23 km |
Roaring Billy Falls | Fox Glacier | 1 h 50 | 147 km |
Wie man sieht, liegen fast alle Stopps innerhalb eines Radius von etwa 20 Kilometern.
Und hier die Gehzeiten für jede Etappe – jeweils Hin- und Rückweg – sowie die empfohlene Mindestdauer:
WANDERUNG | GEHZEIT | DISTANZ | EMPFOHLEN |
---|---|---|---|
Blue Pools | 60 min | 3 km | 1 h 30 |
Cameron Flat | 1 min | 100 m | 10 min |
Fantail Falls | 5 min | 200 m | 20 min |
Gates of Haast | 1 min | 100 m | 10 min |
Thunder Creek Falls | 5 min | 200 m | 15 min |
Roaring Billy Falls | 25 min | 1 km | 40 min |
Rechnet man alle Etappen in straffem Tempo zusammen, ergibt das etwa 6,5 Stunden: 3 h 25 Fahrt (265 km) plus rund 3 Stunden Spaziergänge (4,6 km).
Doch in der Praxis wird man sicher öfter spontan anhalten – sei es an den Seen Wanaka und Hawea (ideal zum Picknicken) oder im Haast Visitor Centre, das die Geschichte der Region erzählt.
Vernünftiger ist es, für all diese Stopps einen ganzen Tag einzuplanen, wenn man zwischen Wanaka und Fox Glacier unterwegs ist.
Man muss natürlich nicht alles mitnehmen – aber neben den Blue Pools sollte man zumindest die Thunder Creek Falls nicht verpassen, da sie praktisch direkt an der Straße liegen.
Stellen Sie sich also Ihr persönliches Programm zusammen – und wenn Sie unsicher sind, unterstützt Sie das Team von NZreisen gerne bei der Planung eines unvergesslichen Aufenthalts in Neuseeland.