Reiseführer
Dieser umfassende Reiseführer nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise nach Waiheke Island, eine Insel, die in unseren anpassbaren NZreisen-Routen enthalten ist.
Das Paradies vor Auckland
Mehr noch als Piha Beach oder die Vulkaninsel Rangitoto sollte Waiheke Island in jede Reiseroute aufgenommen werden, die Auckland und seine Umgebung umfasst.
Die zweitgrößte Insel im Hauraki-Golf (nach Great Barrier Island) ist per Fähre leicht erreichbar – die Schiffe legen regelmäßig die 18 km zwischen der «City of Sails» und dem Anleger von Matiatia Bay zurück.
Mit 9000 Einwohnern ist Waiheke die drittbevölkerungsreichste Insel des Landes. Die meisten Menschen leben im Westen, während die östlichen Hügel weitgehend Schafzüchtern überlassen sind.
Neuseeländische Familien wetteifern um Ferienhäuser mit Palmen im Garten, um das subtropische Mikroklima zu genießen, das als noch angenehmer und sonniger gilt als das der Metropole Auckland.
Dank Temperaturen zwischen 15 und 25 °C und milden Wintern bietet der vulkanische Boden ideale Bedingungen für den Weinanbau.
Ohne mit den Spitzenweinen von Saint Clair in Blenheim oder Rippon Vineyard in Otago zu konkurrieren, stehen die Weingüter von Waiheke mittlerweile auf Augenhöhe mit Martinborough.
Besonders empfehlenswert sind Man O’ War, Tantalus Estate und Cable Bay – alle drei werden in diesem Guide vorgestellt.
Feinschmecker genießen dazu Austern, die als die besten des Landes gelten – und so wird die Insel zu einem kulinarischen Höhepunkt.
Doch das ist längst nicht alles: Mit 40 km Stränden und windgeschützten Buchten ist Waiheke ein Paradies für Badeurlauber. Hier genießt man ein Eis nach einem Mittagessen in Oneroa oder an der Onetangi Bay.
Die entspannte Atmosphäre lässt fast vergessen, dass sich auf der Insel auch Wanderungen lohnen. Wälder bedecken große Teile des Eilands, während die Weidehügel noch ein weiteres Geheimnis bergen: ein Netz von Tunneln, die während des Zweiten Weltkriegs im Falle einer japanischen Invasion genutzt werden sollten.
Mit 92 km² – fast so groß wie Paris – ist Waiheke größer, als man beim ersten Blick vermuten würde. Schon von der Coromandel-Halbinsel aus, 25 km entfernt, wird das deutlich.
Wer die Insel erkunden möchte, braucht etwas Planung – und dieser Guide beantwortet auch die wichtigsten Fragen zur Logistik, damit Sie Ihren Aufenthalt in diesem kleinen Paradies bestmöglich gestalten können.
Strände und Sonnenbaden
Im 17. Jahrhundert nannten die Maori die Insel «Te Motu-arai-roa», was so viel bedeutet wie «die lange Insel zum Schutz».
Die ersten europäischen Siedler gaben ihr den Namen «Motu-Wai-Heke» – «die Insel, die fließt», eine Anspielung auf die vielen Bäche und Wasserfälle.
Später fiel Waiheke immer wieder durch Umweltinitiativen auf: Sie war die erste Gemeinschaft des Landes, die gegen Atomkraft stimmte, und verpflichtete die Bewohner früh zum Sammeln von Regenwasser.
Die Insel der Künstler
Von Hippie-Romantik kann trotzdem keine Rede sein: Auch wenn man oft barfuß unterwegs ist, sind alle Häuser mit Glasfaserinternet ausgestattet – Neuseeland gehört zu den Ländern mit der höchsten Lebensqualität weltweit.
Mit seiner lockeren Atmosphäre zog Waiheke Künstler, Dichter und Schriftsteller an und konkurriert heute mit Nelson auf der Südinsel.
Die Strände eignen sich zum Surfen, Kajakfahren oder Angeln, und in der Hochsaison ist Baden allgegenwärtig.
Werfen Sie einen Blick auf die schönsten Strände Neuseelands.
Wie Sie in unserem Guide zur neuseeländischen Küche lesen konnten, lieben Kiwis Grillabende (Barbies) noch mehr als ihre australischen Nachbarn.
Viele Strände auf Waiheke bieten Feuerstellen, an denen Würste gebrutzelt werden, während man den Tag entspannt am Meer verbringt.
Natürlich können Sie abgelegene Buchten suchen – doch die drei Hauptstrände (Oneroa, Onetangi Bay und Palm Beach) reichen völlig aus, um glücklich zu werden.
Oneroa entdecken
Einst die Hauptstadt der Insel, zählt Oneroa nur 1500 Einwohner, bietet aber zahlreiche Unterkünfte für die vielen Besucher aus Auckland.
Die Masten der Boote in der Bucht verraten sofort, wie beliebt dieser Ort ist.
Der Name Oneroa bedeutet auf Maori schlicht «langer Strand» – und genau das erwartet Sie hier.
Ein Spaziergang führt westwärts (rechts, wenn Sie aufs Meer blicken) zur Little Oneroa Beach, die noch charmanter ist und sich perfekt für einen Sonnenuntergangsspaziergang eignet.
Besuch der Onetangi Bay
Onetangi beherbergt mit 1,87 km den längsten Strand der Insel. Hier finden seit Jahrzehnten die legendären Pferderennen statt, während Urlauber in Cafés und Restaurants am Wasser entspannen.
Die traumhafte Szenerie steht im Kontrast zur merkwürdigen Bedeutung von Onetangi («der weinende Sand»), die vermutlich auf alte Maori-Legenden zurückgeht.
Ausflug nach Palm Beach
Palm Beach trägt zwar einen wenig originellen Namen, verdankt ihn aber den dort wachsenden Palmen – und gilt als schönster Strand von Waiheke Island.
Die Bucht Mawhitipana wurde in den letzten Jahrzehnten mit unzähligen «Bachs» bebaut – kleinen Ferienhäusern, die man tage- oder wochenweise mieten kann.
Diese Strandhäuschen sind sowohl bei Studenten als auch bei Familien beliebt, die jedes Jahr zurückkehren.
Seien Sie nur vorsichtig im Westen: Dort liegt «Little Palm Beach», auch als «Nude Beach» bekannt – ideal für FKK-Fans, aber vielleicht nicht jedermanns Sache.
Die besten Weingüter
Mit rund 30 Weingütern, die sich vor allem im touristisch erschlossenen Westen der Insel konzentrieren, trägt Waiheke Island längst den Spitznamen «Wine Island» und genießt einen festen Platz in den Reiseführern rund um Auckland.
Waiheke zu verlassen, ohne den Wein zu probieren, ist kaum vorstellbar – und selbst wer keinen Wein trinkt, wird den Anblick der Weinberge genießen oder vielleicht eine Flasche als Geschenk mit nach Hause nehmen.
Erfahren Sie, warum eine Flasche Wein wohl das beste Souvenir aus Neuseeland ist.
Wer wenig Zeit hat, erreicht einige Weingüter sogar zu Fuß vom Fähranleger aus.
Kenner hingegen planen ihre Tour sorgfältig und nutzen unsere TOP 10 mit Links zu den offiziellen Websites und Google Maps, um die Route perfekt zusammenzustellen.
Weingut | Region | Lage | |
---|---|---|---|
1 | Man O' War | Eastern End | Karte |
2 | Cable Bay Vineyard | Oneroa | Karte |
3 | Tantalus Estate | Onetangi | Karte |
4 | Batch Winery | Oneroa | Karte |
5 | Casita Miro | Onetangi | Karte |
6 | The Shed (Te Motu) | Onetangi | Karte |
7 | Peacock Sky | Onetangi | Karte |
8 | Wild On Waiheke | Onetangi | Karte |
9 | Mudbrick Vineyard | Oneroa | Karte |
10 | Passage Rock | Eastern End | Karte |
Natürlich ist diese Rangliste subjektiv – doch die drei Erstplatzierten gelten weithin als unumstrittene Favoriten.
In Onetangi, Oneroa und am Eastern End gelegen, bieten sie alle sowohl Restaurants als auch Weinkeller mit Degustation und Direktverkauf.
Ein wichtiges Kriterium war für uns die ökologische Ausrichtung. Man O’ War, Cable Bay und Tantalus Estate setzen stark auf Nachhaltigkeit – und das nicht nur als leere Marketingfloskel.
Mehr dazu in unserem Guide zu den neuseeländischen Weingütern.
Man O' War (Eastern End)
Gegründet 1993, gehört Man O’ War zu den Weingütern, die den neuseeländischen Wein auf die internationale Bühne gebracht haben.
Paradoxerweise liegt es im abgelegensten Teil der Insel – ganze 25 km vom Fähranleger entfernt – und ist dennoch das bekannteste Weingut Waihekes.
Die Bucht war schon den Maori bekannt, ihren heutigen Namen erhielt sie jedoch von frühen europäischen Seefahrern, die an die Kriegsschiffe der Royal Navy erinnerten, deren Masten einst mit Kauri-Holz von der Insel repariert wurden.
Das Weingut
Traditionell auf Syrah und Chardonnay spezialisiert, produziert Man O’ War inzwischen auch Sauvignon Blanc und Pinot Gris.
Mit 75 Hektar Reben ist es das einzige Weingut der Insel, dessen Weinberge direkt bis ans Meer reichen – Weinverkostung am Strand inklusive!
Zum Anwesen gehören auch Schafe, Obstgärten und Olivenhaine, deren Produkte auf den Tellern im hauseigenen Restaurant landen.
Restaurant und Verkostungen
Das im Villenstil des 18. Jahrhunderts erbaute Restaurant serviert neben Lamm auch Antipasti, Pizza und großzügige Käseplatten.
Die Weinkarte ist bewusst übersichtlich und beschränkt sich auf die acht besten Crus von Man O’ War – ein wohltuender Gegensatz zu endlosen Listen, die Gäste oft überfordern.
Die Weine sind in drei Kollektionen gegliedert: Kulta (Premium), Flagship (gehoben) und Estate (Standard).
Heute gilt Man O’ War als Institution – nicht nur bei den Aucklandern, sondern landesweit. Besonders beliebt ist es auch für Hochzeiten in einer eigenen Kapelle, die pure Romantik ausstrahlt.
Reservierung ist unbedingt erforderlich – besonders am Wochenende!
Man O’ War bietet einen kostenpflichtigen Shuttle-Service ab Matiatia Bay für 20 $ (Hin- und Rückfahrt).
Weingut | Man O' War |
Adresse | Stony Batter Road, Man O' War, Waiheke |
Offizielle Seite | Website |
Öffnungszeiten So–Do | 11:00–17:00 |
Öffnungszeiten Fr–Sa | 11:00–18:00 |
Tantalus Estate (Onetangi)
Nur 15 Minuten mit dem Auto vom Fährterminal entfernt, hat Tantalus Estate 2002 einen alten Weinbetrieb übernommen und ihm neues Leben eingehaucht – ein Senkrechtstart auf dem neuseeländischen Weinmarkt.
Eine echte Success-Story: Innerhalb weniger Jahre hat sich das Weingut durch außergewöhnliche Kreativität einen Namen gemacht.
Das Weingut
Früher auf Cabernet Sauvignon beschränkt, setzt Tantalus heute auf Syrah, Merlot, Malbec, Chardonnay und Pinot Gris.
Eine Umstellung, die von 3000 m² Wildblumen unterstützt wurde – zur Förderung der Biodiversität und zum Verzicht auf Pestizide.
Das milde Klima von Waiheke begünstigt rote Trauben, und Besucher dürfen bei gutem Wetter sogar Teile der Weinberge betreten – ein seltenes Privileg.
Zum Anwesen gehören außerdem ein eigener Olivenhain, Macadamia-Bäume und sogar ein Bienenstock, dessen Produkte im Restaurant serviert werden.
Restaurant und Verkostungen
Ein großzügiges Restaurant mit 200 Plätzen und Terrasse lädt zum Essen mitten im Weinberg ein.
Frische Zutaten aus allen Ecken der Insel landen hier auf dem Teller, darunter Austern aus der Te Matuku Bay und die Spitzenweine von Tantalus Estate.
Das Angebot ist gehoben – Menüs kosten zwischen 70 $ und 135 $, was nicht für jedes Budget passt.
Zum Glück gibt es das «Alibi Brewer’s Lounge», eine angeschlossene Brauerei, die Bierproben für 12 $ anbietet – perfekt für einen lockeren Imbiss.
Im Weinkeller werden zudem verschiedene Verkostungen angeboten, darunter die «Reserve Wine Tasting» – eine Auswahl der besten Weine für nur 15 $. Natürlich können Flaschen direkt vor Ort gekauft werden.
Weingut | Tantalus Estate |
Adresse | 70 - 72 Onetangi Road, Waiheke |
Offizielle Seite | Website |
Öffnungszeiten Di–So | 11:00–17:00 |
Cable Bay (Oneroa)
Hoch oben in den Hügeln im Westen der Insel thront Cable Bay mit Blick auf Auckland und die Sky Tower, die sich aus dem Dunst erheben.
Zwei gehobene Restaurants, eine luxuriöse Villa mit Pool und ein preiswerteres Gästehaus machen Cable Bay zu einer der Top-Adressen auf Waiheke Island.
Das Weingut
Cable Bay ist spezialisiert auf Pinot Gris, Chardonnay, Syrah, Merlot und Malbec. Die Trauben wachsen auf vulkanischem Boden aus der Jurazeit und werden noch von Hand geerntet.
Das sonnige Klima von Waiheke und die Brise aus dem Hauraki-Golf verleihen den Weinen einen unverwechselbaren Charakter.
Seit 2016 setzt das Weingut zusätzlich auf Olivenöl und Honig. Über 2500 Manuka-Bäume wurden gepflanzt, deren Blüten von den hauseigenen Bienenstöcken bestäubt werden.
Restaurant und Verkostungen
Mit mediterraner Küche in elegantem Ambiente gilt Cable Bay als bestes Restaurant der Insel.
Frische Zutaten stammen direkt von Waiheke, dazu das hauseigene Olivenöl und der Honig.
Das Personal berät gerne, welche Flasche zu Antipasti, Wurstplatten oder Meeresfrüchten passt.
Die Preise sind gehoben – unter 50 $ pro Person sollte man nicht rechnen.
Wer möchte, kann sich aber auch auf eine Weinprobe beschränken und dabei die Skyline von Auckland im Hauraki-Golf bestaunen. Für 12 $ probieren Sie vier verschiedene Weine («Cable Bay Wine Tasting»). Dieser Betrag wird beim Kauf von zwei Flaschen angerechnet.
Für Interessierte gibt es auch eine geführte Tour durch das Weingut mit Besuch der Fasslager, bevor die Verkostung beginnt.
Zwei Führungen pro Tag, jeweils um 10:30 und 16:00 Uhr, für mindestens zwei Teilnehmer, Preis: 25 $.
Weingut | Cable Bay |
Adresse | 12 Nick Johnstone Drive, Oneroa, Waiheke |
Offizielle Seite | Website |
Öffnungszeiten Di–So | 11:00–17:00 |
Probieren Sie die Austern von Te Matuku
Der Wein, der Waiheke Island berühmt gemacht hat, ist nicht die einzige Attraktion der Insel – auch die Austernzucht ist ein guter Grund für die Überfahrt von Auckland.
Im Osten der Insel liegt das Meeresschutzgebiet Te Matuku, dessen Unterwasserwelt sich besonders für die Austernkultur eignet. Das Unternehmen Te Matuku Oysters besitzt eine Sondergenehmigung zum Fischen in der Bucht.
Seien Sie versichert: Hier geht es um umweltfreundliche Austernzucht und nicht um rücksichtslosen Raubbau!
Seit 1971 betreibt Te Matuku Oysters seinen eigenen Markt im Dorf Ostend. Nach allgemeiner Meinung gibt es hier die besten Austern Neuseelands.
Für die besten Green Mussels des Landes sollte man jedoch besser nach Havelock bei Picton fahren.
Für 21 $ erhalten Sie zwei Dutzend Austern, die man direkt am Markt probieren kann. Dort werden auch die berühmte Austernsuppe sowie eine große Auswahl an frischem Fisch angeboten – ideal für Besucher, die eine Woche auf der Insel bleiben.
Restaurant | Te Matuku Oysters |
Adresse | 13 Belgium Street, Ostend, Waiheke |
Offizielle Seite | Website |
Öffnungszeiten | 09:00–17:00 |
Das Ambiente ist schlicht, doch die Austern von Te Matuku finden sich auf den besten Tischen der Insel – allen voran im bekannten «The Oyster Inn», das zugleich als Lodge dient und nur fünf Minuten vom Fähranleger Matiatia Bay entfernt liegt.
Hier liegt der Preis deutlich höher: Rechnen Sie mit 60 $ für ein Dutzend perfekt zubereiteter Austern. Doch der Rahmen ist so besonders, dass er den Aufpreis rechtfertigt.
Waiheke Island ist zwar vor allem für Rotweine bekannt, doch zu Austern passen die herausragenden neuseeländischen Weißweine ausgezeichnet.
Restaurant | The Oyster Inn |
Adresse | 124 Ocean View Road, Oneroa, Waiheke |
Offizielle Seite | Website |
Öffnungszeiten | 12:00–21:00 |
Schöne Wanderungen
Essen und Entspannen am Strand gehören zu den schönsten Aktivitäten, doch lassen Sie sich nicht von der Trägheit einfangen – die wilde Seite der Insel wartet darauf, entdeckt zu werden!
Leichter gesagt als getan: Die Zahl der Wanderwege ist begrenzt, da ein Großteil des Landes in Privatbesitz ist.
Das Fremdenverkehrsamt steckt den Großteil seines Marketingbudgets in die Förderung der Weingüter und vernachlässigt den Ausbau neuer Wege. Die bestehenden Routen lohnen sich jedoch durchaus.
Stony Batter Historic Reserve
Im Osten, im abgelegenen Teil der Insel, liegt die Stony Batter Historic Reserve. Vom Parkplatz an der Man O’ War Bay Road sind es nur 30 Minuten Fußweg.
Wenn Sie den Abschnitt über die Weingüter gelesen haben, liegt es nahe, diese Wanderung mit einem Besuch des berühmten Weinguts Man O’ War zu verbinden.
Der Aufstieg durch die Hügel führt zu Landschaften voller vulkanischer Felsen, die vor 8 Millionen Jahren bei heftigen Ausbrüchen entstanden.
Neugierige Wekas durchstreifen die Gegend auf der Suche nach Nahrung – behalten Sie Ihren Rucksack im Auge!
Ganz in der Nähe befinden sich die Überreste militärischer Anlagen, die 1942 im Geheimen erbaut wurden, um die Bucht von Auckland vor einer möglichen japanischen Invasion zu schützen.
Ein kilometerlanges Tunnelsystem, das Bomben standhalten sollte, kann mit Taschenlampen besichtigt werden.
Über 60 Jahre lang aufgegeben, waren die Tunnel einst kostenlos zugänglich. Heute wird der Eintritt erhoben – ein Angebot, das wohl nur Urbex-Fans überzeugt, die ihre Tickets im Waiheke Museum kaufen.
Anbieter | Stony Batter Underworld Tour |
Ticketverkauf | 165 Onetangi Straight |
Adresse | Stony Batter Road, Man O’ War, Waiheke |
Parkplatz | Google Maps |
Offizielle Seite | Website |
Eintritt Erw. | 25 $ |
Eintritt 12–16 J. | 15 $ |
Eintritt Kind | 10 $ |
Eintritt <5 J. | Kostenlos |
Onetangi Reserve (vorübergehend geschlossen)
Viele Reiseführer empfehlen die «Cross Island Walkway», die Onetangi mit dem Whakanewha Regional Park verbindet und durch die Onetangi Reserve führt.
Die Reserve liegt in der Mitte des Weges (kann aber auch separat erreicht werden) und ist zweifellos der interessanteste Abschnitt.
Der Weg führt durch Buschland mit einer Vielzahl endemischer Arten, darunter der berühmte Kauri-Baum.
Kauris können bis zu 50 m hoch werden und einen Umfang von 16 m erreichen! In der Maori-Tradition gilt Tane Mahuta, der größte Kauri, als Gott des Waldes. Viele Vögel wie Kereru, Fantail oder Tui nisten in seinen Ästen.
Seit einigen Jahren sind die Kauris, die einst für Häuser und Schiffe gefällt wurden, selten geworden und leiden unter einer unheilbaren Krankheit, die teilweise durch den Menschen verbreitet wird.
Der Pilz, der das «Kauri Dieback» verursacht, richtet großen Schaden an – die Reserve ist geschlossen, bis ein Heilmittel gefunden wird.
Die bekannte Wanderung zu den Kitekite Falls bei Piha wurde bereits umfangreich saniert und wiedereröffnet. Die Onetangi Reserve hingegen, weniger populär, wird wohl warten müssen, bis ein wirksames Fungizid entdeckt ist.
Dieser Reiseführer wird selbstverständlich aktualisiert, sobald die Reserve wieder zugänglich ist. Derzeit ist jedoch keine Wiedereröffnung in Sicht.
Wie besucht man die Insel?
Zwei Fährgesellschaften bedienen Waiheke Island mit Ankunft in Matiatia Bay und Kennedy Point. Je nach Anbieter unterscheiden sich Abfahrtsorte, Dauer und die Möglichkeit, Fahrzeuge mitzunehmen.
Die Insel ausschließlich zu Fuß zu erkunden, ist nicht empfehlenswert – es sei denn, man beschränkt sich auf wenige Weingüter. Selbst dann verläuft ein Teil der Strecke entlang der Straße und kostet Zeit und Energie.
Da die Highlights mehrere Kilometer voneinander entfernt liegen, ist ein Transportmittel unverzichtbar, um den Aufenthalt optimal zu nutzen.
Auf den ersten Blick wirkt die Erkundung von Waiheke Island kompliziert, doch ein Überblick über die Fährverbindungen erleichtert die Wahl.
Welche Fährgesellschaft wählen?
Die beiden Gesellschaften sprechen unterschiedliche Zielgruppen an. Fullers konzentriert sich auf den Passagiertransport und bietet zusätzlich geführte Touren an.
Sea Link dagegen ermöglicht die Überfahrt mit eigenem Fahrzeug, was teurer ist, aber besonders praktisch für Besucher, die eine Nacht auf der Insel verbringen möchten.
Insgesamt gibt es drei Abfahrtsorte in Auckland und zwei Anleger auf Waiheke. Hier die Übersicht:
Abfahrt | Ankunft | Gesellschaft | Auto | Dauer |
---|---|---|---|---|
Auckland Waterfront | Matiatia Wharf | Fullers | nein | 40 Min |
Auckland Hamer St | Kennedy Point | Sea Link | ja | 60 Min |
Auckland Half Moon | Kennedy Point | Sea Link | ja | 45 Min |
Matiatia Wharf | Auckland Waterfront | Fullers | nein | 40 Min |
Kennedy Point | Auckland Hamer St | Sea Link | ja | 60 Min |
Kennedy Point | Auckland Half Moon | Sea Link | ja | 45 Min |
Die Wahl des Fähranbieters hängt also vor allem davon ab, wie man die Insel erkunden möchte. Hier ein Kostenvergleich für zwei Erwachsene:
Transport | Flexibilität | 2 Erwachsene |
---|---|---|
Fähre + eigenes Auto an Bord | Sehr hoch | 140 $ |
Fähre + Mietwagen auf der Insel | Sehr hoch | 100 $ |
Fähre + öffentlicher Bus | Hoch | 60 $ |
Fähre + Touristenbus | Mittel | 136 $ |
Fähre + E-Bike | Gering | 120 $ |
Fähre und öffentlicher Bus
Eine der günstigsten Varianten ist die Kombination aus Fähre und Linienbus, ideal für Reisende mit etwas Geduld.
Die Anleger Matiatia Bay und Kennedy Point liegen 7 km auseinander und sind durch die Buslinie 501 verbunden. Diese fährt alle 30 Minuten von 06:00 bis 21:00 Uhr, die Fahrt dauert 23 Minuten.
So lässt sich flexibel zwischen den Fähranbietern wählen, da die Busse beide Anleger bedienen.
Dazu kommen vier weitere Linien der Waiheke Bus Company, die den urbanen Teil der Insel abdecken – die abgelegenen Gebiete im Osten bleiben jedoch unerschlossen.
Praktisch, um von Strand zu Strand zu fahren, weniger geeignet für eine Weinguttour.
Fullers bietet ein Tagesticket für 10 $ (Kinder 6 $), alternativ können Fahrten mit der AT HOP Card bezahlt werden, die auch in Auckland gültig ist.
Die AT HOP Card kostet 15 $ (davon 5 $ Guthaben) und ist in vielen Geschäften sowie an den Fährterminals erhältlich.
Ein Bus-Ticket kostet zwischen 2 $ und 5 $ je nach Strecke.
Gesellschaft | Waiheke Bus |
Fahrten | Alle 30 Min, 06:00–21:00 |
Preise | 2–5 $ je nach Strecke |
Fahrpläne | Offizieller Fahrplan |
AT HOP Card | Verkaufsstellen |
Fähre mit Touristenbus
Fullers bietet außerdem den «Waiheke Island Explorer» Hop-on-Hop-off-Bus an, der sich an Besucher mit wenig Zeit richtet.
Der Bus startet am Anleger Matiatia Bay und fährt eine Rundstrecke mit 15 Stopps (Strände, Dörfer, Weingüter).
Achtung: Der Service ist nur von Donnerstag bis Sonntag verfügbar.
Die komplette Tour dauert 1h30, ideal für eine Tages- oder sogar Halbtages-Tour.
Fähre | Auckland Waterfront ◂▸ Matiatia Ferry Terminal |
Buchung | Tickets |
Preis Erw. | 68 $ |
Preis Kind | 35 $ |
Dauer | 1h30 |
Abfahrten Do–Fr | Jede Stunde 09:00–17:00 |
Abfahrten Sa–So | Alle 30 Min 09:00–17:20 |
Fahrplan | Zeitplan |
Routeninfo | Etappen-Broschüre |
iOS-App | Download |
Android-App | Download |
Fähre mit eigenem Auto
Nur die Gesellschaft Sea Link erlaubt die Überfahrt mit eigenem Fahrzeug ab Auckland. Eine Reservierung ist Pflicht, da auch viele Einheimische die Fähre für den Arbeitsweg nutzen.
Die Einschiffung erfolgt 30 Minuten vor Abfahrt. Ziel ist ausschließlich Kennedy Point auf Waiheke Island, etwa 4 km (23 Min Fahrzeit) von Oneroa entfernt. Es gibt jedoch zwei verschiedene Abfahrtsorte.
Der Anleger Half Moon Bay liegt 21 km außerhalb des Stadtzentrums von Auckland, macht die Überfahrt aber kürzer (45 Min). Die Alternative Hamer Street ist zentraler, unweit der Sky Tower, erfordert aber eine Überfahrt von rund einer Stunde.
Unabhängig von der gewählten Strecke fallen Fahrzeuggebühren zusätzlich zum Passagiertarif an.
Für ein Paar mit Auto kostet die Hin- und Rückfahrt rund 300 $. Dafür genießt man uneingeschränkte Mobilität auf der Insel.
Auch Wohnmobile können mitgeführt werden, doch die Preise sind hoch, außer man profitiert von einer Sonderaktion.
Während der Überfahrt bleibt das Fahrzeug im Frachtraum, die Passagiere begeben sich an Deck. Das Verfahren entspricht der Fähre zwischen Wellington und Picton.
Fähre | Sea Link |
Buchung | Offizielle Seite |
Dauer | 45 Min bis 1h20 |
Fahrzeiten | 06:00–18:00 |
Auto | 95–110 $ |
Erwachsener | 21 $ |
Senior | 17,50 $ |
Kind | 12 $ |
Kleinkind -5 | Gratis |
Fähre und Mietwagen auf der Insel
Es ist problemlos möglich, ein Auto zu mieten direkt nach Ankunft auf Waiheke Island. Diese Lösung eignet sich besonders für Reisende am Beginn oder Ende ihrer Neuseelandreise.
Oft günstiger als das eigene Auto mitzunehmen – allerdings muss man sein Gepäck eigenständig transportieren.
Preislich attraktiver ist meist der Hop-On-Hop-Off-Bus.
Die Gesellschaft Waiheke Rental Cars betreibt Stationen in Matiatia Bay und Kennedy Point. Zur Auswahl stehen Kleinwagen (60 $ pro Tag), Mittelklasse (70 $) oder Familienwagen (80 $).
Auch Minivans für bis zu 10 Personen sind mit normalem Führerschein erhältlich.
Die Vermietung gilt pro Tag, angepasst an die Fährzeiten. Mindestalter 21 Jahre, Kreditkarte zwingend für die Kaution von 2500 $.
Alternativ kann man mit einer Reduzierung der Selbstbeteiligung für 25 $/Tag die Kaution umgehen.
Gesellschaft | Waiheke Rental Cars |
Adresse | Matiatia Bay und Kennedy Point |
Buchung | Offizielle Seite |
Kleinwagen | 60 $ pro Tag |
Mittelklasse | 70 $ pro Tag |
4x4 | 80 $ pro Tag |
Fähre und Fahrradverleih
Die Idee, Waiheke per Rad zu entdecken, klingt verlockend, erweist sich jedoch als teuer und praktisch eingeschränkt.
Waiheke Rental Cars bietet auch Mountainbikes für 35 $ pro Tag inklusive Helm und Schloss an (Diebstähle sind auf der Insel selten).
Das Rad eignet sich für eine Weintour ohne Risiko für den Führerschein, solange man es mit den Verkostungen nicht übertreibt.
Allerdings ist das hügelige Terrain mit bis zu 231 m Höhe schweißtreibend – es sei denn, man wählt ein E-Bike.
E-Bikes machen die Inselerkundung deutlich realistischer, kosten aber 60 $ pro Tag – fast so viel wie ein Mietwagen.
Das Rad bietet daher die geringste Autonomie und ist nicht unbedingt die günstigste Lösung.
Für Radliebhaber bleibt es eine persönliche Wahl, weniger eine praktische.
Lesen Sie auch unseren Praxis-Guide zum Mountainbike in Neuseeland.
Gesellschaft | Waiheke Rental |
Adresse | Matiatia Bay und Kennedy Point, Waiheke |
Buchung | Offizielle Seite |
Fahrrad | 35 $ pro Tag |
E-Bike | 60 $ pro Tag |
Unsere Meinung zu Waiheke Island
Mit seinen Weingütern, den grünen Schafweiden, den sanften Hügeln und den entspannten Stränden ist Waiheke das wahre Juwel der Region Auckland.
Auf der Insel gibt es mehr Touristen als Einheimische, was kaum überrascht, denn das Stadtzentrum von Auckland (abgesehen vom Sky Tower) bietet nach einem langen Flug wenig Reiz.
Tatsächlich verdankt Auckland seinen Platz unter den lebenswertesten Städten der Welt in erster Linie der Nähe zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die innerhalb einer halben Stunde erreichbar sind.
Der Vulkan Mount Eden, der Strand von Piha, der Regionalpark Waitakere Ranges, die Insel Rangitoto und vor allem Waiheke Island sind die wahren Highlights, die einen Aufenthalt in der „City of Sails“ rechtfertigen.
Sich nur auf das Zentrum von Auckland zu beschränken ist ein Irrtum, wie man sofort erkennt, sobald man die Karte der Region studiert.
Paradoxerweise ist Waiheke Island zwar eine Oase der Frische, glänzt aber nicht unbedingt durch seine Wanderwege.
Abgesehen von den Hügeln von Stony Batter entdeckt man die Insel in erster Linie wegen der Schönheit ihrer Strände und Weingüter.
Eine Insel so groß wie Paris
Waiheke bei schönem Wetter zu besuchen ist ein reines Vergnügen – der einzige Fehler wäre, die Größe der Insel zu unterschätzen. Mit einer Fläche, die in etwa der von Paris entspricht, ist sie größer, als man denkt.
Viele Besucher stellen nach der Ankunft fest, dass der nächste Strand (Oneroa Beach) drei Kilometer zu Fuß entfernt ist.
Das Weingut Cable Bay lässt sich in 20 Minuten vom Fähranleger erreichen, allerdings nicht, wenn man schweres Gepäck trägt.
Am besten erkundet man Waiheke mit dem Auto oder Bus über gut ausgebaute Straßen. Manche Reiseführer behaupten, die Straßen seien wie auf Great Barrier Island größtenteils Schotterpisten – das stimmt jedoch nicht.
Denn auch wenn viele Nebenstraßen tatsächlich Gravel Roads sind, sind die Hauptachsen asphaltiert, mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h.
Drei Tankstellen auf der Insel verringern das Risiko einer Panne erheblich, doch es empfiehlt sich, in Auckland vollzutanken, wo der Sprit günstiger ist.
Unterkunft und Aufenthaltsdauer
Mit 300 Unterkünften von Hotels über Bed and Breakfasts bis hin zu Luxus-Lodges könnte man meinen, eine kurzfristige Buchung sei möglich.
Das ist ein Irrtum, denn in der Hochsaison sind fast alle Unterkünfte ausgebucht. Ein Besuch auf Waiheke Island lässt sich kaum spontan planen.
Ein halber Tag ist nicht ideal, da man kaum Zeit hat, die Insel zu genießen – auch wenn die Kombination Fähre und Touristenbus denkbar bleibt.
Zwei volle Tage wären empfehlenswert, aber nur wenige Reisende haben so viel Zeit. Ein guter Kompromiss besteht darin, mit dem Auto am späten Vormittag anzureisen und eine Nacht zu bleiben.
Die Rückfahrt am nächsten Tag nach dem Mittagessen lässt genug Gelegenheit, die Insel noch einmal zu genießen, bevor die Tagesbesucher eintreffen – dann zeigt sich Waiheke in seinem ursprünglichen, paradiesischen Zustand.
Um es klar zu sagen: Wenn das Wetter schön ist, wäre es nicht verkehrt, Waiheke Island den Vorzug vor Auckland zu geben, selbst wenn man dafür auf die Sky Tower verzichtet.