Detaillierter Guide
Dieser Reiseführer stellt Ihnen die verschiedenen Arten von Campingplätzen in Neuseeland vor und fasst deren Vor- und Nachteile zusammen.
Camping in Neuseeland mit dem Wohnmobil
Neuseeland ist bekannt als das Land der Wohnmobile, mit hochwertig ausgestatteten Anlagen im ganzen Land, die Reisende willkommen heißen. Dieses Dossier richtet sich vor allem an Urlauber mit Wohnmobil, Van oder Minivan, die einen schönen Platz zum Übernachten suchen und ihr Fahrzeug eventuell mit Strom versorgen möchten.
In der Hochsaison sind die Campingplätze stark nachgefragt: Wenn Sie nicht den halben Urlaub damit verbringen möchten, im Kreis zu fahren und nach einem Stellplatz für Ihr Zuhause auf Rädern zu suchen, sollten Sie schon vor der Abreise attraktive Plätze heraussuchen und reservieren.
Denn auch wenn einige Plätze kostenlos sind, kosten die meisten gut ausgestatteten Campingplätze Geld. Zum Glück liegen sie meist inmitten traumhafter Landschaften.
Die Preise richten sich nach Anzahl und Alter der Reisenden (ermäßigt für Kinder, Babys kostenlos). Es gibt aber auch Gratis-Campingplätze, die deutliche Einsparungen ermöglichen.
Die verschiedenen Möglichkeiten zum Campen
Es gibt vier empfohlene Möglichkeiten, in Neuseeland zu campen – ob unter freiem Himmel oder im Wohnmobil:
- Kostenpflichtige, gut ausgestattete Campingplätze
- Schlichte DOC-Campgrounds in den Nationalparks
- Camping bei Privatpersonen
- Wildcampen, kostenlos, aber immer stärker reguliert
Klar gesagt: Es ist kaum möglich, den gesamten Aufenthalt ohne Bezahlung zu übernachten.
Wohnmobile müssen an eine Stromquelle angeschlossen werden, um ihre Batterie zu laden. Und auch wer ohne Komfort reist, wird irgendwann eine heiße Dusche und vielleicht ein richtiges Bett schätzen.
Die Kunst des Campings in Neuseeland besteht darin, kostenpflichtige und kostenlose Plätze abzuwechseln. Das ist völlig unkompliziert, wenn Sie die Tipps von NZreisen befolgen.
Andernfalls kann ein schlecht geplanter Wohnmobilurlaub teurer werden als gedacht – und man bereut schnell, nicht doch einen Roadtrip mit Mietwagen und Hotel gewählt zu haben.
Dieses ausführliche Dossier stellt Ihnen alle Campinglösungen im Detail vor, damit Sie Ihren Aufenthalt optimal organisieren können. Zum Schluss zeige ich Ihnen außerdem unverzichtbare Apps für Smartphone und Tablet, mit denen Sie eine gute Route planen.
Die in diesem Dossier angegebenen Preise sind in neuseeländischen Dollar. Bewegen Sie den Mauszeiger über einen Betrag oder klicken Sie ihn an, um die Umrechnung in Euro zu sehen.
Kostenpflichtige Qualitäts-Campingplätze (Top10 und Holiday Parks).
Es gibt mehrere große Ketten kostenpflichtiger Campingplätze in Neuseeland, die bekanntesten sind Top10 und Holiday Parks. Daneben existiert eine Vielzahl unabhängiger Plätze mit sehr unterschiedlicher Qualität – von hervorragend bis enttäuschend.
Jeder Campingplatz – auch innerhalb derselben Kette – legt eigene Preise fest und bietet Abonnements oder Rabatte je nach Anzahl der Nächte. Es gibt keine festen Regeln, die Preise entwickeln sich jedes Jahr nach Angebot und Nachfrage.
Wie bucht man vor der Abreise?
In unseren Wohnmobilrouten finden Sie bei jeder Etappe einen Link zum nächstgelegenen Campingplatz. So können Sie mehrere Plätze in einer einzigen Onlinebuchung über ein sicheres Formular reservieren.
NZreisen erleichtert die Reservierung von Stellplätzen für Ihr Wohnmobil.
Achtung: Diese Angebote richten sich vor allem an Reisende mit einem „self contained“-Wohnmobil – eine Norm, die garantiert, dass das Fahrzeug Abwasser für mindestens drei Tage speichern kann.
Da diese „self contained“-Norm so wichtig ist, widmen wir ihr einen eigenen Abschnitt in diesem Leitfaden. Lesen Sie also unbedingt bis zum Ende – es ist wirklich in Ihrem Interesse!
Weitere Infos zu den Fahrzeugtypen finden Sie in unserem Spezialdossier über Wohnmobile.
Empfang und Öffnungszeiten
Die Campingplätze folgen den klassischen Hotelzeiten Neuseelands: Rezeption von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr abends (in der Nebensaison bis 19 Uhr).
Sie können nach Absprache früher ankommen oder später einchecken, oft gegen Aufpreis.
Bedenken Sie: Wer zu spät ankommt, stört sowohl die Betreiber als auch die Camper – und das kommt gar nicht gut an.
Die angebotenen Leistungen
Zusätzlich zum Stromanschluss bieten die Plätze weitere Annehmlichkeiten wie eine Gemeinschaftsküche, heiße Duschen und oft sogar einen Pool!
Hier eine Übersicht der Hauptleistungen in Tabellenform. Eine detaillierte Beschreibung folgt im Anschluss.
Leistung | Inklusive |
---|---|
Stellplatz für Wohnmobil | ja |
Stromanschluss | ja |
Abwasserentsorgung | ja |
Trinkwasser | ja |
Heiße Duschen | ja |
Gemeinschaftsküche | ja |
Freizeitbereich & Grillplätze | ja |
Sicherheit & Überwachung | ja |
Waschsalon | ja, gegen geringe Gebühr |
Gasflaschen auffüllen | ja, gegen Aufpreis |
WiFi | ja, gegen Aufpreis |
Pool und/oder Spa | ja, gegen Aufpreis |
Stromversorgung
Die Campingplätze bieten Stellplätze mit Stromanschluss. So können Sie die Bordbatterie und Ihre Geräte laden.
Zudem können Sie stromintensive Geräte wie Ofen oder Heizung in weniger leistungsstarken Wohnmobilen nutzen.
Nicht jeder Stellplatz hat Stromanschluss, und die mit Anschluss sind teurer.
Gasflaschen auffüllen
Die meisten Wohnmobile haben Gasflaschen (LPG) für Kochen, Dusche und Heizung. Auf vielen Campingplätzen können Sie diese auffüllen lassen, allerdings gegen Gebühr.
Alternativ können Sie Gasflaschen auch an Tankstellen tauschen.
Pools und Spa
Der Zugang zu Pools ist manchmal inklusive, meist aber kostenpflichtig – ebenso wie Spa-Angebote. Kinder müssen stets beaufsichtigt werden.
Internetzugang
Internet gibt es fast immer, aber meist gegen Gebühr. Das liegt nicht an Profitgier, sondern daran, dass Neuseeland noch kein flächendeckendes Highspeed-Netz hat. Mit dem Ausbau der Glasfaserleitungen wird sich das in den nächsten Jahren ändern.
Waschmaschinen
Die Nutzung des Waschsalons kostet 5–8 $ pro Maschine, dazu 1–2 $ für den Trockner. Das ist günstig, aber in der Hochsaison kann es zu Wartezeiten kommen.
Abwasserentsorgung
Jeder Platz hat eine Entsorgungsstation. Dort können Sie Ihr Abwasser schnell ablassen und Trinkwasser nachfüllen.
„Dump stations“ gibt es außerdem zahlreich im ganzen Land.
Die Meinung von NZreisen zu den kostenpflichtigen Campingplätzen
In schöner oder traumhafter Lage, fast immer in der Nähe der großen Sehenswürdigkeiten, sind kostenpflichtige Campingplätze zweifellos die beste Lösung, wenn das Budget großzügig bemessen ist.
Man weiß immer, was einen erwartet: saubere Anlagen, freundliches und hilfsbereites Personal.
Die Stimmung ist locker, oft bilden sich Gruppen um improvisierte Grillplätze mit Würstchen vom Supermarkt. Ein klarer Vorteil, wenn man neue Leute kennenlernen möchte, aber ein Nachteil, wenn man abends absolute Ruhe sucht oder sich tagsüber an Kindergeschrei stört.
Man kann es nicht oft genug sagen: Mieten Sie ein Wohnmobil nicht nur, um Geld zu sparen, sondern wegen des besonderen Reisegefühls und der Atmosphäre auf den Campingplätzen. Sonst sind Enttäuschungen vorprogrammiert.
Wer vor allem Ruhe sucht, sollte kostenpflichtige Campingplätze während der Schulferien lieber meiden.
Allerdings sind abgelegenere Plätze des Netzwerks oft ruhig… und auch wenn immer die Gefahr besteht, dass eine laute Touristengruppe auftaucht, wird es nach 22 Uhr in der Regel leiser.
Mit einer Top10-Buchung wird die Reiseplanung einfacher und man genießt die Ferien entspannter.
Kurz gesagt: Wenn es das Budget zulässt, bieten Top10 oder Holiday Parks die sicherste Lösung, um das Land unter den besten Bedingungen zu entdecken – auch wenn die Perfektion manchmal fast etwas eintönig wirkt.
Darum empfehle ich, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern diese Plätze mit anderen Campinglösungen abzuwechseln.
In vielen Campingplätzen können auch Bungalows gemietet werden.
Die DOC-Campingplätze (kostenlos oder kostenpflichtig)
Das Department of Conservation (DOC) verwaltet die Nationalparks Neuseelands und die dazugehörigen Campingplätze. Viele Reisende glauben, hier das Nonplusultra gefunden zu haben… doch auch wenn es gute Gründe zur Freude gibt, sollte man nicht zu früh jubeln!
Das DOC stellt eine Suchmaschine zur Verfügung, mit der sich die Campingplätze in den Nationalparks finden lassen. Praktisch, wenn auch langsam zu bedienen (immerhin liegt Neuseeland 18.500 km von Frankreich entfernt).
Entgegen vieler Internetberichte sind die DOC-Campingplätze keineswegs alle kostenlos – im Gegenteil, die meisten sind kostenpflichtig! Es gibt vier Arten von DOC-Campingplätzen, die Fahrzeuge aufnehmen können, darunter Wohnmobile.
Manche Plätze sind nur für „self contained“-Fahrzeuge zugelassen, aber sie sind trotzdem eine sehr gefragte Option, gerade für Urlauber ohne eigenes Abwassersystem.
Eine Preisschätzung ist schwierig! Viele Reisende machen falsche Annahmen und sind dann überrascht, da die Preise je nach Platz stark schwanken.
So ist ein „Basic“-Campingplatz kostenlos, ein „Serviced“-Platz kann aber 30 $ oder sogar 70 $ pro Erwachsenem kosten – je nachdem, ob Stromanschlüsse vorhanden sind oder nicht. Deshalb: immer die DOC-Website konsultieren, um die genauen Preise zu erfahren.
Die einfachen Campingplätze (kostenlos)
Die Kostenlosigkeit dieser Plätze in freier Natur erklärt sich durch das Fehlen von Infrastruktur – abgesehen von Plumpsklos und einer einfachen Trinkwasserquelle. Stromanschlüsse für Ihr Wohnmobil gibt es nicht!
Um zu verhindern, dass die rund 50 Plätze im ganzen Land vermüllt werden, sind oft nur „self contained“-Wohnmobile zugelassen.
Gratisplätze ziehen viele Besucher an, und im Sommer ist es oft schwierig, einen freien Platz zu finden. Einheimische bleiben manchmal tagelang oder eine ganze Woche, was die Kapazitäten weiter einschränkt.
Es ist also zwar theoretisch möglich, kostenlos zu übernachten, doch in der Hochsaison ist es fast unmöglich, einen Stellplatz zu bekommen. Eine gute Option in der Nebensaison, im Sommer aber riskant. Mit Vorsicht zu genießen!
Nicht alle kostenlosen Plätze sind für Fahrzeuge zugänglich oder akzeptieren Wohnmobile – informieren Sie sich vorher!
Die Backcountry-Campingplätze (kostenpflichtig)
Hier geht es in die kostenpflichtige Kategorie – die Ausstattung ist aber kaum besser als bei den kostenlosen Plätzen.
Oft sind Picknicktische die einzige Verbesserung, manchmal ein paar Kochutensilien – was allerdings kaum ins Gewicht fällt, wenn man ohnehin in einem komplett ausgestatteten Wohnmobil reist.
Backcountry-Camping ist günstig, aber sehr spartanisch und die Preise variieren je nach Standort.**
Da sie weniger frequentiert sind als Gratisplätze, findet man hier leichter einen Stellplatz. Sie ziehen jedoch oft Reisende an, die anderswo nichts mehr bekommen haben.
Also eher eine Notlösung, ohne Stromanschluss oder Duschen.
Die Standard-Campingplätze (kostenpflichtig)
Gut gelegen und in der Hochsaison oft überfüllt, kosten diese Plätze nicht viel mehr als die Backcountry-Plätze. Durchschnittlich rund 15 $ pro Erwachsenem und 5 $ pro Kind.
Positiv: Manchmal gibt es Stromanschlüsse – leider aber nur in begrenzter Zahl! Annehmlichkeiten sind vorhanden, was hilfreich ist, wenn Ihr Wohnmobil nicht autark ist.
Ein Nachteil: Die Duschen bieten nur kaltes Wasser! Im Winter also völlig unpraktisch, außer vielleicht für besonders Hartgesottene.
Stromanschlüsse sind auf Standardplätzen nicht garantiert!
Die Scenic-Campingplätze (kostenpflichtig)
Diese Plätze sind sehr gefragt, auch wenn sie nicht besser ausgestattet sind als die Standardplätze – denn sie liegen mitten in atemberaubenden Landschaften.
Die Naturkulisse entschädigt für den einfachen Komfort, allerdings steigen die Preise, vor allem für Stellplätze mit Stromanschluss (begrenzt verfügbar).
Ein guter Kompromiss für Sparfüchse, besonders empfehlenswert in der Nebensaison.
Die voll ausgestatteten Campingplätze (kostenpflichtig)
Die „Serviced Campsites“ bieten Leistungen, die mit kostenpflichtigen Ketten wie Top10 oder Holiday Parks vergleichbar sind – mit Naturkulisse, aber ohne Pool.
Es gibt heiße Duschen, richtige Toiletten, Waschküchen, Gemeinschaftsküchen und Picknicktische.
Die Preise steigen entsprechend, besonders wenn Strom extra berechnet wird. Trotzdem sind diese Plätze die attraktivste Option im Land (wenn auch ohne Internet) und daher sehr gefragt.
Die DOC-Serviced-Campingplätze gehören zu den besten des Landes – können aber nicht reserviert werden!
Sind sie also perfekt? Leider nein! Ihr großer Nachteil: Man kann sie nicht im Voraus buchen.
Das bedeutet, man kann sich nicht blind darauf verlassen. Am besten nutzt man sie in Kombination mit den anderen Campingangeboten in diesem Dossier.
Die Meinung von NZreisen zu den DOC-Campingplätzen
Ob kostenlos oder kostenpflichtig, die meisten der rund 200 DOC-Campingplätze arbeiten nach dem Prinzip „first come, first served“.
Wenn eine Reservierung nicht möglich ist, kann man sich nicht zu 100 % auf diese Option verlassen.
Ich empfehle, immer einen Ausweichplatz im Voraus auszusuchen, falls kein Stellplatz mehr für Ihr Wohnmobil verfügbar ist.
Im Grunde sind die DOC-Campingplätze ein Klassiker – und es ist kaum vorstellbar, eine komplette Neuseelandreise zu unternehmen, ohne sie mehrfach zu nutzen.
Die Schönheit der Landschaft und die ruhige Umgebung sind äußerst angenehm.
Es ist auch eine Gelegenheit, Stammgäste zu treffen, die die Region wie ihre Westentasche kennen und wertvolle Tipps für Aktivitäten geben können.
Natürlich gibt es auch Nachteile, und nicht gerade kleine! Wenn Sie die Beschreibungen der verschiedenen Kategorien aufmerksam gelesen haben, wissen Sie bereits, dass es außer auf den voll ausgestatteten Plätzen (die teuersten) keine heißen Duschen gibt – manchmal nicht einmal Duschen überhaupt.
Denken Sie daran, dass Ihr Wohnmobil autark („self contained“) sein muss, um auf kostenlosen und einer wachsenden Zahl kostenpflichtiger Plätze zugelassen zu werden!
Da nicht immer Stromanschlüsse vorhanden sind, muss Ihr Wohnmobil bei der Ankunft voll geladen sein – sonst gibt es abends keine heiße Dusche!
Sollte man den DOC-Rabattpass kaufen?
Wenn Sie planen, während Ihrer Reise überwiegend auf DOC-Campingplätzen zu übernachten, können Sie überlegen, die Rabattkarte des Department of Conservation zu kaufen. Sie rechnet sich schnell.
Die aktuellen Preise, abhängig von der Anzahl der Reisenden:
Reisende | Preis |
---|---|
Ein Erwachsener | 95 $ |
Kind unter 5 Jahren | 47,50 $ |
Kind unter 5 Jahren | Kostenlos |
In der Praxis ist die Karte vor allem für Neuseeländer interessant, die hier Ferien machen. Für internationale Roadtrip-Reisende, die auch andere Optionen (kostenlos oder kostenpflichtig) nutzen, ist sie weniger attraktiv.
Man darf ohnehin nicht länger als sieben Nächte am Stück am selben Ort bleiben. Das betrifft allerdings nur wenige Reisende. Vorsicht: Der Pass gilt nicht auf allen DOC-Campingplätzen!
Für weitere Informationen empfehle ich die offizielle Seite des Department of Conservation.
Rechnen Sie gut nach: Für ein Paar mit zwei Kindern kostet der DOC-Pass fast 300 $.
Da der Pass keine Platzgarantie bietet (nur günstigere Preise), nutzen Sie ihn in der Hochsaison womöglich gar nicht so oft.
Beispiel: Auf einer 15-tägigen Rundreise durch Neuseeland, wenn Sie DOC-Plätze mit Top10 und Gratisplätzen kombinieren, lohnt sich der Pass wahrscheinlich nicht!
Kauf einer DOC-RabattkarteCamping bei Einheimischen (Okay 2 Stay)
Schon vor zehn Jahren hatte ich gewettet, dass der Boom des Tourismus in Neuseeland das Camping bei Einheimischen fördern würde. Und ich sollte recht behalten: Heute gibt es eine fantastische Lösung für Wohnmobilreisende!
Okay 2 Stay bietet Stellplätze auf den Grundstücken von etwa hundert kleinen Produzenten – von Oliven, Honig, Käse, Obst, Kaffee bis hin zu Bier und Wein!
Fast kostenlos, da man eine Mitgliedskarte benötigt und verpflichtet ist, mindestens ein Produkt des Hofes zu kaufen, den man besucht.
Okay 2 Stay ist ein perfektes Beispiel für „nachhaltigen Tourismus“: Jeder Reisende erlebt eine authentische Erfahrung und unterstützt zugleich kleine Produzenten. Eine Win-win-Situation!
Natürlich kann dieser Service nicht mit den Annehmlichkeiten eines voll ausgestatteten Campingplatzes mithalten! Da es keine Infrastruktur gibt, muss Ihr Fahrzeug autark, also „self contained“, sein.
Wie registriert man sich bei Okay 2 Stay?
Nicht alle Adressen sind das ganze Jahr über geöffnet, aber die Auswahl reicht, um eine kulinarische Reiseroute zu gestalten.
Als Beispiel empfehle ich die Seite von „Mike’s Bistro“, einer exzellenten Brauerei in Taranaki, die Camper auf ihrem Gelände willkommen heißt.
Die Jahresmitgliedschaft für ein Wohnmobil (unabhängig von der Anzahl der Passagiere) kostet nur 50 $ pro Jahr (ohne Bindung oder automatische Verlängerung) und eröffnet unbegrenzten Zugang zu über 100 Betrieben im ganzen Land.
Das Okay-2-Stay-Netzwerk umfasst derzeit über hundert Stellplätze in Neuseeland!
Zur besseren Planung können Sie auch die allgemeine Karte der Standorte einsehen – die genauen Koordinaten gibt es allerdings erst nach der Registrierung.
Nützlich ist zudem die Möglichkeit, Erfahrungsberichte anderer Mitglieder zu lesen. Klar ist: Man kann nicht die gesamte Reise allein auf dieser Option aufbauen.
Früher oder später müssen Sie Strom nachladen – was im Okay-2-Stay-Netzwerk noch nicht möglich ist.
Diese originelle Lösung ermöglicht Begegnungen mit Neuseeländern und den Genuss hochwertiger Produkte, während Sie gleichzeitig bei Ihrem Reisebudget sparen.
Regeln, die man beachten muss
Die Gastfreundschaft ist herzlich, dennoch gelten einfache Grundregeln. Da es sich um einen Arbeitsplatz handelt, kann man sich nicht völlig frei bewegen.
Sie müssen sich an die zugewiesene Zone halten und Rücksicht nehmen – Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt herumlaufen, da kein Produzent möchte, dass sein Hof wie ein Campingplatz wirkt.
Einfache Regeln sind einzuhalten, um den Arbeitsablauf des Gastgebers nicht zu stören.
Sie können auch nicht unangekündigt auftauchen wie in einem Hotel. Zwar gibt es kein Buchungssystem im eigentlichen Sinn, aber Sie sollten Ihren Gastgeber am Vortag informieren (schon allein, um sicherzugehen, dass er Sie aufnehmen kann).
Vor Ort melden Sie sich beim Empfang und parken nicht einfach irgendwo auf dem Grundstück. Zeigen Sie Ihre Mitgliedskarte, und der Gastgeber erklärt Ihnen freundlich, wie es weitergeht.
Die Meinung von NZreisen zu Okay 2 Stay
Die teilnehmenden Produzenten machen mit, weil sie Freude am Austausch haben und ihr Einkommen ein wenig aufbessern möchten.
Damit das Netzwerk bestehen kann, müssen Sie mindestens ein Produkt kaufen (z. B. eine Flasche Bier, ein Lavendelsäckchen, einen Frischkäse…). Keine Sorge: Die Preise sind für jedes Budget erschwinglich.
Allerdings sollte Sparen nicht Ihre einzige Motivation sein! Melden Sie sich nicht an, wenn Sie nur irgendwo stehen möchten, ohne mit jemandem zu sprechen. Das Prinzip basiert klar auf dem Austausch.
Sehen Sie diesen Service auch nicht als Ersatz für ein Bed & Breakfast! Der Gastgeber hat vielleicht nur wenig Zeit für Sie und wird nicht ständig für Sie da sein.
Zusammengefasst, die Hauptvorteile des Okay-2-Stay-Netzwerks:
- Unschlagbar im Preis (außer beim Wildcampen)
- Ermöglicht es, abseits der Massen zu reisen
- Erleichtert die Organisation einer kulinarischen Reise
- Garantiert nächtliche Ruhe
- Fördert Begegnungen mit Kiwis und deren Leidenschaft
- Geht mit herzlicher Gastfreundschaft einher
- Erleichtert die Entdeckung lokaler Produkte jeder Region
- Bietet ein Jahr lang unbegrenzten Zugang ohne Bindung
Und um auch die Nachteile zu nennen, hier die Hauptschwächen des Okay-2-Stay-Netzwerks:
- Telefon oder Internet notwendig, um die Ankunft anzukündigen
- Kein echtes Reservierungssystem
- Keine sanitären Anlagen (Duschen, Toiletten)
- Kein Stromanschluss
- Kein Internetzugang (außer in wenigen Ausnahmen)
- Nur für autarke Wohnmobile geeignet
Trotz dieser kleinen Unvollkommenheiten bleibt Okay 2 Stay der Favorit von NZreisen. Sollte Ihr Budget jedoch noch knapper sein, bleibt immer die Möglichkeit des Wildcampens.
Wildcampen in Neuseeland
Der englische Ausdruck «Freedom Camping» klingt verlockender als «Wildcampen», trifft jedoch besser die Realität in Neuseeland, wo seit 2023 ein neues Gesetz gilt.
Wildcampen bedeutet, kostenlos zu übernachten – sei es im Zelt oder im Wohnmobil –, allerdings nur, wenn es ausdrücklich erlaubt ist!
Lange Zeit galt Neuseeland als Paradies für Wildcamping. In den letzten Jahren hat sich die Situation jedoch deutlich verändert. Ein neues Gesetz regelt die Praxis streng und erlaubt sie fast nur noch für autarke Fahrzeuge.
Das starke Wachstum des Tourismus und die zunehmenden Unannehmlichkeiten durch eine Minderheit unvernünftiger Reisender haben die Behörden zum Handeln gezwungen.
Genervt von Abfällen und illegalen Abwasserentsorgungen haben einige Regionen Wildcamping vollständig verboten und verfolgen Verstöße rigoros.
Kritiker behaupten, dass es dabei vor allem ums Geld geht. Tatsächlich betrifft das Verbot vor allem die wichtigsten Touristengebiete wie Rotorua, Queenstown oder Wanaka.
Ganz von der Hand zu weisen ist dieser Vorwurf nicht, dennoch wirkten die wahllos abgestellten Fahrzeuge störend in den traumhaften Landschaften des Landes.
Das Abstellen an verbotenen Orten oder mit nicht zugelassenem Fahrzeug wird mit 400 $ Bußgeld geahndet.
Wer nicht zahlt, riskiert ein Verfahren und kann sogar am Flughafen an der Ausreise gehindert werden, wenn ein Zöllner das Verzeichnis der Verstöße prüft. Dies gilt übrigens auch für Strafzettel wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung.
Das Department of Conservation führt eine detaillierte Liste von Gebieten, in denen Wildcampen verboten ist. Doch Vorsicht: Diese Liste ist nicht vollständig und umfasst nicht private Grundstücke oder Flächen, die unter kommunaler Kontrolle stehen.
Kann man noch kostenlos campen?
Offiziell ist Wildcampen in Neuseeland nicht komplett verboten, de facto wird es aber zunehmend eingeschränkt. Strengere Strafen und weniger Flächen erschweren besonders in der Hochsaison den Zugang zu kostenlosen Stellplätzen.
In der Nebensaison ist kostenloses Campen noch möglich. Unabhängig von der Saison müssen Sie jedoch prüfen, ob auch nicht-autarke Fahrzeuge zugelassen sind, falls Sie ein solches Modell gemietet haben.
Einfach irgendwo in der Natur anzuhalten, ohne ein Verbotsschild zu sehen, ist riskant. Im Zweifel sollten Sie den Grundstücksbesitzer oder einen Anwohner fragen – auch in städtischen Gebieten.
Im Zweifel lieber nicht parken und nach einem alternativen Platz suchen.
Rucksackreisende tauschen zwar traditionell Tipps untereinander, reisen aber meist in unauffälligen Minivans. Polizeipatrouillen sind nachts unterwegs, und es kommt vor, dass Ranger Reisende mit der Taschenlampe aufwecken.
Die Meinung von NZreisen zum Wildcampen
Die günstigsten DOC-Campingplätze sind sehr preiswert, und es gibt rund fünfzig kostenlose Plätze. Diese sind allerdings inzwischen ausschließlich für autarke Fahrzeuge reserviert.
Man reist nicht nach Neuseeland, um stundenlang nach einem Stellplatz zu suchen oder auf einem Supermarktparkplatz zu übernachten! Unter diesen Bedingungen wird das Wohnmobil zur Belastung.
Ein idyllischer Platz am Flussufer mag wie ein Glücksfall wirken. Doch Privateigentum wird in Neuseeland streng respektiert, und die Behörden wissen genau, welche Orte sie nachts kontrollieren müssen.
Spontanes Campen ist oft ein Zeichen für eine hastige Planung. Es gibt genug günstige Alternativen, sodass man kein Risiko eingehen muss, ein Bußgeld zu kassieren.
Wildcampen empfehle ich daher nur, wenn Sie sich vorher absichern, dass es erlaubt ist. Wenn Reisende die Plätze sauberer verlassen, als sie sie vorgefunden haben, könnte vielleicht ein komplettes Verbot verhindert werden – doch die Gefahr ist groß, dass es irgendwann kommt.
Unsere Expertentipps zum Campen
Es wäre verlockend, den gesamten Aufenthalt nur mit einer Art von Camping zu verbringen, z. B. ausschließlich in DOC-Campsites oder in Holiday Parks. Ich rate jedoch dazu, abzuwechseln und eine Mischung aus kostenlosen und kostenpflichtigen Plätzen zu wählen.
Wer zum ersten Mal mit dem Wohnmobil reist, denkt oft, dass die Fahrzeugmiete die einzige Ausgabe sei. Das ist ein Irrtum!
In der Realität muss man oft für Stellplätze zahlen, und das Bild vom Wohnmobil als unschlagbar günstige Lösung ist falsch. Es gehört zu einem romantisierten Bild aus den 60er-Jahren, das in Neuseeland nicht mehr existiert.
Zwar ist es theoretisch möglich, ausschließlich kostenlos zu übernachten, aber das gleicht eher einem Überlebensparcours, bei dem man ständig nach freien Plätzen suchen muss.
Für ein Paar ohne Kinder ist das vielleicht machbar. Doch für Familien kann ein spartanischer Aufenthalt ohne Strom und warmes Wasser schnell zum Albtraum werden.
Je mehr man sparen will, desto komplizierter wird die Organisation. Ein Gleichgewicht zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Optionen ist der Schlüssel.
Eine Reise mit dem Wohnmobil ist heute nur unwesentlich günstiger als ein Rundreise mit Mietwagen und Hotel.
Das Kostenargument allein sollte daher nicht ausschlaggebend sein. Wichtiger sind die Atmosphäre auf den Campingplätzen und das Gefühl von Freiheit – auch wenn es inzwischen deutlich eingeschränkt ist.
Wie erstellt man eine gute Route?
Ein gesundes Gleichgewicht besteht darin, einfache DOC-Plätze mit voll ausgestatteten, kostenpflichtigen Campingplätzen zu kombinieren. So haben Sie sowohl Ruhe als auch den nötigen Komfort.
Zum Beispiel können Sie zwei Drittel des Aufenthalts auf Top-10-Plätzen verbringen und die restlichen Nächte auf kostenlosen DOC-Campingplätzen einplanen.
Sie haben viele Möglichkeiten, eine gute Campingroute in Neuseeland zu gestalten.
Oder Sie entscheiden sich für eine Okay-2-Stay-Mitgliedschaft und bereichern Ihre Reise mit kulinarischen Etappen: Die Begegnung mit Neuseeländern verleiht dem Aufenthalt zusätzlichen Sinn.
Ganz gleich, welche Option Sie wählen, lassen Sie sich von unseren Routenideen inspirieren, um die Highlights des Landes zu entdecken. Die Auswahl der Campingplätze sollte jedoch immer persönlich getroffen werden, damit der Charme des Wohnmobilurlaubs nicht verloren geht!
Wie findet man Campingplätze?
An Auswahl mangelt es in Neuseeland nicht. Lassen Sie sich jedoch nicht verunsichern: Es gibt spezielle mobile Apps (für Smartphone und Tablet), die bei der Suche nach Campingplätzen helfen.
Wir haben sie alle getestet – zwei davon sind besonders zuverlässig, um eine Reiseroute im Wohnmobil zu planen und bei Bedarf spontan zu improvisieren!
Die kostenpflichtigen Apps von CamperMate und Rankers sind gleichwertig und werden regelmäßig aktualisiert.
Dort sind nicht nur alle Campingplätze verzeichnet, sondern auch Tankstellen und Dump Stations, wo Sie Abwasser entsorgen oder Gasflaschen austauschen können. Eine einzige App reicht völlig aus, und Sie können sie sogar ohne Internetverbindung nutzen.
Rankers für iOS herunterladenRankers für Android herunterladenCamperMate für iOS herunterladenCamperMate für Android herunterladenBenimmregeln beim Campen
Zum Abschluss dieses Dossiers: Egal, welche Art von Camping Sie wählen, es gibt einige Grundregeln, die Sie während Ihrer Reise durch Neuseeland einhalten sollten.
- Respektieren Sie die Umwelt
- Stellen Sie sich Ihren Campingnachbarn vor
- Respektieren Sie den zugewiesenen Platz
- Verhalten Sie sich tagsüber wie nachts rücksichtsvoll
- Packen Sie Ihre Sachen nicht aus, wenn andere schlafen
Sobald Ihre Route steht, bleibt nur noch, Ihr Wohnmobil zu buchen. NZreisen stellt Ihnen einen Vergleichsrechner für die Online-Buchung zur Verfügung.
So profitieren Sie von Angeboten mit unbegrenzten Kilometern, kostenloser Stornierung (in der Regel bis zwei Wochen vor Abreise) und der Garantie des niedrigsten Preises am Markt!
Sollten noch Fragen zum Thema Camping offen bleiben, werfen Sie einen Blick in unsere FAQ-Rubrik oder schreiben Sie uns direkt. Ich wünsche Ihnen einen unvergesslichen Aufenthalt in Neuseeland.