Detaillierter Guide
Dieser Reiseführer beantwortet die Fragen von Reisenden, die überlegen, Neuseeland im Winter zu besuchen, und Informationen über das Wetter wünschen.
Nebensaison in Neuseeland.
Nicht alle können ihre Urlaubszeit frei wählen. Nicht jeder hat die Möglichkeit, zwischen Dezember und Februar Ferien zu nehmen, um der Kälte Europas zu entfliehen und in Neuseeland den Sommer zu genießen.
Denn wie Sie sicher wissen, sind die Jahreszeiten auf der anderen Seite der Erde vertauscht! Die Monate Juni bis August entsprechen in Neuseeland der Nebensaison.
Es ist daher schwieriger, sich vorzustellen, 18.500 km weit zu reisen, um den europäischen Sommer gegen den neuseeländischen Winter einzutauschen.
In der anderen Hemisphäre sind die Jahreszeiten umgekehrt.
Vielleicht haben Sie nur eine vage Vorstellung vom Winter in Neuseeland. Das liegt daran, dass die Lage des Landes auf der Karte vermuten lässt, dass es dort in dieser Jahreszeit sehr kalt ist.
Doch obwohl Neuseeland nur wenige tausend Kilometer vom Südpol entfernt liegt, hat es ein subtropisches Klima, das ganz anders ist, als man erwarten würde.
Ein guter Grund also, sich vorab über Wetter und Temperaturen zu informieren, bevor man die möglichen Aktivitäten und die passende Winterkleidung plant.
Und wir sprechen auch über das Budget, denn eine Reise in der Nebensaison bedeutet erhebliche Einsparungen!
Wie sieht Neuseeland im Winter aus?
Vielleicht wirkt es nebensächlich, doch das Erscheinungsbild des Landes ist wichtiger als die Temperatur. Sie sollten wissen, dass die meisten Bäume in Neuseeland immergrün sind.
Mit anderen Worten: Die Natur bleibt schön – im Gegensatz zu Europa, wo die Landschaften im Winter trist wirken. Seien Sie unbesorgt: Neuseeland bleibt auch mitten im Winter atemberaubend.
Natürlich gibt es Unterschiede zu den anderen Jahreszeiten! Das Gras ist weniger sattgrün, viele Blumen verschwinden von den Wiesen.
Aber auch wenn es im Winter etwas blasser wirkt, bleibt Neuseeland dieses großartige Land, in dem man den Herrn der Ringe und den Hobbit gedreht hat.
Manche Reisende meinen sogar, dass die wilde Atmosphäre im Winter noch stärker zur Geltung kommt.
Auch die Tierwelt macht keine Pause: Delfine, Wale und Seelöwen sind weiterhin aktiv, ebenso wie Kiwis, Wekas und Pukekos! Dafür sind die Touristen verschwunden, und Sie genießen die Natur fast für sich allein.
Muss man das Winterwetter fürchten?
Entgegen den Vorurteilen ist der Winter in Neuseeland mild: im Norden steigen die Temperaturen, im Süden sinken sie naturgemäß etwas.
Angesichts der vielen Mikroklimata ist es jedoch schwer, Durchschnittswerte anzugeben. Denn einzelne warme Tage tauchen in den Statistiken kaum auf – und doch sind 20°C in Auckland oder 18°C in Christchurch im Winter durchaus möglich!
Hier eine Übersicht der typischen Wintertemperaturen:
ORT | MINIMALE | MAXIMALE |
---|---|---|
Nordinsel | 9° C | 18° C |
Südinsel | 7° C | 17° C |
Wie Sie sehen, sind wir weit entfernt von den gefürchteten Polarwerten! Schnee gibt es kaum – außer in den Höhenlagen der Skigebiete. Die Kälte zeigt sich vor allem nachts oder früh am Morgen.
In Wirklichkeit schneit es in Neuseeland nur wenig, hauptsächlich auf der Südinsel.
Nachmittage eignen sich hervorragend für Outdoor-Aktivitäten – passend dazu, dass man vormittags meist ohnehin im Auto sitzt.
Und wie steht es um Sonnenschein? Tatsächlich ist der Winter in Neuseeland recht sonnig.
Es regnet sogar weniger als im Frühling, und schlechtes Wetter hält selten lange an.
Das Sprichwort, man könne in Neuseeland vier Jahreszeiten an einem Tag erleben, trifft im Winter besonders zu. Umso wichtiger, vorbereitet zu sein und sich entsprechend zu kleiden.
Wie kleidet man sich im Winter?
Einige Reiseführer vergleichen das Wetter Neuseelands mit Irland – doch die beiden Länder haben klimatisch wenig gemeinsam. Neuseeland zeichnet sich durch seine Mikroklimata aus.
Die Insellage und die Gebirgsketten beeinflussen das Klima stark. So gibt es sogar Palmen an der Westküste der Südinsel – auf einer Breite, wo sie eigentlich nicht wachsen sollten!
Das macht die Frage der Kleidung nicht einfach. Winterkleidung nimmt viel Platz im Gepäck ein – ein Wollpulli braucht mehr Platz als ein Badeanzug.
Wenn es morgens 5°C und nachmittags 16°C hat, wie soll man sich kleiden, ohne zu frieren oder zu schwitzen?
Die Lösung ist simpel: das Zwiebelschalenprinzip, wie in unserem Guide zu Wanderungen in Neuseeland beschrieben.
Dabei zieht man mehrere leichte Schichten übereinander, da Luftschichten Wärme speichern. Statt dicker Wolle und schwerem Mantel: ein Langarmshirt, darüber ein Fleece und eine Gore-Tex-Jacke.
Gegen die Kälte reicht es, mehrere leichte Schichten übereinander zu tragen.
Wer schnell friert, zieht einfach ein zusätzliches Shirt an – ohne gleich wie ein Michelin-Männchen auszusehen.
Im Tagesverlauf oder je nach Aktivität kann man eine Schicht einfach ausziehen und in den Rucksack packen.
Allerdings stößt die Zwiebeltaktik in den Bergen, etwa beim Skifahren, an ihre Grenzen!
Und damit sind wir bei den Winteraktivitäten, die man in Neuseeland erleben kann.
Welche Aktivitäten sind möglich?
Eine weitere weitgehend unbegründete Sorge: Auch wenn manche Aktivitäten wie Schwimmen im Badeanzug in der Nebensaison wegfallen, gilt das nicht für die meisten anderen Sportarten.
Die großen Wanderungen sind auch im Winter zugänglich, selbst wenn sie nicht so regelmäßig vom Department of Conservation (DOC) gepflegt werden wie im Sommer.
Manchmal kann das Wetter zur Sperrung bestimmter Wege führen, etwa beim Tongariro Crossing, wenn Schnee liegt (dann braucht man einen Guide und die passende Ausrüstung).
In solchen Fällen reicht es, sich im nächstgelegenen i-Site über die aktuellen Bedingungen zu informieren. Zudem wird empfohlen, den kostenlosen Service Outdoor Intention zu nutzen, um die geplante Route zu hinterlegen. Meldet man sich nicht zur vereinbarten Zeit zurück, werden automatisch Rettungskräfte losgeschickt.
Ein Besuch im i-Site reicht, um den Zustand der Wanderwege zu erfahren.
Im Großen und Ganzen sind alle auf NZreisen beschriebenen Aktivitäten auch im Winter möglich – sogar das Schwimmen mit Delfinen, Surfen oder Tauchen an Wracks, da die Anbieter passende Neoprenanzüge bereitstellen.
Und wer lieber Zuschauer als Sportler ist, kann problemlos Rugbyspiele besuchen.
Denn anders als Sommerreisende kommen Sie nicht während der Spielpause, und Karten gibt es reichlich.
Natürlich ist Winter nicht gleich Sommer – man läuft nicht im T-Shirt durch die Straßen.
Aber bei 15°C draußen ohne Mantel zu wandern ist kein Problem, wenn man richtig angezogen ist.
Und falls Sie noch einen Grund brauchen: Wintersport ist in Neuseeland ein Muss.
NZreisen hat ein umfangreiches Dossier zu den Skigebieten erstellt, die zwar nicht riesig, dafür aber weltweit zu den schönsten zählen.
Einige Pisten verlaufen sogar an aktiven Vulkanen! Andere bieten Ausblicke auf Seen oder sogar auf den Ozean.
Morgens Ski fahren und nachmittags mit Delfinen schwimmen – in Neuseeland ist das möglich!
Kann man im Winter problemlos reisen?
Auch hier kann man mit falschen Vorstellungen aufräumen! Wie bereits erwähnt, schneit es in Neuseeland selten – und wenn, dann fast nur auf der Südinsel.
Auch wenn Autovermieter Schneeketten anbieten, wird man sie höchstwahrscheinlich nicht brauchen. Das größere Risiko ist morgens Glatteis, das mehr Aufmerksamkeit erfordert.
Manche Bergstraßen können durch umgestürzte Bäume blockiert sein. Besonders bekannt ist die spektakuläre SH94 zwischen Te Anau und dem Milford Sound. Um unnötige Fahrten zu vermeiden, gibt es eine offizielle Website, die den Straßenstatus in Echtzeit angibt.
Andere Zufahrten sind mit dem Wohnmobil unpraktisch oder gar gesperrt, meist auf dem Weg zu Skigebieten. Zum Glück gibt es für Skifahrer kostenlose Shuttlebusse.
Da das Land im Winter von Touristen verlassen ist, fährt man oft eine Stunde, ohne jemandem zu begegnen. Das erleichtert Anfängern im Linksverkehr die Eingewöhnung.
Größere Sorgen sind unbegründet, das Straßennetz ist in ausgezeichnetem Zustand.
Trotzdem sollte man vorsichtig sein und immer rechtzeitig tanken – die Tankstelle, die man online gefunden hat, kann unterwegs geschlossen sein.
Auto oder Wohnmobil im Winter?
Mit einem Mietwagen ist Heizen kein Thema, da man in Hotels oder gemütlichen B|Bs übernachtet. Bei einem Wohnmobil ist es dagegen entscheidend.
Kleine Minivans sind im Winter nicht empfehlenswert. Besser sind hochwertige Modelle mit Dusche, Toilette und effizienter Heizung.
Zwar gibt es warme Schlafsäcke, aber der Gedanke, morgens aus ihnen in die Kälte zu steigen, ist nichts für jedermann.
Ein gut beheiztes Wohnmobil bietet dagegen auch heiße Duschen am Morgen oder nach einer langen Wanderung. Empfehlenswert sind „self contained“-Modelle mit mehreren Tagen Autonomie.
Zum Glück bietet NZreisen sowohl Mietwagen als auch beheizte Wohnmobile an.
Die Auswahl ist groß, und alle Optionen sind auch mitten im Winter verfügbar.
Denken Sie allerdings an die Öffnungszeiten der Restaurants! Neuseeländer gelten als Früh-ins-Bett-Geher, und in der Nebensaison schließen die Küchen oft schon um 20 Uhr. Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, kaufen Sie besser vorher ein paar Vorräte im Supermarkt.
Vorteile einer Winterreise nach Neuseeland.
Die Besucherzahlen sind stark gestiegen (20% in zwei Jahren), die Hochsaison reicht inzwischen von November bis März, mit einem Höhepunkt im Februar.
Reisen außerhalb dieser Zeit bedeutet: keine Menschenmassen aus Australien oder Asien, keine einheimischen Ferienkinder. Und das ist nicht der einzige Vorteil!
In der Nebensaison sinken die Preise für Unterkünfte, kostenpflichtige Aktivitäten und sogar Flugtickets deutlich.
Zwar gibt es keine feste Regel, aber man kann im Schnitt mit rund 20% Ersparnis rechnen.
Die Preisangaben auf NZreisen beziehen sich in der Regel auf Hoch- oder Mittelsaison.
Wer in der neuseeländischen Winterzeit reist, kann sich einen Traum erfüllen, der sonst unbezahlbar wäre.
Noch schöner ist das Gefühl, das Land fast für sich allein zu haben. Außerhalb der großen Städte ist der Verkehr minimal, manchmal fährt man wie in einem Werbespot eines Autoherstellers.
In einem Land ohne Touristen zu reisen vermittelt ein unvergleichliches Gefühl von Freiheit.
Allein in der Natur zu stehen, schenkt ein überwältigendes Freiheitsgefühl. Nur wenige Orte weltweit bieten Abenteuer in solcher Sicherheit.
Angesichts der landschaftlichen Schönheit versteht man, warum das Land immer beliebter wird.
Wenn Sie können, reisen Sie am besten zu Beginn des Winters im Juni, bevor die Temperaturen sinken.
Wer jedoch Ski fahren möchte, ist im Juli und August bestens aufgehoben.
Natürlich will ich nicht behaupten, dass Winter besser ist als Sommer.
Aber wenn Sie akzeptieren, dass es etwas kühler ist, überwiegen die Vorteile einer Reise in der Nebensaison deutlich.