Palmerston North, unverzichtbare Aktivitäten.

Reiseführer

Von William Eine Frage stellen Kontakt Neuseeland-Experte

Dieser umfassende Reiseführer stellt Ihnen Palmerston North vor, eine Stadt der Nordinsel, die in unseren anpassbaren NZreisen-Routen enthalten ist.

Palmerston North (Te Papa-i-Oea auf Māori) wurde nach einem ehemaligen britischen Premierminister benannt. Der geografische Zusatz „North“ kam später hinzu, um Verwechslungen mit einer gleichnamigen Stadt auf der Südinsel zu vermeiden. Doch warum nicht einfach den Einheimischen folgen, die sie liebevoll „Palmy“ nennen?

Im Süden der Nordinsel gelegen, zählt die achtgrößte Stadt Neuseelands rund 85.000 Einwohner. Sie erstreckt sich am Ufer des Manawatū River, in der Nähe der Tararua- und Ruahine-Bergketten.

So viel zur Geografie – aber was soll man von einer Stadt halten, die in den meisten Reiseführern kaum erwähnt oder bewusst umgangen wird?

Touristisch gesehen taucht Palmerston North in den empfohlenen Routen von NZreisen nicht auf, ähnlich wie Hamilton, auch wenn einige Reiseveranstalter die Stadt als Zwischenstopp einplanen, um die Fahrtzeit zwischen Taupō und der Hauptstadt Wellington zu verkürzen.

Vielleicht sind Sie auf dieser Seite gelandet, weil Ihnen ein Angebot einer Agentur vorliegt – oder weil Sie gerade die Karte studieren, um Ihre eigene Route zusammenzustellen?

Wie auch immer, Sie erwarten nun sicher eine ehrliche Einschätzung – und in der Tat kann Palmerston North Besucher verwirren. Elegante Gebäude wechseln sich mit bizarren modernen Bauwerken ab.

Dient Palmerston North also nur als Übernachtungsstopp oder Mittagspause auf dem Weg nach Wellington? Sollte man die Route ändern, oder gibt es doch lohnenswerte Überraschungen?

Tatsächlich ist Palmerston North kein schwarzes Schaf Neuseelands (diesen Titel überlassen wir lieber Invercargill).

Gewiss, es ist kein Muss-Ziel – ein halber bis höchstens ein ganzer Tag reicht völlig aus.

Wer jedoch meinen Empfehlungen folgt, entdeckt schöne Parks, ein originelles Rugby-Museum, genießt kulinarische Highlights und kann in der Manawatū Gorge eine kleine Wanderung unternehmen.

Ein geschickter Trick vielleicht, der die Wahrnehmung der Stadt verzerrt – aber in „Palmy“ wohl der beste Ansatz.

Wie in anderen Städten Neuseelands – etwa beim Octagon in Dunedin – entwickelte sich auch Palmerston North um einen zentralen Platz, den einst skandinavische Siedler bebauten. Bis heute ist „The Square“ das Herzstück der Stadt mit umliegenden Einkaufsstraßen.

Im Grunde genommen lässt sich Palmerston Norths Architektur bereits hier zusammenfassen.

Das markante Wahrzeichen ist der Hopwood Clock Tower von 1957 – kein architektonisches Meisterwerk, aber bei Nacht mit bunter Beleuchtung deutlich ansehnlicher.

Doch bleiben Sie – ein Rundblick zeigt eine Mischung aus schönen alten Gebäuden und modernen, teilweise schrägen Bauten, wie etwa das Square Edge Arts Centre, dessen Fassade aus dem Jahr 1945 zwar die Augen herausfordert, dessen Laden aber einen Besuch wert ist.

Auch die öffentliche Bibliothek – einst ein Kaufhaus – ist architektonisch kaum einzuordnen und lässt die Besucher rätseln.

Nur wenige Schritte entfernt stehen die eindrucksvollen Sakralbauten Cathedral of the Holy Spirit und Wesley Broadway Methodist Church, die beweisen, dass Neuseeländer sehr wohl eindrucksvoll bauen können.

Das Innere überzeugt weniger, doch auch hier bleibt die Mischung rätselhaft. Was hatten die Architekten wohl im Sinn?

Wer zudem noch einkaufen möchte, findet mit dem Plaza Shopping Centre ein großes Einkaufszentrum mit rund hundert Geschäften.

Eine meiner Lieblingsadressen in Neuseeland ist hier ebenfalls vertreten: Kathmandu, der neuseeländische Spezialist für Outdoor- und Trekking-Ausrüstung (auch in Christchurch zu finden).

Fehlt Ihnen ein Wanderstock, eine Mütze oder sonst ein Accessoire – hier werden Sie fündig, und das in Top-Qualität.

Doch das eigentliche Highlight der Innenstadt ist die Vielzahl an erstklassigen Restaurants.

Das beste indische Lokal der Stadt – vielleicht sogar in den Top 10 Neuseelands – trägt dabei einen Namen, der auf den ersten Blick eher abschrecken könnte.

Arranged Marriage Restaurant („arrangierte Ehe“) bietet exzellente indische Küche ohne die üblichen Klischees.

Hier gibt es kein Chicken Tikka Masala, sondern authentische, köstliche Spezialitäten wie Biryani.

Nachts beleuchtet, wirkt der Platz noch einmal völlig anders – farbig und eigenwillig.

Lässt sich also ein klares Urteil über den Stil Palmerston Norths fällen? Während Napier architektonische Einheit dank Art déco zeigt, scheint Palmy seinen Architekten völlig freie Hand gelassen zu haben – mit allen Vor- und Nachteilen.

Lassen wir Palmerston Norths ungewöhnliche Architektur beiseite und widmen uns einer Disziplin, in der Neuseeland unbestritten glänzt: dem Rugby. Überraschenderweise befindet sich hier das wichtigste Rugby-Museum des Landes – gewidmet den All Blacks, ihrem Haka und den Legenden des Spiels.

Zur Erinnerung: Die All Blacks haben nicht nur mehrfach den Weltmeistertitel geholt, sondern dominieren auch seit Jahrzehnten das Super Rugby.

Falls Ihr Gedächtnis Sie im Stich lässt (Patriotismus hin oder her), empfehle ich den NZreisen-Guide über Rugby.

Das New Zealand Rugby Museum wurde vor über 50 Jahren gegründet und wird bis heute von ehrenamtlichen Enthusiasten geführt. Es erzählt die Geschichte des neuseeländischen Rugbys von den Anfängen (erstes Spiel am 14. Mai 1870 in Nelson) bis heute.

Mit über 40.000 Objekten und Erinnerungsstücken ist es umfassender als das Pendant in Dunedin, wo Rugby nicht das alleinige Thema ist.

Zu den Highlights zählt das erste Trikot der All Blacks, getragen von Sid Turtill (geb. 1880) im Testmatch gegen Australien am 2. September 1905.

Neben den „Men in Black“ widmet sich das Museum auch dem Frauenrugby sowie anderen Teams, die Neuseelands Rugby-Ruhm geprägt haben – wie die Blues aus Auckland oder die Crusaders aus Christchurch.

Ein Höhepunkt für viele Besucher ist der praktische Teil: Man kann seine Kraft an einem Scrum-Simulator testen oder an Tackling-Geräten seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Keine Sorge – lächerlich machen Sie sich nicht. Im Gegenteil, es macht großen Spaß, besonders in der Gruppe.

Für Rugby-Fans ist es ein Muss. Und auch für Begleitpersonen ohne Rugby-Leidenschaft bleibt der Besuch kurz genug – spätestens im Museumsshop mit offiziellen Souvenirs ist für jeden etwas dabei.

Denken Sie daran: Das Museum schließt bereits um 16 Uhr, auch wenn es täglich geöffnet ist.

Nach einem Museumsbesuch – so spannend er auch sein mag – lohnt es sich, frische Luft zu schnappen. Dafür ist der Victoria Esplanade Park die beste Adresse in Palmerston North.

Der größte Park der Stadt erstreckt sich über 26 Hektar, rund zwei Kilometer vom Zentrum entfernt. Am besten fahren Sie direkt zum nächstgelegenen Parkplatz, um Kräfte fürs Erkunden zu sparen.

Der Park wurde 1897 zum 60. Thronjubiläum von Königin Victoria angelegt. Er umfasst einen botanischen Garten, eine Rosensammlung, große Spielflächen für Familien sowie ein Café.

Neben Spaziergängen oder Radtouren lockt hier eine besondere Attraktion: eine Miniaturbahn, die seit 1969 über zwei Kilometer durch den Park fährt.

Drei kleine Lokomotiven ziehen Mini-Waggons, die Besucher auf eine etwa 20-minütige Rundfahrt mitnehmen – unerwartet, aber sehr charmant.

Mehr zum Thema Bahnfahren in Neuseeland finden Sie in unserem Guide.

Die Bahn hat zwei Stationen (Victoria Esplanade Station und Maintenance Depot) und eignet sich ideal, um die Picknickbereiche bequem zu erreichen.

Ein Ticket für Hin- und Rückfahrt ist erhältlich – ein Highlight besonders für Kinder, aber auch für Wanderer, die ihre Kräfte sparen möchten.

Die Bahn wird von Freiwilligen betrieben und fährt ausschließlich am Wochenende von 13 bis 16 Uhr.

An Werktagen bleibt also nur der Fußmarsch. Doch zum Glück hat der Park noch eine zweite Attraktion.

Der Dugald MacKenzie Rosengarten beherbergt über 5.000 Rosen in mehr als hundert Sorten.

Die Blütezeit reicht von November bis Mai – die ideale Gelegenheit zu überprüfen, ob Palmerston North den Beinamen „Rose City“ zu Recht trägt.

Auch wenn er nicht mit den großartigen Botanischen Gärten von Christchurch oder Wellington mithalten kann, und größer ist als der Pollard Park in Blenheim, bleibt Victoria Esplanade eine der schönsten Adressen für ein Sommerpicknick.

Der Victoria Esplanade Park ist von Oktober bis März von 09:00 bis 21:00 Uhr und von April bis September von 09:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

Glauben Sie nicht, dass ich Sie um jeden Preis aus der Stadt vertreiben möchte! Die Wanderungen in der Manawatū Gorge sind untrennbar mit Palmerston North verbunden und rechtfertigen allein schon, dass Sie diesen Abschnitt in Ihre Neuseeland-Reise aufnehmen.

Der Māori-Name der Schlucht, «Te Apiti», bedeutet schlicht «Enge Schlucht» und es handelt sich um eine der wenigen Schluchten des Landes, die von einem Fluss durchquert werden. 

Ein Relief, das sich schnell (im geologischen Maßstab) verändert hat, und einige Experten vermuten, dass der Fluss bereits existierte, bevor sich die Ruahine- und Tararua-Bergketten annäherten und ihn einengten.

Die Schönheit der Landschaft steht hingegen außer Diskussion! Es dauert nur etwa zwanzig Minuten (17 km), um die besondere urbane Landschaft von Palmerston North hinter sich zu lassen und in die wilde Natur einzutauchen.

Hier unterhält das Department of Conservation (DOC) drei Wanderwege, damit Besucher mit Anfänger- oder mittlerem Niveau die Manawatū Gorge erkunden können. 

Der Manawatū Gorge Loop Track ist ideal für Familien, allerdings handelt es sich um einen einfachen Spaziergang ohne Schwierigkeiten oder Höhenunterschiede.

Wenn man bedenkt, dass man für die Runde (15-30 Min.) genauso lange braucht wie für die Anfahrt mit dem Transport, kommt man ins Grübeln.

Der Manawatū Gorge Tawa Loop Walk, der zwei Stunden dauert, ist dagegen weitaus interessanter.

Eine Statue, die den Häuptling Whatonga darstellen soll (der im 12. Jahrhundert mit einem Kanu nach Neuseeland kam), belohnt Sie für Ihre Mühen am Ende einer Rundtour, die schöne Ausblicke auf die Schlucht und die Umgebung von Palmerston bietet.

Der Manawatū Gorge Track ergänzt die Liste der Wanderungen mit einer Strecke, die etwas schwieriger, vor allem aber deutlich länger ist. Die 11 km führen nicht in einer Runde zurück und erfordern 3,5 bis 5 Stunden Gehzeit.

Es sei denn, Sie können sich am Ziel mit dem Auto abholen lassen (zum Beispiel von jemandem, der nicht mitwandert), müssen Sie sich damit begnügen, die Hälfte der Strecke zu gehen und dann umzukehren.

Der Boden ist nach Regen manchmal rutschig, und einige Passagen am Hang erfordern Vorsicht. Doch diese dritte Wanderung bietet die schönsten Panoramen über eine Schlucht, die sie vollständig durchquert, um das Dorf Woodville zu erreichen.

Unterwegs entdeckt der Wanderer die Windräder auf den Höhen, und jeder wird selbst entscheiden, ob sie die Landschaft verunstalten oder verschönern.

Sie haben die Wahl, und ganz praktisch: Ob Sie nun den Manawatū Gorge Track oder den Manawatū Gorge Tawa Loop Walk wählen, der Start befindet sich am gleichen Parkplatz, wo es Toiletten und Informationstafeln gibt.

Ein Parkplatz, der von Oktober bis April von 5 Uhr morgens bis 22 Uhr geöffnet ist und im Rest des Jahres von 6 Uhr bis 19 Uhr. Erwarten Sie also nicht, dort mit dem Wohnmobil über Nacht zu bleiben, sonst riskieren Sie ein Bußgeld.

Dieser Artikel über Palmerston North hat auf NZreisen lange auf sich warten lassen, aber es war an der Zeit, die Informationslücke über eine Etappe zu schließen, die von den Reiseführern vernachlässigt wird.

Palmy ist ein UFO in architektonischer Hinsicht und eine Stadt, die sich nicht einordnen lässt, bei der ich immer noch nicht weiß, ob ich sie mag oder ob sie mir völlig missfällt.

Das Wetter spielt hier eine große Rolle, und ein blauer Himmel beeinflusst den Besucher stärker als anderswo. Hingegen sind die Freundlichkeit und die Qualität des Empfangs durch die Bevölkerung sprichwörtlich!

Wie üblich auf NZreisen habe ich nur die wirklich interessanten Aktivitäten für den Reisenden ausgewählt, der vom anderen Ende der Welt kommt.

Palmerston North hat selbstverständlich noch weitere Attraktionen, und die Reiseführer versuchen gewöhnlich, Sie aus der Stadt hinauszuführen, auch wenn es beinahe am Thema vorbeigeht.

So liegen die schönen Strände von Foxton und Himatangi nur eine halbe Stunde Autofahrt entfernt, und wenn sie (zu Recht) für ihre Sonnenuntergänge bekannt sind, muss man sich deshalb eine 90 km lange Fahrt hin und zurück antun?

Die Rafting-Touren im River Valley hätten ihren Platz in diesem Guide gefunden, wenn die 11 km, die in 3 Stunden zurückgelegt werden, nicht Schwierigkeitsgrad 5 (also für erfahrene Sportler) hätten.

Die bekanntesten Abfahrten finden Sie im kompletten Rafting-Guide.

Ich empfehle dagegen die 50 km Mountainbike-Strecken im Arapuke Forest Mountain Bike Park. 

Ohne mit den Trails im Redwoods Forest in Rotorua oder in Queenstown mithalten zu können, sind die Abfahrten von Arapuke bemerkenswert, aber zu wenig familienfreundlich, um für alle geeignet zu sein, vorausgesetzt, Sie haben die Zeit, Fahrräder zu mieten, wenn Sie nur auf der Durchreise sind.

Was lässt sich also über diesen Stopp sagen? Wahrscheinlich, dass Palmy interessant bleibt, wenn Sie Ihre Reise mit dem Transport zwischen Wellington und Taupo unterbrechen möchten.

Wenn Sie zur Mittagszeit ankommen, haben Sie ausreichend Zeit, das Rugby-Museum zu besuchen, den Rosengarten im Victoria Esplanade Park zu genießen und vor den Geschäften am Square zu flanieren, bevor Sie zu Abend essen.

Ein ganzer Tag lässt sich problemlos mit einer zusätzlichen Wanderung in der Manawatū Gorge füllen. Ein Besuch des Te Manawa Museum of Art, Science | Heritage (unter anderem der Geschichte der Māori gewidmet), das direkt neben dem Rugby-Museum liegt, ist perfekt, wenn das Wetter nicht mitspielt.

Wenn dagegen die Sonne vom Himmel brennt, werden die Kinder begeistert die Rutschen im Lido Aquatic Centre hinunterrutschen, vorausgesetzt, Sie haben an Badesachen gedacht.

Man wird mir vielleicht vorwerfen, den Manawatu River Pathway unerwähnt gelassen zu haben. Dieser abwechslungsreiche 10 km lange «Spaziergang» bleibt sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad angenehm.

Dennoch finde ich es etwas deprimierend, 24 Stunden Flug in Kauf zu nehmen, um sich am Stadtrand auf einem Weg wiederzufinden, den die Sonntagsjogger benutzen.

Sie haben es verstanden, Palmerston North ist kein Stopp, den man in einer langen Reise in Kauf nehmen sollte, nur weil man irgendwo übernachten muss.

Ich bleibe dabei, dass es besser ist, die verbleibenden 140 km bis Wellington zu fahren oder stattdessen nach Martinborough, Castlepoint oder Napier zu gehen.

Aber es ging hier nicht darum, Sie zu überzeugen, sondern Sie zu informieren, was mir hoffentlich gelungen ist. Das gesamte Team von NZreisen steht Ihnen weiterhin zur Verfügung, wenn Sie Hilfe benötigen!

Verfasst von William Ein Artikel von William William Email Facebook X

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