Reiseführer
Dieser umfassende Reiseführer stellt Ihnen die Sehenswürdigkeiten rund um Te Anau vor, ein Stopp, der in unseren anpassbaren NZreisen-Routen enthalten ist.
Das Basislager des Fiordland
Für die überwältigende Mehrheit der Reisenden ist Te Anau nur ein kurzer Halt auf dem Weg zu den Catlins und den Fjorden, deren Schönheit alle Aufmerksamkeit auf sich zieht und den Rest in den Schatten stellt.
Und doch ist Te Anau die inoffizielle Hauptstadt eines Zusammenschlusses von vier Nationalparks namens « Te Wahipounamu », der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört und allein ein Zehntel der Fläche Neuseelands ausmacht!
Bevor es ein einladendes Dorf wurde, ist Te Anau vor allem ein See von 344 km², der sich über 65 km erstreckt und damit gleich hinter dem riesigen Lake Taupo in der Größe rangiert.
Die Bevölkerung, die sich an den Ufern niederließ, spezialisierte sich nach und nach auf die Betreuung internationaler Besucher, die auf dem Weg zum Milford Sound nach hochwertigen Unterkünften suchten.
Abgesehen von der außergewöhnlichen Aussicht auf den See muss man jedoch zugeben, dass es in Te Anau nicht viel zu tun gibt! Warum also ein ganzes Kapitel diesem Etappenort widmen?
In Wahrheit ist Te Anau nicht nur das Tor zu den Fjorden, sondern auch ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Fiordland und für die Entdeckung von verborgenen Wundern wie dem Lake Marian.
Dieser Guide über Te Anau wird also etwas anders sein, da wir das Dorf selbst – es besteht im Wesentlichen aus einigen Straßen mit Restaurants und Bed & Breakfasts – nur kurz streifen und uns stattdessen auf die außergewöhnlichen Aktivitäten in der Umgebung konzentrieren.
Allen voran die berühmten « Great Walks », die als die schönsten Wanderungen Neuseelands gelten.
Von den rund zehn im Land befinden sich gleich drei im Fiordland (Milford Track, Routeburn Track, Kepler Track), was viel über die Schönheit der Region aussagt.
Über den Routeburn Track werde ich hier nicht sprechen, da er eher mit den Besuchen von Queenstown oder Glenorchy verbunden ist.
Der Milford Track wiederum würde in diesem Guide eigentlich seinen Platz verdienen, doch die « schönste Wanderung der Welt » beginnt 30 km nördlich des Lake Te Anau, und das Thema wird bereits ausführlich in unserem Guide zum Milford Sound behandelt.
Andere, einfachere, aber nicht weniger spektakuläre Wanderungen wie die zum Lake Marian allein würden schon einen Aufenthalt in Neuseeland rechtfertigen.
Ich werde Ihnen stattdessen die Kepler Track im Detail vorstellen, denn dieser Great Walk über 60 km bildet eine Rundtour ab Te Anau.
Wir werden auch noch auf die Te Anau Glowworm Caves zu sprechen kommen, aber zunächst beginnen wir mit den Fjorden, die die Mehrheit der Reisenden anziehen und deren Ruf absolut gerechtfertigt ist!
Auf dem Weg zu den Fjorden
Dass die Bevölkerung des Fiordland so gering ist, liegt vor allem am tiefen Wildnischarakter dieser Region, die als unzugänglich gilt und noch weitgehend unerforscht ist.
Die wenigen Straßen, die der Mensch in diesem grünen Dschungel anlegen konnte, wo Farne und Moose jeden Quadratzentimeter überwuchern, wurden über Jahrzehnte mit gewaltigem Aufwand gebaut!
Die Straße, die zum Doubtful Sound führt, kostete 2 $ pro cm², und der Homer Tunnel brauchte 18 Jahre, um lediglich 1,2 km durch den Berg zu bohren.
Fast alle Fjorde der Region sind ausschließlich über den Seeweg erreichbar, und nur der Milford und der Doubtful Sound können besucht werden.
Die Namen sind etwas irreführend, denn es handelt sich nicht um « Sounds » (vom Meer überflutete Täler), sondern um Fjorde (Täler, die einst von Gletschern bis zum Meer ausgehöhlt wurden).
Diese beiden Fjorde sind auf NZreisen in eigenen Guides ausführlich behandelt, aber ich werde sie hier kurz vorstellen. Um Kreuzfahrten, Ausflüge und Preise zu entdecken, verweise ich Sie auf die entsprechenden Kapitel.
Kreuzfahrt auf dem Milford Sound
Da der Milford Sound leichter zugänglich ist, wird er natürlich häufiger besucht, auch wenn er 120 km von Te Anau entfernt liegt (1h30 Fahrt). Das führt zwangsläufig zu Problemen, die eines Tages zu einer Besucherbegrenzung führen werden.
Ein wahres Juwel Neuseelands, dieser farbenprächtige Fjord ist gewissermaßen die Visitenkarte des Landes und sein Bild ist heute in den Werbungen der Reiseagenturen überrepräsentiert.
Die meisten Reisenden entscheiden sich für eine Kreuzfahrt, die den Fjord bis zur Mündung in die Tasmansee hinauffährt. Doch auch Rundflüge mit Flugzeug oder Helikopter sind beliebt, wenngleich Kajakfahrten authentischere Emotionen hervorrufen.
Die sieben Meter Regen, die jährlich im Fiordland fallen, speisen Hunderte von Wasserfällen.
Paradoxerweise sollte schlechtes Wetter, das dieses Schauspiel noch verstärkt, Sie nicht abschrecken – nur Nebel (seltener) kann das Erlebnis trüben.
Schon vom Besucherzentrum aus sichtbar, zieht der Mitre Peak (1692 m), der an eine Bischofsmütze erinnert, alle Blicke auf sich.
Doch der Fjord bietet weitere Wunder wie die Lady Bowen Falls (162 m), die man nach einem kurzen Ausflug erreicht, und die Stirling Falls (155 m), die man während der Kreuzfahrt aus nächster Nähe sieht.
Auch wenn die Dunkeldelfine in den dunklen Gewässern des Fjords seltener geworden sind, können Schwarzkorallen und die reiche Tierwelt in einem Unterwasserobservatorium bestaunt werden.
Alles in allem ist der Andrang zu groß und sollte reguliert werden. Dennoch bleibt ein Besuch des Milford Sound unverzichtbar – die überwältigende Landschaft lässt die Menschenmassen vergessen, die sich dort drängen.
Ausflug zum Doubtful Sound
1770 von Captain Cook entdeckt, wagte dieser sich nicht hinein aus Angst, dort zu stranden. Der Doubtful Sound blieb bis 1950 unerforscht!
Weit weniger besucht als der Milford Sound, schwer zugänglich, kann der Doubtful Sound nur mit einem Reiseveranstalter besichtigt werden.
Es sei denn, man heißt Mike Horn oder Bear Grylls, die dort Episoden von « Man VS Wild » drehten – sonst gelangt niemand auf eigene Faust zum Doubtful Sound.
Ein Ausflug zum Doubtful Sound dauert etwa acht Stunden. Zuerst überquert man den Lake Manapouri per Boot, dann geht es mit einem Bus hinauf zum Wilmot Pass, bevor man den Anleger von Deep Cove erreicht.
Die dreistündige Kreuzfahrt auf dem Fjord erreicht ihren Höhepunkt, wenn der Kapitän die Motoren abstellt und das Schiff treiben lässt.
In kathedralenhafter Stille hallen die Vogelgesänge, und man hört das Donnern der Browne Falls, die 600 Meter in eine seit Jahrtausenden unveränderte Landschaft stürzen.
Die wohlhabenderen Reisenden verbringen die Nacht in einer Kabine an Bord, nachdem sie den Fjord mit dem Kajak erkundet und Langusten probiert haben, die am Morgen gefangen wurden.
Die weniger Glücklichen fahren sofort wieder ab, glücklich zwar, aber erschöpft.
Und genau das ist das Problem! Der Doubtful Sound ist zwar beeindruckender als der Milford Sound, doch der Ausflug ist nicht nur teurer, sondern auch weitaus anstrengender. Allerdings endet der Vergleich hier nicht, und ich werde später in diesem Guide noch einmal darauf zurückkommen.
Folgen Sie der Kepler Track
Mit ihren 60 Kilometern führt die Kepler Track durch die atemberaubenden Landschaften des Fiordland und bietet spektakuläre Ausblicke auf die Seen Te Anau und Manapouri. Sie wird in drei bis vier Tagen erwandert, mit Übernachtungen in Hütten oder auf Campingplätzen.
Erst 1988 eröffnet, trägt sie den Namen des deutschen Astronomen Johannes Kepler und bietet eine Art « Best-of » der Region.
Der Weg führt durch Wälder aus Farnen, moosbedeckten Buchen, Rimu, Kahikatea und Totara. Wanderer überqueren Flüsse, durchstreifen Täler, die einst von Gletschern geformt und heute von Tussock-Gras überzogen sind.
Ein maßgeschneiderter Wanderweg
In Neuseeland sind die großen Wanderwege, die sogenannten « Great Walks », meist alte Pfade, die ursprünglich von den Māori auf der Suche nach Jade genutzt oder von Goldgräbern im 19. Jahrhundert angelegt wurden.
Die Kepler Track hingegen ist eine originelle Neuschöpfung, die geschaffen wurde, um die Great Walks von Milford und Routeburn zu entlasten.
Der Weg ist hervorragend angelegt: Brücken überspannen Flüsse und Sümpfe, Holzstege schützen empfindliche Moorflächen, und Stufen erleichtern den Aufstieg.
Trotzdem ist die Kepler Track nichts für Anfänger!
Sie gilt als mittelschwer und erfordert eine gute Kondition. Dank der hervorragenden Markierungen ist ein Verlaufen ausgeschlossen, doch bei Regen können Abschnitte schlammig und rutschig sein.
Sandflies – winzige stechende Mücken – machen ein Insektenschutzmittel unerlässlich.
Die Höhepunkte der Strecke
Die Kepler Track ist einer der wenigen Great Walks, die als Rundtour verlaufen. Anders als beim Milford Track, der mit einer Bootsfahrt beginnt, startet sie nur wenige Minuten außerhalb von Te Anau.
In der Hochsaison fahren Shuttlebusse täglich vom Dorf zum Parkplatz am Startpunkt der Wanderung.
Die Wanderer können die Strecke in beide Richtungen gehen, empfohlen wird jedoch der Weg über den Campingplatz Brod Bay am See entlang, bevor es hinauf zur Luxmore Hut geht.
Hier ein Überblick über die Etappen mit realistischen Entfernungen und Gehzeiten. Natürlich ist das keine Pflichtvorgabe – jeder geht in seinem eigenen Tempo.
Tag | Etappe | Distanz | Dauer |
---|---|---|---|
1 | Parkplatz ▸ Luxmore Hut | 13,8 km | 5-6h |
2 | Luxmore Hut ▸ Iris Burn Hut | 14,6 km | 5-6h |
3 | Iris Burn Hut ▸ Moturau Hut | 16,2 km | 5-6h |
4 | Moturau Hut ▸ Parkplatz | 15,5 km | 4h |
Der Kepler Challenge ist ein jährlicher Ultramarathon, dessen Rekord von Martin Dent bei 4h33 für die kompletten 60 Kilometer liegt!
Jede Etappe birgt ihre eigenen Highlights, doch zwei Abschnitte sind besonders beliebt: der Luxmore-Pass auf 1400 m Höhe und die Iris Burn Falls.
Die Luxmore Hut bietet nicht nur eine grandiose Aussicht über den Lake Te Anau, sondern auch einen Abstecher zu einer Höhle, die mit Stirnlampe erkundet werden kann – ein faszinierendes Labyrinth aus Stalaktiten und Stalagmiten.
Am folgenden Tag führt der Weg durch Täler mit kleinen Seen und zu den Iris Burn Falls, die in einem kurzen 20-minütigen Abstecher erreichbar sind.
Keas und andere Vögel
Nicht nur die Landschaft macht den Reiz der Kepler Track aus – auch zahlreiche Vogelarten können unterwegs beobachtet werden.
Der Gelbkopf-Mohua ist leicht zu erkennen, während der Ruru (Neuseelandkauz) und der Braune Kiwi zwar gut hörbar, aber selten zu sehen sind. Die eigentliche Berühmtheit des Fiordland sorgt jedoch regelmäßig für Unterhaltung...
Der Kea, der einzige Bergpapagei der Welt, gilt als hochintelligent. Er löst komplexe Aufgaben, die selbst Primaten fordern würden, und interagiert neugierig mit Wanderern.
Verwechseln Sie den Kea nicht mit dem Kārearea, dem neuseeländischen Falken, der seine Beute mit über 100 km/h attackieren kann.
Der Kea ist auch am Fox Glacier sowie entlang der SH94 auf dem Weg zum Milford Sound anzutreffen. Er wird in mehreren unserer Guides zu endemischen Tierarten vorgestellt.
Hüten Sie Ihre Rucksäcke: Keas sind neugierig und durchsuchen gerne Taschen nach Nahrung. Ihr kräftiger Schnabel kann dabei durchaus Schaden anrichten.
Eine teure Wanderung!
Während Wanderungen und Nationalparks in Neuseeland fast immer kostenlos sind, gehören die Great Walks zu den wenigen Ausnahmen. Da sie intensive Pflege benötigen, sind sie kostenpflichtig – und die Kepler Track ist Teil dieser Liste.
Nicht nur, dass der Zugang nicht billig ist – zusätzlich muss man mehrere Monate im Voraus buchen, da täglich nur etwa fünfzig Wanderer zugelassen sind.
Das bedeutet, dass niemand hier zufällig vorbeikommt: Proviant und Ausrüstung müssen lange vor der Abreise vorbereitet werden.
Da sich die Wanderung über mehrere Tage erstreckt, stellt sich die Frage nach der Unterkunft. Entweder schläft man in den Hütten (Huts) oder man wählt die spartanischere Variante im Zelt.
Übernachten in komfortablen Hütten
Die Hütten des Department of Conservation sind sehr begehrt, da sie ein gewisses Maß an Komfort bieten. Ein Ranger lebt vor Ort und kontrolliert in der Hochsaison die Buchungen.
Ein Schlafsack ist Pflicht, doch die beheizten Hütten sind mit Matratzen, Strom, Toiletten und fließendem Wasser ausgestattet.
Duschen gibt es nicht – Körperpflege erfolgt mit Katzenwäsche – und für die Mahlzeiten muss man eigenes Kochgeschirr und Lebensmittel mitbringen.
Buchungen erfolgen über das Portal des Department of Conservation. Hier die Preise für internationale Besucher (Einheimische zahlen weniger):
Besucher | Preis pro Nacht |
---|---|
Erwachsene | 65 $ |
Kinder | 32,50 $ |
Diese Tarife gelten von Anfang November bis Ende April. Außerhalb der « Hochsaison » sind die Hütten kostenlos, allerdings gilt dann das Prinzip « first come, first served ».
Wichtig: Die Kepler Track ist in der Nebensaison nicht zu empfehlen. Das Wetter ist kalt und nass, und die Brücken über Flüsse werden abgebaut, da Hochwasser droht.
Übernachten auf den Campingplätzen
Jede Hütte verfügt über einen angeschlossenen Campingbereich. Zelten ist günstiger, jedoch deutlich einfacher.
Besucher | Preis pro Nacht |
---|---|
Erwachsene | 20 $ |
Kinder | 10,50 $ |
Für diesen kleinen Betrag darf man die Toiletten der Hütte nutzen, muss aber – wie bei den Hütten – im Voraus buchen und bezahlen.
Nicht jeder ist für eine mehrtägige Wanderung geschaffen. Glücklicherweise gibt es in Te Anau noch ein anderes, weniger anstrengendes Erlebnis, das ebenfalls begeistert.
Die Glühwürmchenhöhlen
Der Legende nach wurde Te Anau von dem berühmten Māori-Entdecker Rākaihautū benannt. Der Name des Sees soll « Höhle des wirbelnden Wassers » bedeuten – ein Hinweis auf Höhlen, die lange Zeit niemand gesehen hatte.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich ein Wanderbegeisterter auf die Suche.
1948 entdeckte Lawson Burrows einen Bach, der aus dem Fels entsprang, und einen engen Durchgang, der in ein verborgenes Höhlensystem führte.
Die Legende erwies sich als wahr: Ein riesiges Netz von Höhlen wurde erkundet und 1954 für Besucher zugänglich gemacht.
Heute bekannt als « Te Anau Glowworm Caves », früher unter dem Namen « Aurora ».
Geologisch etwa 12.000 Jahre alt, enthalten die Höhlen nur wenige Stalaktiten – die Hauptattraktion sind die Millionen von Glühwürmchen.
Besuch organisieren
Das Unternehmen RealNZ hat die Exklusivrechte für den Zugang zu den Höhlen. Da sich der Eingang auf der gegenüberliegenden Seite des Sees befindet, erfolgt die Anreise mit dem Boot.
Im Eingangsbereich gibt es Informationstafeln und Videos. Die Besucher werden in Gruppen zu je zehn Personen eingeteilt, die nacheinander von einem Guide geführt werden.
Der Eingang ist niedrig – man muss sich bücken, um hindurchzugehen.
Die eigentliche Besichtigung ist kurz und umfasst nur einen Bruchteil des riesigen Systems, das vor allem für professionelle Höhlenforscher interessant ist.
Geformt wurde das Netz durch den unterirdischen Fluss, der es seit Jahrtausenden aushöhlt.
Man hört das Rauschen ferner Wasserfälle und bestaunt die große « Kathedrale » mit 20 Metern Höhe, die kunstvoll beleuchtet ist.
Ein märchenhaftes Schauspiel
Der Höhepunkt der Tour: eine kurze Bootsfahrt im Dunkeln.
Wenn die Lichter ausgeschaltet werden, leuchtet das Höhlendach – Millionen von Glühwürmchen funkeln wie die Milchstraße.
Genau genommen sind es die Larven, die durch Biolumineszenz Insekten anlocken, die später gefressen werden.
Das Schauspiel ist magisch und bleibt unvergesslich – auch ohne Fotos, die wegen der Störung des sensiblen Zyklus streng verboten sind.
Und selbst mit professioneller Ausrüstung wären Bilder im fast völligen Dunkel schwer möglich.
Te Anau oder Waitomo Caves?
Aufmerksame Leser von NZreisen haben sicher die auffällige Ähnlichkeit zwischen den Te-Anau-Höhlen und den Waitomo Caves auf der Nordinsel Neuseelands bemerkt.
Die Frage liegt daher nahe: Sollte man die eine oder die andere bevorzugen?
Wer bereits die Waitomo Caves besucht hat, kann auf Te Anau verzichten. Zwar ist das Erlebnis hervorragend, aber insgesamt deutlich weniger eindrucksvoll.
Die Waitomo-Höhlen sind älter, größer und bieten vielfältige Aktivitäten wie Abenteuerspeleologie und Canyoning.
Für Besucher der Südinsel, die Waitomo nicht erreichen, ist Te Anau jedoch eine lohnende Alternative. Der einzige wirkliche Nachteil: der Preis!
Denn obwohl viele Aktivitäten in Neuseeland teuer sind, ist Te Anau dreimal so kostspielig wie Waitomo. Die Bootsfahrt über den See und die Qualität des Erlebnisses erklären dies teilweise – dennoch bleibt es teuer.
Die « Te Anau Glowworm Caves » sind trotzdem empfehlenswert, besonders wenn das Wetter unbeständig ist, denn unter der Erde spielt es keine Rolle.
Da die Touren bis 19 Uhr starten, lässt sich ein Besuch sogar nach einer Milford-Sound-Tour einplanen – ein märchenhafter Abschluss für einen erlebnisreichen Tag.
Aktivität | Te Anau Glowworms Caves |
Adresse | Pier 2 Downtown Ferry Terminal |
Abfahrten | von 07:45 bis 19:00 im Sommer |
Reservierung | Zeiten |
Erwachsene | 99 $ |
Kinder | 30 $ |
Kinder -4 J. | Kostenlos |
Unsere Meinung zu Te Anau
Te Anau ist das Basislager für den Besuch einer Region, die von vielen als die schönste Neuseelands betrachtet wird – und zweifellos die wildeste ist.
Natürlich: Wer keine Fjorde besucht, sich weder für Wanderungen noch für Glühwürmchenhöhlen interessiert, hat in Te Anau wenig verloren – so schön der Blick auf den See auch ist. Aber dann stellt sich die Frage: Warum überhaupt nach Neuseeland reisen?
Bei NZreisen erhalten wir fast immer dieselben Fragen zu Te Anau. Und nein – ich werde nicht ewig über das Wetter diskutieren. Ja, im Fiordland regnet es oft. Genau deswegen ist die Region so grün und so schön.
Regen gehört dazu – ebenso wie die Sandflies. Regenjacke und Insektenschutz reichen völlig aus. Wer mehr Sonne möchte, ist im Otago besser aufgehoben. Doch Tausende Kilometer zu fliegen, nur um die Fjorde auszulassen, wäre schade.
Zum Abschluss beantworte ich lieber konkrete Fragen – wie gewohnt ohne Umschweife bei NZreisen.
Kann man die Region an einem Tag besuchen?
Viele Anbieter bieten Fahrten zwischen Queenstown und den Fjorden an. Das bedeutet jedoch nicht, dass man dies wirklich in Betracht ziehen sollte – außer bei einem extrem engen Zeitplan.
Bei einer Fahrzeit von insgesamt 7 Stunden verpasst man fast alles, was entlang der State Highway 94 liegt.
Darum enthalten die NZreisen-Routen zum Milford Sound wie auch zum Doubtful Sound immer mindestens eine Übernachtung in Te Anau.
Alternativ kann man im Milford Lodge (der einzigen Unterkunft am Fjord) oder am Lake Manapouri übernachten. Wichtig ist nur, dass man eine Etappe im Fiordland einplant.
So lässt sich die Region entspannt erkunden – ohne Hektik und mit Zeit für spontane Abstecher.
Milford Sound oder Doubtful Sound?
Milford Sound ist der meistbesuchte Fjord – und es wäre verlockend, Doubtful Sound allein wegen seiner Ruhe zur Nummer eins zu erklären.
Doch das würde die State Highway 94 unterschätzen, die Te Anau mit Milford Sound verbindet – eine Straße, die für sich allein schon ein Erlebnis ist!
Mit Stopps an den Mirror Lakes oder am Lake Gunn gilt sie in vielen Reiseführern als « schönste Straße der Welt ».
Für Reisende mit kleinerem Budget ist Milford Sound die richtige Wahl. Wer mehr ausgeben kann, sollte Doubtful Sound bevorzugen – am besten mit einer Übernachtung an Bord.
Beide Fjorde zu besuchen ist keineswegs überflüssig – vorausgesetzt, man variiert die Aktivitäten, etwa durch eine Kombination aus Wanderung, Bootstour und Kajak.
Kann man auf die Wanderungen verzichten?
Mehrtägige Wanderungen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Mit einem straffen Rhythmus und Übernachtungen in Hütten (oder auf Zeltplätzen) muss man seine Grenzen kennen und Erfahrung mitbringen, um die Anstrengung richtig einzuschätzen.
Gelegenheitswanderer erleben oft einen euphorischen ersten Tag, leiden aber an den folgenden Tagen unter Muskelkater. Was als Erlebnis des Lebens gedacht war, kann schnell zum Albtraum werden, wenn man nicht ausreichend vorbereitet ist.
Lesen Sie den NZreisen-Guide zum Wandern in Neuseeland und stellen Sie sich die richtigen Fragen, bevor Sie eine Great Walk buchen.
Weniger anspruchsvolle Wanderungen wie die zum Lake Marian können bereits einen guten Eindruck von der Region vermitteln, ohne dass man sich völlig verausgabt.
Vorausgesetzt man ist vorbereitet, ist Wandern in der Wildnis des Fiordland ein außergewöhnliches Erlebnis – wahrscheinlich das intensivste und spektakulärste, das man in Neuseeland machen kann.