Detaillierter Guide
Dieser Reiseführer stellt Ihnen die Eigenschaften der verschiedenen Jahreszeiten vor, um Ihnen bei der Wahl und Planung Ihres Urlaubs in NZ zu helfen.
Alles steht Kopf.
Die Jahreszeiten sind auf der Südhalbkugel umgekehrt. Der europäische Winter entspricht dem neuseeländischen Sommer. Eine Reise zu dieser Jahreszeit ermöglicht es, der Kälte und dem Grau zu entfliehen – vorausgesetzt, man hat das Budget eingeplant und kann in dieser Zeit aufbrechen.
Die touristische Saison in Neuseeland beginnt im Oktober und endet im Mai. Sie entspricht also dem Zeitraum vom Frühlingsanfang bis Mitte Herbst. Das Land verfügt über eine beachtliche Aufnahmekapazität, aber die Hochsaison bringt einen Anstieg der Besucherzahlen und damit auch der Preise mit sich.
Auch wenn die Preise im Rest des Jahres sinken, schließen viele Unterkünfte und Attraktionen während der Nebensaison. Schnäppchen sind zwischen Mai und September möglich (besonders für Studenten und Senioren), aber das Wetter ist weniger günstig.
Rechnen Sie nicht zu sehr damit, in der Nebensaison bei Flugtickets zu sparen. Die Preise bleiben das ganze Jahr über ähnlich. Wann also sollte man reisen, um den Aufenthalt optimal zu genießen? Die Antwort hängt im Wesentlichen von den persönlichen Vorlieben beim Klima ab. Jede Jahreszeit hat ihre Vor- und Nachteile. Hier sind meine praktischen Tipps.
Alle Jahreszeiten an einem einzigen Tag!
Sie wissen sicherlich bereits, dass Neuseeland aus zwei großen Inseln besteht. Das Klima im nördlichen Teil der Nordinsel ist subtropisch. Der Rest des Landes ist im Wesentlichen von einem gemäßigten Klima geprägt.
Das Thermometer fällt von einem Ende des Landes zum anderen langsam um einige Grad. Allerdings (und das ist eine Besonderheit Neuseelands) gibt es zahlreiche Mikroklimata. In nur 50 km Entfernung sind Temperaturunterschiede von 10 °C keine Seltenheit.
Da Neuseeland im Bereich der „Roaring Forties“ liegt, wird es das ganze Jahr über von starken Winden getroffen.
Das Phänomen ist an der Westküste stärker ausgeprägt, besonders in Wellington, der Hauptstadt. Dort erlebt man spektakuläre Wetterwechsel innerhalb von 24 Stunden. Es ist keine Seltenheit, morgens im Regen aufzuwachen und mittags einen strahlend blauen Himmel zu sehen.
Der Wechsel kann sich bis zum Abend fortsetzen. Man sagt oft, dass das Land alle Jahreszeiten an einem einzigen Tag kennt!
Man darf die Hoffnung auf gutes Wetter nie aufgeben! Selbst die bedrohlichsten Wolken können sich in weniger als einer Stunde auflösen. Das Erraten des Wetters ist ein echter Nationalsport, auch wenn es während der Hochsaison deutlich milder ist. Dennoch sollte man die Reise nicht allein nach dem Wetter planen. Aktivitäten und die Stimmung jeder Jahreszeit spielen eine entscheidende Rolle.
Reisen im Frühling (September bis November).
(photo:1697)
Der Frühling ist die windigste und damit auch die feuchteste Jahreszeit. Es gibt oft schönes Wetter, aber die Klimaschwankungen sind ausgeprägter. Die Rugbyspieler beenden ihre Meisterschaft. Das sollte man berücksichtigen, wenn man hofft, ein Spiel im Land der Weltmeister zu sehen.
Es ist die Saison der Festivals, und die meisten Städte und Regionen organisieren große Blumen- oder Gastronomiefeste mit Weinverkostungen. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch des Mt Cook, wenn die Täler voller Blumen stehen.
Vorsicht, wenn Sie das Tongariro Alpine Crossing im Sinn hatten. Zu Beginn des Frühlings liegt die berühmteste Wanderung des Landes noch unter Schnee!
Erst Mitte Oktober ist der Weg ausreichend frei. Dennoch sind die smaragdgrünen Seen oft noch zugefroren.
Sollte man also bis zum Sommer warten, um die besten Bedingungen zu haben?
Reisen im Sommer (Dezember bis Februar).
Mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 20 und 30 °C ist der Sommer die stabilste Jahreszeit (auch wenn es im äußersten Norden bis Ende Dezember regelmäßig regnet). Kein Wunder also, dass die Neuseeländer dann Urlaub nehmen!
Die Weihnachtsferien ziehen sich bis in den Januar, was eine langfristige Planung erfordert. In beliebten Orten wie Nelson, Queenstown, Wanaka oder am Lake Taupo ist es aussichtslos, in letzter Minute eine Unterkunft zu finden.
Mit Beginn der Sommerferien nimmt der Andrang rasant zu! Festivals und Open-Air-Konzerte ziehen die Massen an. Strände, Küsten und Flüsse sind voller Touristen, da das Wasser endlich angenehm temperiert ist.
Alle 14 Nationalparks sind geöffnet, aber die Wanderwege teilt man sich mit vielen Besuchern. Der Sommer ist die schönste, aber auch die teuerste und touristischste Saison in Neuseeland. Vielleicht ist der Herbst günstiger?
Reisen im Herbst (März bis Mai).
Der Herbst wird von ausländischen Touristen unterschätzt, was ein Vorteil ist, da das Klima stabil bleibt. Das Wetter kühlt sich um ein paar Grad ab, aber bis Mitte der Saison herrscht meist angenehmes Wetter.
Einige Regionen wie Otago auf der Südinsel sind sogar angenehmer als im Sommer. In Wanaka färbt sich die Vegetation orange, während die Weinlese beginnt.
Die meisten Aktivitäten sind noch möglich, und die Besucherzahlen gehen deutlich zurück. Baden ist allerdings kaum möglich, außer an wenigen heißen Tagen. Die Preise sind bereits gesunken und fallen im Winter noch weiter. Aber lohnt sich eine Reise in dieser Zeit?
Reisen im Winter (Juni bis August).
Die Nordinsel hat milde, feuchte Winter. Mit Durchschnittstemperaturen zwischen 10 und 15 °C erinnert es eher an den Frühling in Frankreich. Auf der Südinsel fallen die Temperaturen dagegen deutlich um etwa zehn Grad, und das Klima ist rauer.
Der Winter ist längst nicht so ausgeprägt wie in Europa. Schnee fällt nur in den Bergen und im äußersten Süden. Regen hingegen ist häufig, und manche Regionen erleben ihre stärksten Niederschläge, gelegentlich sogar Überschwemmungen.
An Stranderholung ist nicht zu denken, Badeorte sind menschenleer und viele Geschäfte geschlossen. Aber nicht alle Aktivitäten liegen brach! Es ist die Saison der Wale, die sich vor der Kaikoura-Halbinsel noch zahlreicher zeigen.
Da die meisten neuseeländischen Bäume immergrün sind, behält das Land auch im Winter seine Schönheit. Dazu kommt: Unterkünfte und Transport sind deutlich günstiger.
In den Bergen Neuseelands kann man Skifahren. Die besten Skigebiete befinden sich jedoch im Süden. Die Skisaison beginnt im Juni und dauert bis Mitte Oktober. Besonders in Cardrona und Treble Cone in Otago sind die Panoramen atemberaubend.
Welche Saison wählen?
Nachdem Sie nun einen Überblick über die Vor- und Nachteile jeder Jahreszeit haben, fassen wir zusammen:
Die Zeiträume Oktober-November und April-Mai sind etwas kühler, aber deutlich weniger touristisch. Sie entsprechen dem späten Frühling bzw. dem späten Herbst.
Es fehlt zwar der Glanz des Sommers, aber es ist ein hervorragender Kompromiss in Bezug auf Klima, Besucherzahlen und Budget.
Wer im Sommer reisen möchte, sollte unbedingt die Schulferien meiden. Besonders Weihnachten von Mitte Dezember bis Ende Januar, es sei denn, man sucht die Festtagsstimmung. Das ist möglich, aber man muss sehr früh planen.
Sonst riskiert man überfüllte Hotels, und die Mietwagenpreise steigen stark an.
Zudem bin ich kein Freund davon, in Museen Schlange zu stehen – selbst wenn sie kostenlos sind!
Ab Ende Februar, wenn die Kinder wieder in der Schule sind, entspannt sich die Lage spürbar. Das Ende des Sommers und der Beginn des Herbstes sind vermutlich die interessantesten Zeiten. Erste Rabatte sind sichtbar, und das Wetter bleibt freundlich. Bleibt nur die Frage, ob Sie zu dieser Zeit Urlaub nehmen können?
Vergessen Sie den Frühling nicht, aber meiden Sie den September. Ich war selbst Mitte Oktober im Land, und viele Touristenorte wie der Milford Sound waren menschenleer. Wer Ruhe sucht, hat eine gute Möglichkeit, und die Preise sind etwas niedriger.
Abgesehen vom Skifahren ist der Winter eher für eine zweite Reise empfehlenswert.
Der Winter ist eine gute Option, wenn man das Land schon einmal besucht hat und Skifahren möchte. Die Skigebiete sind zwar klein, aber die Landschaft ist außergewöhnlich.
Für Festivals muss man keine bestimmte Saison wählen. Jede Region feiert ihren Gründungstag, und es gibt reichlich Anlässe, sich zu vergnügen. Um das Thema zu vertiefen, empfehle ich meinen Artikel über das Wetter in Neuseeland. Außerdem können Sie gleich anfangen, nach Ausflugsideen zu suchen. Unsere Auswahl der besten Aktivitäten des Landes wird Ihnen dabei helfen.